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Defense und Beckham beenden Cowboys-Serie

Odell Beckham Jr. (l.) erzielte den entscheidenden Touchdown im Spiel gegen Dallas
© getty

Die Siegesserie der Dallas Cowboys (11-2) ist beendet! Durch eine erdrückende Defensivleistung gelang es den New York Giants (9-4) daheim den Auswärtssieg von Week 1 zu wiederholen und Dallas mit 10:7 (0:7, 0:0, 10:0, 0:0) zu besiegen. Letztlich reichte ein Geistesblitz der sonst blassen Combo Manning-Beckham, um das Spiel zu entscheiden und den Playoffs einen Schritt näher zu kommen.

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Nachdem die Cowboys fast standesgemäß durch einen Touchdown im ersten Viertel in Führung gegangen waren, stabilisierten sich die Giants und ließen von da an defensiv nichts mehr zu. Es gelang ihnen gar, den schwerwiegenden Ausfall von Jason Pierre-Paul zu kompensieren und einigen Druck auf Rookie-Quarterback Dak Prescott auszuüben.

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Nach der Pause drehten die Giants dann kurzzeitig auch offensiv auf und durften schließlich einen Beckham-Geistesblitz zum letztlich entscheidenden Touchdown bewundern. Von da an avancierte die Begegnung zur Defensivschlacht, die keine weiteren Punkte mehr zuließ.

Die Stimmen:

Odell Beckham Jr. (Giants-Wide-Receiver): "Sprechen wir darüber, wie wir das Spiel gewonnen haben: Die Defense hatte das Spiel gegen eines der klar besten Teams der Liga absolut im Griff. Die Cowboys haben zwei junge Kerle, die ihr Ding machen und einen der besten Receiver der Liga, und unsere Defense fand einen Weg, die bei sieben Punkten zu halten. Das ist wirklich die Story hier!"

Dak Prescott (Cowboys-Quarterback): "Es ist ein schlechtes Gefühl, aber es bringt dich wieder auf den Boden zurück. Als wir das letzte Mal gegen diese Jungs verloren haben, haben wir einen Lauf gestartet. Vielleicht kriegen wir ja dieses Mal ähnliches hin."

Der Spielfilm:

Vor dem Kick-Off:

Durch die Siege der Redskins, Vikings und Buccaneers stehen die New York Giants plötzlich unter Druck im Kampf um die Wildcard der NFC. Druck ist auch auf dem Platz das Stichwort, denn es stellt sich die Frage, wer für den zuletzt richtig starken Pass Rush sorgen soll, jetzt, da Jason Pierre-Paul erstmal ausfällt. Anstelle seiner startet Rookie Romeo Okwara. Zudem ist Running Back Shane Vereen nach seiner Trizepsverletzung zurück.

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Die Cowboys können mit einem Sieg bereits die NFC East und eine First-Round Bye perfekt machen. Defensiv wird aber Cornerback Morris Claiborne ausfallen, Safety Barry Church ist dagegen fit. Die größte Herausforderung wird in jedem Fall die Coverage von Wide Receiver Odell Beckham Jr., der schon länger kein ganz überragendes Spiel mehr gemacht hat.

1. Viertel: Nach zaghaften Drives zu Beginn übernehmen die Cowboys das Kommando und marschieren unaufhaltsam übers Feld. Jason Garrett lässt sogar einen vierten Versuch in der eigenen Hälfte ausspielen. Nach zehn Plays findet schließlich Prescott nach einem Play-Fake einen völlig offenen Terrance Williams auf einer Crossing Route für einen 31-Yard-Touchdown-Pass. Die Giants reagieren mit einem furiosen Drive an den Rand der Red Zone, doch ein Strip-Sack von Thornton beendet die Serie ohne Punkte für die Hausherren. 7:0 Dallas.

2. Viertel: Keine Punkte im zweiten Viertel! Die Defenses werden aggressiver und das zeigt Wirkung. Die Giants profitieren von einem Ausrutscher von Bryant, in dessen Richtung Prescott wirft - Interception durch Jenkins. Doch auch Manning verliert noch einen Fumble. Das Viertel endet schließlich mit einem 55-Yard-Field-Goal-Versuch von Dan Bailey, der jedoch an der Querstange abprallt. Pausenstand: 7:0 Dallas.

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3. Viertel: Die Giants werden jetzt dominanter und kommen durch ein Field Goal von Robbie Gould aus 39 Yards zu ihren ersten Punkten im Spiel mit knapp unter sechs Minuten auf der Uhr. Anschließend versucht Prescott einen Deep-Shot Richtung Bryant, doch der wird von Hall an der Giants-10 abgefangen und bis zur 39 returniert. Zwei Spielzüge später findet Manning dann Beckham Jr. auf einem Quick-Slant in Single-Coverage. OBJ saust allen davon für einen 61-Yard-Touchdown. Das Spiel ist gedreht! 10:7 New York.

4. Viertel: Manning leistet sich auch noch einen Pick, doch daraus machen die Gäste nichts. Vielmehr gelingt es ihnen, die Cowboys weiterhin im Griff zu halten. Und kurz vor Schluss erobern sie sogar noch einen Fumble von Bryant und stoppen die Gäste beim vierten Versuch Sekunden vor Schluss.

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Der Star des Spiels: Romeo Okwara. Ohne Jason Pierre-Paul war zu befürchten, dass der Giants-Pass-Rush leiden würde. Doch dem war nicht so. Selbst gegen die wohl beste Offensive Line der NFL gelang es, Druck auf den Quarterback zu erzeugen. Besonders gegen Right Tackle Doug Free ging einiges. Der JPP-Ersatzmann spielte sich dabei in den Vordergrund und kam auf acht Tackles, einen Sack und drei QB-Hits. Auch gegen den Lauf hatte er den einen oder anderen Stop und betrieb merklich Eigenwerbung. Auch stark: Cornerback Janoris Jenkins, der einen Pick fing und Bryant den ganzen Abend über abmeldete.

Der Flop des Spiels: Dez Bryant. Sicherlich bekleckerte sich Dak Prescott (17/37, 165 YDS, TD, 2 INT) auch nicht gerade mit Ruhm, aber mindestens mal seine zwei Picks gehen auch auf die Kappe von Bryant, der jeweils das Ziel des Rookie-QBs war. Überhaupt sah Bryant keinen Stich und blieb lange ohne Catch. Als er dann doch einen Ball fing, verlor er direkt darauf den Fumble. In der Primetime und einem solchen Spitzenspiel zu wenig für einen Star wie ihn!

Das fiel auf:

  • Die Cowboys haben früh im Spiel eine Schwachstelle in der Offensive Line der Giants ausgemacht: Ereck Flowers. Der Left Tackle hatte enorme Probleme mit dem Pass Rush der Gäste und ließ unter anderem den Strip-Sack von Benson Mayowa zu. In der zweiten Hälfte bekam Flowers dann Unterstützung durch zusätzliche Blocker.

  • Pechvogel Shane Vereen. Der Running Back kam nach seiner langen Zwangspause von der IR zurück und wurde sporadisch in der ersten Hälfte herangeführt, kam auf einen Catch (10 Yards) bei zwei Targets. Dann verließ er das Spiel mit einer Gehirnerschütterung noch vor der Pause.

  • Eli Manning (17/28, 193 YDS, TD, INT) lieferte eine äußerst durchwachsene Vorstellung. Bis auf seinen präzisen (kurzen) Pass vor Beckhams Touchdown war nicht viel Positives von ihm zu sehen. Er leistete sich drei Turnovers und machte damit mindestens zwei vielversprechende Angriffsserien zunichte, was Dallas jeweils im Spiel hielt.

  • Wer ist der beste Verteidiger der Cowboys? Unzweifelhaft Linebacker Sean Lee! Der Tackles-Leader der Cowboys hatte 18 Tackles und einen QB-Hit. Zudem sorgte er immer wieder für Gefahr durch A- und B-Gap-Blitzes und neutralisierte fast im Alleingang das Laufspiel der Hausherren.

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