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Captain Kirk führt Skins zum Titel

Kirk Cousins führte sein Team zum NFC-East-Titel und stellte dabei einen Rekord auf
© getty

Die Washington Redskins haben durch einen überzeugenden 38:24-Auswärtssieg bei den Philadelphia Eagles erstmals seit 2012 wieder die NFC East gewonnen und stehen damit in den Playoffs. Quarterback Kirk Cousins überzeugte bis auf einen kuriosen Aussetzer kurz vor der Pause auf ganzer Linie und stellte einen Rekord auf. Für die Redskins ist es sogar ein Jubiläum.

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Die Vorzeichen waren klar für die Washington Redskins: Ein Sieg und der Titel der NFC East geht an die Hauptstadt. Die Eagles erwischten zwar einen Blitzstart, sahen danach aber bis zum Ende der ersten Hälfte kaum noch Land. Stattdessen übernahmen Kirk Cousins und gerade am Anfang Jordan Reed das Kommando und drehten das Spiel. Mit einer Gäste-Führung, die ohne einen Patzer vom QB noch höher hätte ausfallen können, ging es in die Kabine.

Im zweiten Durchgang sah es kurzzeitig nach einem offenen Schlagabtausch aus, doch dann leisteten sich die Hausherren einen folgenschweren Fehler, der schließlich so etwas wie die Vorentscheidung zugunsten der Redskins herbeiführte. Danach spielten die neuen NFC-East-Champions - ihr erster Erfolg seit 2012 - die Partie souverän zu Ende. Der Sieg war indes der 600. der Franchise in der NFL - das hatten zuvor nur vier andere Teams geschafft.

Die Reaktionen:

Kirk Cousins (Redskins-Quarterback): "Ich fühle mich so zufrieden wie noch nie als Footballspieler. Es ist eine großartige Leistung. Nun müssen wir darauf aufbauen."

Jay Gruden (Redskins-Head-Coach): "Wir haben uns als aufstrebenden Footballteam gefühlt und glauben, dass wir mit jedem mithalten können."

Chip Kelly (Eagles-Head-Coach): "Ich glaube, wir sind gut genug. Wir müssen die Spieler einfach in eine bessere Position bringen, um Plays zu machen. Es ist zu einhundert Prozent auf meinen Schultern. (Die gezeigte Leistung) ist inakzeptabel."

Der Spielfilm:

Vor dem Kick-Off:

Die Redskins brauchen einen Sieg heute, um die NFC East unter Dach und Fach zu bringen. Sie werden dies jedoch ohne Running Back Matt Jones bewerkstelligen müssen, der nicht zum Kader gehört.

Die Eagles wiederum haben alle namhaften Spieler am Start und können sich mit einem Sieg ein Finale in der kommenden Woche bei den New York Giants erzwingen, um ihrerseits die East zu gewinnen. Die große Frage bleibt auch heute: Wie wird DeMarco Murray eingesetzt und wie viele Touchdes bekommt er?

3.: So spielen die Eagles unter Chip Kelly, wenn's läuft! Keine drei Minuten sind vergangen und schon steht der Gastgeber an der 1-Yard-Linie - auch dank einer Pass Interference von Will Blackmon gegen Josh Huff. Den Rest besorgt Ryan Mathews souverän durch die Mitte - Touchdown! 7:0 Philly.

14.: Die Cousins-Reed-Connection funktioniert blendend! Nach zwei Defensiv-Stopps in Serie übernehmen die Gäste das Kommando und kontrollieren das Tempo in der Defensive. Offensiv setzt Cousins komplett auf Tight End Jordan Reed - der liefert mit zwei Touchdowns und 87 Yards bis hierhin! Dustin Hopkins vergibt allerdings einen Extra-Punkt, daher nur: 13:7 Redskins.

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30.: Was war das denn? Die Redskins dringen nochmal vor bis an die 6-Yard-Linie und haben noch sechs Sekunden auf der Uhr bei keiner Timeout. Dann das Unfassbare: Cousins nimmt den Snap - und kniet ab! Die Uhr läuft runter und die erste Hälfte ist vorbei. Totale Konfusion danach - ein Field-Goal-Versuch oder doch ein Pass in die Endzone waren die Option, doch der QB kniet einfach ab. Nicht mal Coach Jay Gruden weiß warum, sagt im NFL Network: "Der Plan war ein Fade in die Endzone. Keine Ahnung, warum Kirk abgekniet hat." Zuvor erzielten beide Teams je ein Field Goal. Pausenstand: 16:10 Washington.

41.: Die Ereignisse überschlagen sich: Erst bringen die Gäste einen vollständigen Drive auf die Reihe, den Cousins schließlich mit einem 12-Yard-Touchdown-Pass auf Chris Thompson vollendet. Und dann drücken die Eagles eigentlich erstmals seit Spielbeginn so richtig aufs Tempo, überbrücken 52 Yards in sechs Spielzügen und dann darf ausgerechnet DeMarco Murray ran, um aus vier Yards zu scoren. Touchdown Eagles! 23:17 Washington.

42.: Das könnte ein ganz teurer Fehler sein: Die Eagles haben gerade erst ein Three-and-Out gegen Washington erzwungen, da versucht Bradford einen Pitch zu Murray aus der Shotgun - und Murray bringt den Ball nicht unter Kontrolle. Den Fumble schnappt sich DeAngelo Hall und trägt den Ball schnurstracks über 17 Yards in die Endzone zum Touchdown! Es regnet heftig, doch so etwas darf eigentlich nicht passieren! 30:17 Washington.

52.: Die Messe ist gelesen! Washington legt einen weiteren sehenswerten Drive hin, an dessen Ende ein 13-Yard-Touchdown-Pass auf Pierre Garcon steht. Die anschließende Two-Point Conversion sitzt ebenfalls. 38:17 Washington.

60.: Jordan Matthews gelingt zwar noch ein Touchdown in der Garbage Time, doch mehr gelingt den Eagles nicht mehr. Die Redskins haben somit die NFC East gewonnen und stehen in den Playoffs. Endstand: 38:24 Washington.

Der Star des Spiels: Kirk Cousins. Captain Kirk (31/46, 365 YDS, 4 TD) machte bis auf seinen "Geistesblitz" kurz vor der Pause keine Fehler und führte sein Team mit teils richtig guten Pässen zum Sieg. Dabei durchbrach er zum siebten Mal in dieser Saison die 300-Yard-Marke, was ein neuer Franchise-Saison-Rekord ist. Ebenfalls stark: Jordan Reed (9 REC, 129 YDS, 2 TD).

Der Flop des Spiels: DeMarco Murray. Sicher, der vieldiskutierte Running Back erzielte einen Touchdown, aber sein Fumble brach den Eagles dann effektiv das Genick. Und seine 2,5 Yards pro Carry sind unterirdisch.

Das fiel auf:

  • Die Eagles benötigen für ihr Offensivspiel Rhythmus. Wenn es läuft, dann sind sie kaum zu halten, doch auch heute zeigte sich wieder, dass alles nach dem Hop-oder-Top-Prinzip abläuft. Der erste Drive war super, danach folgten aber auch vier Punts in Serie bis dann ein Field Goal gelang.
  • Und dann wären da die zahlreichen Fehler, die Kellys Mannen fabrizieren. Mit nun 29 Turnovers ist man mit den Colts auf Platz 32 gleichgezogen. Dazu waren nahezu alle der sieben Strafen im Spiel gegen die Offense für Illegal Formations oder False Starts. Da fehlt einfach der Fokus.
  • Angesichts des Ergebnisses mag dies uninteressant sein, aber Murray bekam mit sechs die meisten Carries auf Seiten der Eagles. Darren Sproles kam auf fünf, Mathews auf vier und Bradford selbst lief zweimal. Im Schnitt reichte es jedoch lediglich für 2,8 Yards pro Carry. Viel zu wenig.
  • Beide Quarterbacks hatten am Ende 102 Pass-Versuche - an einem regnerischen Abend Ende Dezember mit zwei Teams, die durchaus fähig sind, mit dem Ball zu laufen. Ein Zeichen der Zeit!

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