NFL

Vikings überrennen leblose Giants

Adrian Peterson stürmt seinem dritten Rushing-Titel in der NFL entgegen
© getty

Die Rückkehr der Minnesota Vikings nach drei Jahren ist perfekt! Beim klaren 49:10-Heimsieg über die New York Giants, für die es um nichts mehr ging und die auf ihren Superstar verzichten mussten, waren in erster Linie das Laufspiel und die Defense die spielentscheidenden Faktoren. Safety Harrison Smith sorgte derweil für einen Franchise-Rekord.

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Die Vikings lösten erstmals seit 2012 wieder ein Playoff-Ticket und taten dies gegen teils unmotivierte, teils komplett überforderte New York Giants, für die es von vornherein um nichts mehr ging. Nachdem das Spiel zu Beginn etwas zäh daherkam, brachen gewissermaßen alle Dämme nach dem ersten Touchdown Minnesotas im zweiten Viertel. Und spätestens nach einem rekordträchtigen Pick-Six durch Harrison Smith war die Luft eigentlich gänzlich raus aus dieser Partie.

Die Giants vermissten den gesperrten Odell Beckham Jr. an allen Ecken und Enden und fanden offensiv bis auf eine Ausnahme nie zu ihrem Rhythmus. Da half es dann auch nicht, dass Eli Manning sich gleich mehrere Fehler leistete, die zum Teil zu Ballverlusten führten. Die Vikings nahmen alle nachweihnachtlichen Geschenke gerne an und den Rest besorgte ein überzeugendes Laufspiel der Hausherren.

In der kommenden Woche steht nun ein Finale in der NFC North bei den Green Bay Packers an.

Die Reaktionen:

Mike Zimmer (Vikings-Head-Coach): "Ich denke, wir spielen derzeit mit Selbstvertrauen. Ich glaube, unsere Jungs fühlen sich gut mit den Dingen, die wir machen und ich glaube, sie glauben an sich. Die Hälfte des Kampfs ist Glauben."

Eli Manning (Giants-Quarterback): "Wir haben einfach nicht gut gespielt - die anderen aber schon."

Tom Coughlin (Giants-Head-Coach): "Wir hatten die Chance, für unseren Stolz zu spielen und ein wenig Respekt zurückzugewinnen und ich dachte, wir wären alle auf derselben Wellenlänge. Was dann heute Abend passiert ist, ist nur schwer für mich zu erklären."

Der Spielflim:

Vor dem Kick-Off:

Die Ausgangslage vor dem Spiel könnte nicht klarer sein: Die Vikings lösen mit einem Sieg das Playoff-Ticket, um die Division spielt man ohnehin erst nächste Woche gegen die Packers. Die Giants, die nach dem gestrigen Sieg der Redskins über die Eagles eliminiert sind, spielen nur noch um die Ehre. Sie werden auf Odell Beckham Jr. aufgrund seiner Sperre verzichten müssen.

Wettertechnisch ist es eisig im TCF Bank Stadium, zu Spielbeginn schneit es zwar nicht, aber die -11 Grad Celsius versprechen keinen angenehmen Abend für alle Beteiligten.

19.: Es dauerte bis zum Ende des ersten Viertels für die ersten Punkte der Partie. Blair Walsh per 32-Yard-Field-Goal. Danach kommen die Vikings aber doch so langsam in Tritt und profitieren von einem schwachen Punt der Gäste: Brad Wing kickt das Leder nur bis zur eigenen 44. Eine Einladung, die Minnesota gerne annimmt: Fünf Spielzüge später findet Teddy Bridgewater Tight End Kyle Rudolph für einen 28-Yard-Touchdown. 10:0 Minnesota.

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26.: Die Dinge nehmen ihren Lauf. Nachdem den Giants zwischenzeitlich wenigstens ein Field Goal gelang, findet dieser Drive ein abruptes Ende. Eli Manning versucht den Pass nach draußen zu Rueben Randle, doch Safety Harrison Smith springt in den Passweg, schnappt sich die Interception und macht daraus einen Pick-Six über 35 Yards! Anschließend setzt Walsh aber den Extrapunkt ans Aluminium. Besser macht er es dann Sekunden vor der Pause aus 52 Yards. Halbzeitstand: 19:3 Minnesota.

39.: Eli wirft einen weiteren Pick, dieses Mal übersieht er Captain Munnerlyn, in Zone-Coverage plötzlich ins Bild gesprungen kommt. Der Cornerback trägt das Leder bis zur 4 der Giants. Anschließend kämpft sich Adrian Peterson samt lautem Crash gegen Jasper Brinkley bis über die Goal Line - Touchdown Vikings! 26:3 Minnesota.

44.: Einmal lassen die Vikings dann doch mal eine Lücke. Und die nutzt Eli Manning eiskalt aus. Er hat etwas Zeit, feuert dann die Bombe Richtung Rueben Randle. Der fängt den Ball gegen zwei Verteidiger, schafft es irgendwie, trotz der Attacke von Andrew Sendejo auf den Beinen zu bleiben und vollendet dann das Zuspiel zu einem 72-Yard-Touchdown-Pass. Geht hier noch was? 32:10 Minnesota.

47.: Klare Antwort: Nein! Die G-Men versuchen nach dem TD einen Surprise Onside-Kick, den Robert Blanton sehr aufmerksam kontrolliert und bis in die Red Zone trägt. Kurz darauf ist es Jerick McKinnon, der sich den Weg über sieben Yards in die Endzone bahnt. Das ist die frühe Entscheidung. 39:10 Minnesota.

57.: Kurz vor Ende schlägt McKinnon erneut zu und bricht frei für einen 68-Yard-Touchdown-Lauf. Es wird nicht besser für die Gäste, die aber wenigstens noch einen weiteren Garbage-Time-TD durch Myles White feiern dürfen. Dabei bleibt es aber. Endstand: 49:10 Minnesota.

Der Star des Spiels: Adrian Peterson. Es war ein kalter Abend am Jahresende in Minnesota. Was macht man da also am besten als Offense? Man läuft mit dem Ball! Und Peterson tat dies ohne wirkliche Schwierigkeiten. Im Gegenteil: Er war kaum zu halten von den Giants, erzielte neben seinen xxx Yards, mit denen er seinen Vorsprung auf Doug Martin im Rennen um den Rushing-Titel weiter ausbaute, auch noch einen Touchdown und führte sein Team buchstäblich zum Sieg.

Der Flop des Spiels: Eli Manning. Klar steht da ein 72-Yard-Touchdown-Pass auf dem Zettel, aber der geht mehr auf Randle und die schwache Defense in der Situation als auf Eli. Der Quarterback verstand es bis auf diese Situation viel zu selten, sein Team voranzubringen. Stattdessen leistete er sich drei Interceptions, bei denen er jeweils Leute übersehen hat. Ohne Beckham Jr. ist diese Offense offensichtlich nur die Hälfte wert.

Das fiel auf:

  • Harrison Smith befindet sich zwar gerade mal in seiner vierten Saison in der NFL und in Purple and Gold, aber sein Pick-Six in diesem Spiel war schon seine vierte Interception, die er zum Touchdown getragen hat in seiner Karriere. Und das ist ein neuer Franchise-Rekord!
  • Teddy Bridgewater machte nahezu keine Fehler im Spiel und präsentierte sich einmal mehr äußerst abgeklärt und sehr reif. Zudem überzeugte der QB mit seinen Beinen bei zahlreichen Scramble-Manövern. So sind die Vikings nur schwer zu halten.
  • Nach dem OBJ-Desaster in der letzten Wochen schauen die Schiedsrichter dieses Mal genau hin: Bei einer Rangelei zu Beginn des Schluss-Viertels versucht New Yorks J.T. Thomas seinen Gegenspieler MyCole Pruitt ins Gesicht zu schlagen. Dafür wird er des Feldes verwiesen, wie es im Regelbuch steht.
  • Das Laufspiel der Vikings funktionierte wie in besten Zeiten. Als Team liefen sie für 218 Yards (40 CAR), die Giants hatten immerhin 91 (20 CAR).

Der Schedule: Week 16 im Überblick

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