NFL

Cincy-Statement - Rodgers' Serie reißt

Von SPOX
Die Cincinnati Bengals bewiesen gegen Seattle Herz - und schlugen die Hawks in OT
© getty

Week 5 hatte mehrere irre Finishs parat: Die Cincinnati Bengals beweisen gegen die Seattle Seahawksviel Herz und gewinnen in Overtime - gleiches gilt für die Browns, die Baltimore schocken. Denvers Defense hält auch in Oakland, während die Patriots und die Cardinals klar gewinnen. Aaron Rodgers Lambeau-Serie kommt gegen St. Louis spektakulär zu einem Ende, dennoch gibt es einen klaren Sieg über die Rams. Außerdem: Philadelphia schlägt New Orleans deutlich. In der Nacht zum Montag treffen die Giants auf die San Francisco 49ers - SPOX zeigt die Partie im LIVESTREAM FOR FREE!

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Houston Texans (1-4) - Indianapolis Colts (3-2) 20:27 (0:10, 10:3, 7:7, 3:7) BOXSCORE

ANALYSE + Video: "Ein sehr emotionaler Tag"

Cincinnati Bengals (5-0) - Seattle Seahawks (2-3) 27:24 OT (7:7, 0:3, 0:14, 17:0, 3:0) BOXSCORE

Was für ein irres Finish in Cincinnati, und eine klare Erkenntnis: Dieses Bengals-Team ist kein Vergleich zu dem der vergangenen Jahre! Die Front konnte gegen Seattles O-Line, als schwächste Pass-Protection-Line der Liga in den Spieltag gegangen, Druck erzeugen und in der Schlussphase zeigte Cincinnati viel Herz: Durch den zweiten TD-Catch von Tyler Eifert sowie einen TD-Run von Andy Dalton (30/44, 331 YDS, 2 TDs, INT) kamen die zwischenzeitlich schon fast totgesagten Bengals im Schlussviertel wieder ran, die Hawks-Defense ließ zunehmend ungewohnte Räume zu.

Die Legion of Boom konnte so am Ende nicht standhalten und per Field Goal erzwangen die Bengals die Overtime - wo sie den Statement-Sieg schließlich perfekt machen. Es ist der erste 5-0-Start eines AFC-North-Teams überhaupt, und das obwohl Seattle zwischenzeitlich schon wie der sichere Sieger wirkte: Die Defense riss das Spiel gegen Ende des ersten Viertels an sich, Earl Thomas fing in der Endzone die erste Seahawks-Interception in der laufenden Saison und Linebacker Bobby Wagner trug wenig später einen Bengals-Fumble zum Touchdown in die Endzone zurück.

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Neben dem Thomas-Pick gab es zudem eine weitere Saison-Premiere für Seattle: Thomas Rawls lief aus 69 Yards spektakulär zum Touchdown, es war der erste Rushing-TD für die Hawks in diesem Jahr, die davon zu ziehen schienen. Rawles beendete das Spiel mit 169 Rushing-Yards, eine Seahawks-Bestmarke seit Shaun Alexander 2006. Und doch reichte es am Ende nicht - weil Cincinnati und vor allem Dalton in der selbsterklärten Standortbestimmung nach zwischenzeitlichem Durchhänger unter Beweis stellten, dass das Team in diesem Jahr auch für die Schwergewichte der Liga ernst zu nehmen ist.

Atlanta Falcons (5-0) - Washington Redskins (2-3) 25:19 OT (0:0, 3:7, 3:0, 13:12, 6:0) BOXSCORE

Angesichts der Ausfälle der Redskins-Cornerbacks DeAngelo Hall und Chris Culliver hatten nicht wenige Experten damit gerechnet, dass Atlanta das Spiel über sein Passing Game mit Julio Jones und Co. klar dominieren könnte. Doch weit gefehlt: Washington schaffte es, Atlantas Offense um Matt Ryan (24/42, 254 YDS, 2 INT) lange aus dem Spiel zu nehmen, Jones blieb in der kompletten ersten Hälfte ohne Catch. Insgesamt dominierte die Defense, die neben den beiden Picks auch einen Ryan-Fumble erzwang - doch konnte Washingtons Offense daraus kein Kapital schlagen.

Das Running Game funktionierte überhaupt nicht wie gewohnt (24 ATT, 51 YDS, TD) und Quarterback Kirk Cousins (21/32, 219 YDS, TD, 2 INT) war im Georgia Dome nicht gut genug, um das ohne die ebenfalls verletzten DeSean Jackson und Jordan Reed aufzufangen. Auf der anderen Seite aber konnten sich die Falcons auf Devonta Freeman verlassen: Freeman (27 ATT, 153 YDS, TD) lief einmal mehr hart und explosiv und brachte Atlanta so trotz zweier Missed Field Goals früh im Spiel kurz vor Schluss in Führung.

Allerdings hatten die Falcons auch Glück: Freeman verlor im dritten Viertel kurz vor der Goal Line den Ball, Jones passte auf und schnappte sich das Ei in der Endzone zum Touchdown. Doch die Redskins hielten das Spiel konstant eng, führten lange und erzwangen mit einem guten Drive, abgeschlossen mit einem Field Goal, die keineswegs unverdiente Overtime - wo Cousins dann patzte: Sein Pass landete in den Händen von Robert Alford, der sich schon den ersten Pick geschnappt hatte, und das Ei zum Game Winner in die Endzone zurück trug.

Philadelphia Eagles (2-3) - New Orleans Saints (1-4) 39:17 (0:7, 10:0, 16:3, 13:7) BOXSCORE

Die Tatsache, dass New Orleans Philadelphia das Leben nicht zumindest deutlich schwerer und die Partie viel spannender gestaltete, lässt wenige positive Schlüsse für die restliche Saints-Saison zu - denn Philly startete vor allem offensiv einmal mehr desolat: Quarterback Sam Bradford (32/45, 333 YDS, 2 TDs, 2 INT) warf zwei Interceptions in der gegnerischen Endzone, es waren die ersten beiden Picks für New Orleans überhaupt. Damit hat außerdem bislang kein QB mehr Red-Zone-Interceptions auf dem Konto als Bradford (3).

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Die Eagles brachten sich so immer wieder um den Lohn der eigenen Arbeit und gleichzeitig fand die Saints-Offense zunächst gut ins Spiel. Doch es sollte nicht von Dauer sein, den plötzlich wachten die Eagles auf: Die Saints, die defensiv die meisten Yards pro Passversuch zulassen, konnten Josh Huff nach einem kurzen Pass nicht stoppen und Huff lief 41 Yards in die Endzone.

Im zweiten Durchgang war die Saints-Offense dann komplett abgemeldet. Drew Brees (26/43, 335 YDS, 2 TDs, INT) leistete sich zwei Fumbles und Philadelphia konnte daraus Kapital schlagen. Ryan Mathews, DeMarco Murray und Brent Celek trugen sich in die TD-Liste ein. Es war auf beiden Seiten des Balls inzwischen ein komplett souveräner Vortrag der Eagles, während New Orleans zunehmend auseinander fiel. Keine guten Voraussetzungen vor dem Division-Duell mit Atlanta am Donnerstagabend.

Baltimore Ravens (1-4) - Cleveland Browns (2-3) 30:33 OT (14:3, 0:6, 7:7, 9:14, 0:3) BOXSCORE

Cleveland hat Herz - und Cleveland hat eine Offense! Schon in der Vorwoche gegen San Diego lag es nicht an Quarterback Josh McCown und Co., dass die Browns am Ende knapp verloren. Gegen Baltimore legte McCown (36/51, 457 YDS, 2 TDs) dann eine absolute Gala-Vorstellung aufs Parkett, riss ein schwieriges Auswärtsspiel ohne ein konstantes Running Game an sich und führte Cleveland zum erst zweiten Sieg in Baltimore in den letzten sieben (!) Jahren - und das inklusive eines unfassbaren Touchdown-Catches von Gary Barnidge.

Der Tight End hielt im Schlussviertel einen schwierigen Pass zunächst spektakulär zwischen seinen Waden fest, es war eine unglaubliche Aktion. Am Boden liegend schnappte er sich das Ei dann mit den Händen und schaffte es über die Goal Line. Baltimore konnte zwar nochmals mit einem TD des heute starken Justin Forsetts (21 ATT, 121 YDS, TD) antworten, brauchte aber nach Isaiah Crowells TD-Run ein spätes Field Goal, um überhaupt in Overtime zu kommen - wo Cleveland schließlich seinerseits mit einem 32-Yard-Field Goal die Überraschung perfekt machte.

Beide Teams offenbarten insgesamt enorme defensive Lücken, für die Ravens wurde der Pass-Rush zu einem großen Problem, da Elvis Dumervil früh aufgrund einer Leistenverletzung raus musste. Joe Flacco (19/35, 210 YDS, TD) konnte die zuletzt so anfällige Browns-Defense ohne die verletzten Receiver Steve Smith und Michael Campanaro letztlich nicht entscheidend bezwingen - auch wenn er aus kürzester Distanz zwei TD-Runs verzeichnete.

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