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NBA - 5 Beobachtungen zu Rockets vs. Warriors: Ein neuer Faktor in der Gleichung

DeMarcus Cousins spielte beim Sieg der Warriors in Houston eine zentrale Rolle.
© getty
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3. Warriors: Der Kontrast ohne Durant

Ohne Kevin Durant haben die Warriors nun zum ersten Mal in vier Anläufen in dieser Saison gegen die Rockets gewonnen. SIND SIE ALSO BESSER OHNE KD? (Der musste sein.) Sind sie nicht. Aber sie spielen anders, und sie sind dadurch womöglich auf eine wichtige Waffe für die kommenden Monate gestoßen.

Einerseits: Der Spielstil ändert sich ohne KD insofern, dass die Dubs den Ball schneller machen. Weniger Durant bedeutet gleichzeitig mehr Ballbesitze für Green, dessen sechster Sinn als Vorbereiter für Curry und Thompson seit Beginn der Warriors-Ära ein zentraler Teil ihres Erfolgs ist. Weniger Isolationen, dafür mehr und vor allem schnellere Pässe. Den Rockets kommt das weniger gelegen als das etwas Iso-lastigere Spiel mit Durant.

Zwar übertreibt es Green bisweilen, wenn er selbst vollkommen offene Layups verweigert, weil er lieber passen will, die Art und Weise, wie er die Kugel in einer Bewegung fängt und weiterschleudert, verleiht jedoch dem gesamten Team Energie und wirkt ansteckend.

Szenen wie im dritten Viertel, als Thompson heiß lief und Green ihn daher im Fastbreak aktiv suchte, obwohl er noch mehrere Meter hinter der Dreierlinie war, um ihn dann perfekt im Rhythmus zu bedienen - so etwas entsteht nicht auf Knopfdruck, sondern nur durch jahrelanges Zusammenspiel. Die Warriors sind am stärksten, wenn dieses Selbstverständnis in ihr Spiel zurückkehrt.

Soweit zum Altbewährten. Der neue Aspekt in der Offense namens Boogie hat sich in dieser Partie seinen eigenen Punkt verdient.

4. Der Boogie-Faktor

Viel wurde im Vorfeld darüber spekuliert, wie die Rockets Cousins in der Defense attackieren würden, auch von dieser Seite. Ein bisschen zu kurz kam dabei, dass ja durchaus auch auf der anderen Seite des Courts Matchup-Probleme entstehen könnten. In dieser Partie konnte Cousins erstmals so richtig zeigen, wie wertvoll er für die Dubs auch in der Postseason sein könnte.

Ohne Durant brauchte Kerr einen weiteren Fixpunkt in der Offense und fand ihn in Cousins, der viel stärker in das Geschehen involviert wurde, sowohl im Lowpost als auch in Pick'n'Roll-Situationen. Die Rockets switchen bekanntlich alles, das ist gegen Boogie aber gar nicht so ungefährlich. Der Center schadete den Rockets einerseits als Scorer und andererseits auch als Passgeber, wenn sein Verteidiger Capela auf einmal viel schnellere Guards Off-Ball verteidigen sollte.

Defensiv hatte Cousins zwar in einigen Situationen Probleme, insgesamt hielt er sich aber wacker. Und mit seiner Präsenz bringt er ein Element ins Warriors-Spiel, auf das Houston eigentlich keine Antwort hat. Kerr tut also gut daran, noch mehr Möglichkeiten zu suchen, um Boogie zu involvieren, auch wenn er nicht immer so viele Touches haben wird oder haben sollte, wenn KD zurück ist.

Das hat Kerr auch selbst erkannt: "Ich muss noch lernen, wie ich ihn besser einsetze. Heute war das schon sehr gut", sagte der Warriors-Coach. "Er war phänomenal darin, sich in den Lowpost zu begeben und das Spiel von dort zu kontrollieren." Effiziente 27 Punkte und 7 Assists standen am Ende für Boogie zu Buche - im Gegensatz zu einigen bisherigen auffälligen Statlines waren dies in diesem Fall auch keine leeren Zahlen.

5. Neuauflage? Aber immer doch

Ohne despektierlich gegenüber OKC, Denver, Portland oder Utah sein zu wollen - es scheint schwer vorstellbar, dass ein anderes Team im Westen die Warriors mehr fordern kann als Houston. Egal, in welcher Runde; eine Neuauflage der letztjährigen Western Conference Finals wäre wünschenswert. Für ein Regular Season-Spiel Mitte März hatte diese Partie ein außerordentlich hohes Niveau.

Natürlich liegt das auch daran, dass sich beide Teams kennen und durchaus eine gewisse Rivalität existiert. Curry blaffte Harden während des Spiels an, er solle mit dem Floppen aufhören, Green, Paul und Tucker ließen ihren Emotionen ebenso freien Lauf. Nicht nur, aber auch spielerisch treiben sich beide Teams gegenseitig an.

Nachdem die Rockets zuvor drei Siege in Folge gegen Golden State geholt und sich in den vergangenen Tagen recht offensiv geäußert hatten, wurde Green nach dem Spiel gefragt, ob dieser Optimismus aus Houston die Warriors ein wenig angestachelt habe. "Ich weiß nicht, ob Dummheit irgendjemanden bei uns anstachelt", entgegnete Green, gewohnt diplomatisch.

Diese Angelegenheit verdient wohl eine Fortsetzung.

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