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NBA Spielbericht: Dreierregen! Bucks gewinnen Top-Duell gegen Raptors

Von Lukas Herold
Die Raptors mussten gegen die Bucks eine herbe Niederlage hinnehmen.
© getty

Die Milwaukee Bucks (17-8) konnten gegen die Toronto Raptors (21-7) auswärts einen Statement-Sieg feiern. Zwei späte Dreier von Malcom Brogdon sicherten den Bucks einen 104:99-Sieg.

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Die beiden Top-Teams im Osten verloren jeweils in der Nacht von Freitag auf Samstag und waren im Spitzenspiel also noch mehr unter Zugzwang. Das erste Spiel dieser Saison zwischen den Bucks und den Raptors fand noch ohne die beiden Superstars Kawhi Leonard und Giannis Antetokounmpo statt, die Bucks sicherten sich zuhause einen 124:109-Sieg. George Hill, der per Trade von den Cleveland Cavaliers zu den Bucks kam, wurde noch nicht eingesetzt, ansonsten traten die Teams diesmal aber in Bestbesetzung an.

Nachdem die Bucks ihre ersten vier Würfe trafen, kamen die Raptors besser ins Spiel, weil der Ball stark durch die Reihen der Kanadier lief. Auffällig war, dass die Bucks einige Raptors an der Dreierlinie offen stehen ließen. Beispielsweise Serge Ibaka, der dies bestrafen konnte (4/11 Dreier). Auf der anderen Seite sorgte Brook Lopez mit 10 Punkten im ersten Abschnitt für Furore. Ein Dreier von Khris Middleton kurz vor der Sirene war der Schlusspunkt des Viertels, 30:25.

Bucks gehen mit Führung in die Pause

Eine schwache Phase der Raptors, bei denen zu diesem Zeitpunkt Leonard und Pascal Siakam auf Bank saßen, brachte den Bucks eine kleine Führung ein. Dann musste jedoch Antetokounmpo auf die Bank: Erst konnten sich Middleton und Co. noch wehren, doch dann starteten die Gastgeber einen 10:0-Run. Daraufhin war wieder Lopez-Time: Der Big Man traf einen Stepback- und einen tiefen Dreier. Die Bucks führten zur Halbzeit 49:51.

Nach der Pause blieb die Intensität in der Verteidigung weiterhin sehr hoch. Weder die Raptors noch die Bucks schafften es, sich entscheidend abzusetzen. Die Kanadier ließen jedoch einige Chancen liegen, weswegen Milwaukee mit einer 79:74-Führung in den Schlussabschnitt ging.

Brogdon eiskalt von Downtown

Zu Beginn des letzten Viertels erspielten sich die Bucks eine komfortable 8-Punkte-Führung, die Raptors blieben jedoch unbeeindruckt. Rund vier Minuten vor Schluss war Fred VanVleet zur Stelle: im Fastbreak drückt er von Downtown ab - Bang! Die Raptors führten mit 94:92. Kurz darauf zeigte Leonard, warum er einer der besten Two-Way-Player der Liga ist. Vorne traf er einen Dreier, hinten forcierte er einen Turnover von Middleton.

Malcolm Brogdon war jedoch zur Stelle: Innerhalb von 20 Sekunden traf er zwei wichtige Dreier. Die Gäste führten 40 Sekunden vor Schluss mit 100:97. VanVleet verkürzte knapp eine halbe Minute vor Schluss per Leger auf 1 Punkt. Nach dem Inbound zog Giannis stark zum Korb und erhöhte auf 99:102. Die Raptors hatten noch eine Chance: Leonard bekam den Ball, verwarf jedoch einen tiefen Dreier und sorgte damit für die Entscheidung.

Bei den Bucks waren Antetokounmpo (8/15 FG) und Lopez (5/8 Dreier) mit jeweils 19 Punkten die Topscorer. Der Greek Freak kam mit 19 Rebounds auf ein Double-Double. Brogdon steuerte zudem 18 Zähler (3/5 Dreier) bei. Ibaka war mit 22 Zählern und 6 Boards Topscorer der Partie. Kawhi kam auf 20 Zähler (8/18 FG), 8 Rebounds und 4 Assists. VanVleet erzielte von der Bank 19 Punkte und traf fünf Dreier.

Die wichtigsten Statistiken

Toronto Raptors (21-7) vs. Milwaukee Bucks (17-8) 99:104 (BOXSCORE)

  • Die Bucks waren heiß von außen unterwegs. Sie trafen 38,5 Prozent von Downtwon (15/39 Dreier), während die Raptors einen eher durchschnittlichen Tag erwischten (34,1 Prozent). Aus dem Feld trafen die Raptors mit 41,5 Prozent etwas besser als die Bucks (41,4 Prozent).

  • Das Spiel war ein Symbol für den modernen Basketball. Beide Mannschaften - und auch deren Big Men - nahmen viele Dreier. Bei den Bucks war Lopez mit fünf Dreiern der beste Schütze. Auf Seiten der Raptors traf Ibaka vier Triples. Kombiniert drückten die beiden Bigs 19 Mal von Downtown ab. Beide Teams trafen 15 Dreier.

  • Normalerweise ist der Fastbreak eine Stärke Torontos, doch die Bucks schafften es, diese komplett zu eliminieren. Erst im Schlussabschnitt erzielten die Raptors ihre ersten Fastbreak-Punkte. Am Ende stehen aber immer noch nur 7 Punkte (Bucks: 12). Im Saisondurchschnitt erzielen die Kanadier 18 Punkte im Fastbreak.

  • Beide Mannschaften passten gut auf den Ball auf, die Bucks nutzten die Turnover der Raptors allerdings deutlich effizienter. Die Bucks erzielten 11 Punkte aus 13 Turnovern der Raptors. Die Kanadier nutzen die 13 Ballverluste der Gäste für magere 5 Punkte.

Die Stimmen zum Spiel

Giannis Antetokounmpo (Milwaukee Bucks): "Wir haben heute tolle Arbeit geleistet und uns gegenseitig vertraut. Der Ball lief gut, Malcolm Brogdon hat wichtige Würfe für uns getroffen."

Kyle Lowry (Toronto Raptors): "Die Niederlage tut natürlich weh. Wir hätten deutlich aggressiver in die Zone ziehen müssen."

Nick Nurse (Coach Toronto Raptors): "Ich denke, wir haben viele Sachen gut genug gemacht, um zu gewinnen. Aber wir hatten Probleme mit dem Scoring. Ich schauen hier jetzt nicht auf 20 oder 25 Turnover. Die Frage ist eher, dass wir das Selbstvertrauen zurück bekommen müssen, um die offenen Würfe zu treffen."

Der Star des Spiels

Bei den Bucks verteilte sich die Last auf mehrere Schultern. Giannis wurde von den Raptors einigermaßen "gestoppt", anders als Lopez, dessen Dreier enorm wichtig für die Bucks-Offnse waren. Auch stark: Brogdon, der im letzten Abschnitt die Ruhe behielt und zwei wichtige Triples einstreute.

Der Flop des Spiels

Auf Seiten der Raptors war Kyle Lowry eine Enttäuschung. Er blieb ohne Punkt und traf im gesamten Spiel keinen seiner fünf Würfe. Über die letzten drei Spiele hinweg steht er nun bei üblen 3 von 21. Nichtsdestotrotz leitete er die Offense der Raptors gewohnt solide und kam auf 7 Assists und 5 Rebounds.

Coaching Move des Spiels

In den letzten Aktionen des Spiels gingen die Raptors ausschließlich über Kawhi Leonard, während Mike Budenholzer weiterhin Team-Basketball spielen ließ, anstatt Giannis zu isolieren. Der Ball lief stark durch die Reihen der Bucks, woraus auch die beiden spielentscheidenden weit offenen Brogdon-Dreier möglich wurden.

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