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NBA Playoffs: 5 Fragen zum Aus der Utah Jazz: Das war nur der Anfang!

Donovan Mitchell (r.) hat sich auch den Respekt von Chris Paul (l.) verdient.
© getty
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Was machen die Jazz in der Offseason?

Das Grundgerüst der Jazz dürfte vorerst gesichert sein: Sowohl Gobert, als auch Mitchell, Ingles und Jae Crowder stehen langfristig unter Vertrag, Alec Burks, Jonas Jerebko, Thabo Sefolosha, Ekpe Udoh und Rubio haben jeweils noch ein Jahr Laufzeit. Konkret stehen in diesem Sommer erst einmal zwei große Entscheidungen an.

Zum einen ist da Derrick Favors, der Unrestricted Free Agent wird und an dem sich die Geister scheiden. Es ist gut möglich, dass die Jazz ohne ihn gegen OKC nicht gewonnen hätten, so stark spielte er als Power Forward neben Gobert und auch als Ersatz-Center in kleineren Lineups. Gegen Houston wiederum konnte Utah nicht mit zwei Bigs spielen und insofern rückte Favors ins zweite Glied. Er hat nicht die Schnelligkeit, um einem Tänzchen der Rockets-Guards auf dem Flügel standzuhalten, und insofern war es eine schwierige Serie für Favors.

Die Frage ist nun: Will Utah langfristig mit "großen" Lineups spielen, oder hört man auf die Analytics-Abteilung, die feststellt, dass die kleinen Lineups mit Crowder auf der Vier im Lauf der Saison effektiver waren? Der Trend geht relativ eindeutig in Richtung von Small-Ball. Und da Gobert über 23 Millionen Dollar im Jahr verdient, wird Utah nicht wahnsinnig viel Geld in Favors investieren, wenn dieser primär als Backup gesehen wird.

Was passiert mit Dante Exum und Derrick Favors?

Seinen Wert hat der Big freilich trotzdem für Utah, weshalb man auch davon ausgehen kann, dass sie zumindest versuchen werden, ihn zu halten. Da nicht allzu viele Teams Cap Space und Bedarf an jemandem wie Favors haben, sind die Aussichten, ihn zu halten, auch nicht unbedingt schlecht, aber es ist keineswegs garantiert, dass er auch nächste Saison bei den Jazz spielen wird.

Das zweite Fragezeichen steht hinter Dante Exum. Seit mittlerweile vier Jahren ist der Australier in der NBA und es ist immer noch schwer, seine Fähigkeiten zu beurteilen, weil er so oft verletzt war - 2015/16 setzte er komplett aus, in dieser Saison absolvierte er 14 Spiele. Auch in den Playoffs verletzte er sich wieder, wenngleich es diesmal wohl nur eine leichte Oberschenkelverletzung war, die ihn Spiel 5 gegen Houston verpassen ließ. Der immer noch erst 22-Jährige wird Restricted Free Agent.

Exum hat trotz aller Verletzungssorgen ein sehr spannendes Skillset: Er ist lang, extrem schnell und defensivstark - kein Jazz-Spieler verteidigte in der Serie besser gegen Harden, der MVP-Kandidat traf lediglich 3 seiner 14 Würfe, wenn Exum der primäre Verteidiger war. Gerade im Fastbreak zeigte sich zudem, dass Exum den Jazz auch offensiv eine neue Dimension bringen kann.

Zurück ins Labor

Gleichzeitig ist sein Wurf immer noch eine große Baustelle und man weiß eben nie, ob man langfristig wirklich mit ihm planen kann, weil sein Körper ihn schon mehrfach im Stich gelassen hat. Die Jazz werden es auch hier versuchen - vielleicht ist sogar ein leistungsbezogener Vertrag denkbar, wie ihn Joel Embiid in Philly erhalten hat (wenn auch viel geringer!).

Um jeden Preis halten werden die Jazz Exum nicht. Da er sich jedoch zur absoluten Unzeit verletzt hat und sein Wert nach einer weiteren fast verlorenen Saison nicht der höchste sein dürfte, ist auch ein kurzer Vertrag, vielleicht auch zum Qualifying Offer, denkbar, wonach er sich dann für einen besseren Deal empfehlen könnte.

Ansonsten dürften die Jazz abseits von punktuellen Verstärkungen und dem Draft, in dem sie über alle eigenen Picks verfügen, einen relativ ruhigen Sommer verbringen, Geld haben sie nicht übrig und ein Free-Agent-Markt sind sie ohnehin nicht. Wachstum aus dem Inneren heraus steht im Fokus - angesichts der Rookie-Saison von Mitchell und des generell jungen Kaders ist das mit Sicherheit keine schlechte Aussicht.