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NBA Playoffs: 5 Fragen zum Aus der Sixers: Der Process geht in die entscheidende Phase

Ben Simmons und Joel Embiid sind die Gesichter der Philadelphia 76ers
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Ist Brett Brown der richtige Coach für die Sixers?

Willkommen auf der großen Bühne, Mr. Brown. Über Jahre waren die Sixers eine Lachnummer in der Liga und Brown verbuchte in seinen ersten vier Jahren eine fürchterliche Bilanz (75-253). Dabei stand ihm auch teils wenig NBA-taugliches Personal zur Verfügung, weswegen sein Job nie zur Disposition stand. Ganz im Gegenteil: Während der historisch schlechten 10-72-Saison wurde Browns Vertrag sogar verlängert.

In den Playoffs steht aber bekanntlich alles unter dem Brennglas und so musste sich Brown einiges an Kritik an seinen Entscheidungen anhören. Ob dies nun berechtigt ist, sei mal dahingestellt. Gegen die Celtics stand mit Brad Stevens einer der Besten seines Fachs gegenüber, da haben schon andere Coaches schlechter ausgesehen.

Sicherlich war es nicht glücklich, zunächst J.J. Redick gegen Jayson Tatum starten zu lassen oder dass Brown in Spiel 2 beim großen Celtics-Run keine Auszeit genommen hatte. Es gäbe noch zahlreiche weitere Beispiele für Dinge, die man anders hätte angehen können, doch vor falschen Entscheidungen ist kein Übungsleiter gefeit.

Das Ausscheiden an Brown festzumachen, wäre falsch. Es darf nie vergessen werden, dass die Schlüsselspieler der Sixers noch blutjung sind bzw. erstmals in den Playoffs standen. Das gilt übrigens auch für Brown, der davor zumindest über ein Jahrzehnt als Assistent bei Gregg Popovich und den San Antonio Spurs diente.

Brown staffelt wie kein anderer

Ähnlich wie in Texas hat Brown so etwas wie eine Kultur aufgebaut. Dabei verlässt sich Brown wohl wie kein anderer Coach auf Analytics, wenn es um seine Rotationen geht. Im Gegensatz zu den meisten Teams mischt Brown seine Rotationen mehr durch, lässt seine Starter kürzere Stints spielen und behauptete sich auch gegen Widerstände innerhalb des Teams. "Ich bin quasi drei Minuten hoch und runter gerannt, um dann wieder vom Feld zu gehen", sagte Redick gegenüber Zach Lowe (ESPN). "Ich hatte das Gefühl, keinen Rhythmus zu bekommen."

Brown hielt aber an dieser etwas ungewöhnlichen Rotation fest. "Am Anfang waren alle im Team dagegen", erinnerte sich Brown. "Ich habe das verstanden und habe mich auch ein wenig unwohl gefühlt. Mit der Zeit wurde es aber besser." Der klare Vorteil war, dass Philly zu jeder Zeit zwei bis drei Starter auf dem Feld hatte.

Trotz aller anfänglichen Widerstände scheint Brown aber das Vertrauen seiner Spieler gewonnen zu haben. Deswegen wird es wahrscheinlich keinen Wechsel an der Seitenlinie geben.