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NBA Playoffs: Boston Celtics siegen dank Offensiv-Explosion von Jaylen Brown

Jaylen Brown war der Topscorer der Boston Celtics
© getty

Die Boston Celtics haben auch Spiel zwei der Serie gegen die Milwaukee Bucks gewonnen. Dabei war es diesmal nach dem Overtime-Krimi in Spiel eins eine deutliche Angelegenheit. Dank einer starken Leistung in der Offensive siegte der No.2-Seed des Ostens mit 120:106 (BOXSCORE).

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Keine Veränderungen auf beiden Seiten im Vergleich zum ersten Spiel und wie schon am Wochenende schmiss vor allem Giannis Antetokounmpo den Laden für die Bucks, sogar einen Jumper traf der Grieche in den ersten Minuten. Als Giannis dann seine frühe Pause bekam, nutzten die Celtics dies zu einem ersten Run (25:19). Überragender Mann der Gastgeber im ersten Viertel war Jaylen Brown, der dunkte, Dreier traf und auch stark verteidigte. Auch dank seiner 12 Zähler führte Boston nach einem Viertel mit 33:22.

Doch wie schon in Spiel eins begannen nun wieder die Probleme der Celtics. Die Second Unit konnte nicht scoren, Milwaukee kam dank Antetokounmpo zu leichten Punkten in Transition. Die Bucks erzielten 13 Zähler am Stück, erst ein Dreier von Terry Rozier brachte ein wenig Entlastung. Dank einiger leichter Punkte und weiteren Chancen nach Offensiv-Rebounds gingen die Gastgeber mit einer 60:51-Führung in die Pause.

Boston behielt auch nach dem Wechsel die Kontrolle, vor allem vom Greek Freak war nur noch wenig zu sehen. Stattdessen taute nun Khris Middleton mit einigen Jumpern auf. Doch auch die Celtics scorten munter weiter, Brown war per Drive und auch von Downtown erfolgreich, der Vorsprung wuchs wieder an. Die Bucks verließen sich zu sehr auf Einzelaktionen und machten defensiv weiter Fehler. Shane Larkin setzte dann den Schlusspunkt des Abschnitts, als er aus dem Dreierland mit der Sirene auf 90:75 erhöhte.

Die Bucks versuchten es danach mit Antetokounmpo auf Center, doch die Celtics fanden Wege, den Griechen aus dem Spiel zu nehmen. Gleichzeitig wurde Giannis offensiv limitiert, indem Boston immer wieder dicke Brocken (Horford, Baynes, Yabusele) auf den Superstar der Bucks ansetzte. Milwaukee kam zwar noch einmal auf 10 Punkte heran, doch Marcus Morris und Rozier verschafften den Celtics knapp vier Minuten vor dem Ende ein wenig Luft, die Bucks kamen nicht mehr in Schlagdistanz.

Bester Scorer war Brown mit 30 Punkten (12/22 FG), dazu überzeugten Morris (18), Rozier (23, 8 Assists), Horford (16) und Monroe (14). Für Milwaukee waren mal wieder Antetokounmpo (30, 13/17 FG, 9 Rebounds, 8 Assists) und Middleton (26, 10/14 FG) die besten Waffen in der Offensive.

Die wichtigsten Statistiken

Boston Celtics vs. Milwaukee Bucks 120:106, Serie 2:0 (BOXSCORE)

  • Die Bucks torpedierten ihr Spiel immer wieder selbst mit dummen Aktionen. Schon zur Pause hatte das Team von Joe Prunty wieder 10 Turnover gesammelt, am Ende waren es 15, was Boston in 21 Punkte ummünzte. Zum Vergleich: Boston gab den Spalding nur fünfmal her. Point Guard Rozier hat in zwei Spielen noch keinen einzigen Ballverlust begangen.
  • Noch mehr leichtfertig vergebene Punkte? Natürlich, Milwaukee blieb unter 50 Prozent von der Freiwurflinie (7/17 FT). Antetokounmpo hatte dort einen harten Abend (4/9 FT), aber auch ein guter Schütze wie Middleton (1/4) zeigte Nerven und vergab sogar einmal zwei am Stück, was die Fans in Boston mit viel Schadenfreude feierten.
  • Milwaukee spielte zwar groß, doch das Rebounding war dennoch ein großes Problem für die Gäste. Boston sammelte zahlreiche eigene Fehlwürfe ein und nutzte dies zu insgesamt 20 Second Chance Points.
  • Die Celtics waren schon während der Regular Season eines der besten Teams, wenn es darum ging, die Dreierlinie zu bewachen. Auch diesmal fanden die Gastgeber einen guten Mix aus Rim Protection und Closeouts. Bei Drives von Antetokounmpo wurde schnell gedoppelt, aber so dass der Grieche keine guten Passwege für den Kick hatte. Die meisten der wenigen Dreier (7/17) der Bucks waren Pullups und nur selten gut herausgespielt. Dabei muss natürlich auch erwähnt werden, dass das Spacing der Bucks absolut furchtbar war.
  • Und warum die Bucks dennoch nicht deutlich verloren? Sie trafen fast 60 Prozent aus dem Feld. Auch Boston netzte über die Hälfte der Versuche (48/90 FG), traf aber gleich sechs Dreier mehr in der Partie.

Boston Celtics vs. Milwaukee Bucks: Die Stimmen zum Spiel

Jaylen Brown (Celtics): "Ich habe so viel Selbstvertrauen wie nie zuvor. Die Leute schreiben uns schon das ganze Jahr ab und wir beweisen stets das Gegenteil - und wir werden damit weitermachen."

Khris Middleton (Bucks): "Sie wollten es heute mehr. Wir haben wieder schlecht begonnen. Wir müssen endlich hungriger werden."

Der Star des Spiels

Jaylen Brown. Solche Scoring-Explosionen brauchen die Celtics, um in dieser Serie genügend Punkte auf die Anzeigetafel zu bringen. Der No.3-Pick von 2016 war von Beginn an unglaublich aggressiv und nahm seine Würfe ohne Zögern. Dies wurde belohnt, fünf Dreier gingen für den Guard durch die Reuse. Die Bucks liefen in der Folge härtere Closeouts, was Brown auch mit erfolgreichen Drives bestrafen konnte.

Der Flop des Spiels

John Henson. Er hatte einen großen Anteil daran, dass die Bucks zu viele Second Chance Points schlucken mussten. Nur 3 Defensiv-Rebounds in 37 Minuten sind für einen Center einfach viel zu wenig, dazu kamen schlimme Aussetzer in der Pick'n'Roll-Verteidigung. Offensiv wurde er von den Celtics überhaupt nicht respektiert, stattdessen konnte sein Gegenspieler stets gegen Antetokounmpo helfen. So nutzte er immerhin seine Freiheiten zu 12 Punkten (6/7 FG). Ebenfalls erneut schwach: Tony Snell und Jabari Parker.

Coaching Move des Spiels

Würden die Bucks diesmal früher klein gehen? Zunächst sah es nicht so aus, Center Tyler Zeller war der Reservist, der Spielzeit bekam. Dies kam den Celtics aufgrund der ausgedünnten Forward-Rotation entgegen. Celtics-Coach Brad Stevens brachte früh Guerschon Yabusele (Spiel 1: DNP), der bei Zeller versteckt werden konnte. Im vierten Viertel war es dann soweit. Prunty ging endlich klein mit Giannis auf der Fünf. Interessant war dabei, dass nicht Jabari Parker, sondern Shabazz Muhammad auf Power Forward den Zuschlag bekam. Boston blieb dagegen groß mit Marcus Morris, Horford und Monroe, wodurch Middleton gegen Moose defensiv völlig verloren war. Deswegen brachte Prunty dann doch wieder Henson für die restliche Spielzeit.

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