NBA

Boston Celtics sichern Playoff-Teilnahme dank Sieg in Minnesota bei Horror-Fall von Brown

Karl-Anthony Towns verbuchte gegen die Boston Celtics ein Double-Double.
© getty

Die Boston Celtics (46-20) haben die schwere Aufgabe bei den Minnesota Timberwolves (38-27) erfolgreich gemeistert und mit 117:109 (BOXSCORE) gewonnen und sich damit einen Platz in den Playoffs gesichert. Überschattet wurde der Sieg jedoch durch die Verletzung von Jaylen Brown, der bei einem Dunk die Kontrolle verlor und unglücklich auf dem Rücken landete.

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Jede Menge Offense gab es in den ersten Minuten zu sehen, wobei die Wolves vor allem von der Range von Nemanja Bjelica (3/3 Dreier in sechs Minuten) profitierten. Allerdings holten sich Karl-Anthony Towns und Jeff Teague zwei schnelle Fouls ab und Boston startete, angeführt von der starken Bank um Marcus Morris (schnelle 9 Zähler), einen kleinen Lauf. Minnesota machte sich das Leben derweil mit vielen Ballverlusten selber schwer, dazu wurde Towns lange überhaupt nicht gefüttert, wenn er auf dem Feld stand.

Die Reservisten der Gästen blieben dominant, die Führung wuchs nach einem elitären Putback-Dunk von Marcus Smart auf 14 Punkte an. Auch die Defense der Celtics wurde besser, die Wolves brachten in den zweiten 12 Minuten nur noch 18 Zähler aufs Scoreboard, auch der furiose Dunk von Towns über Aron Baynes küsste Minnesota nicht wach. Nach dem Wechsel suchten die Wolves dann endlich auch Towns, der den Rückstand im Alleingang auf 7 Zähler verkürzte, während die Celtics plötzlich Hero Ball spielten und einige Jumper in der frühen Shotclock auf den Ring setzten. So wirklich in Schlagdistanz kamen die Gastgeber aber nicht, dafür sorgte Kyrie Irving für einige Zähler.

Es folgte der Schock des Spiels, in der Arena wurde es still. Jaylen Brown verlor nach seinem Dunk in Transition die Kontrolle und fiel kopfüber mit dem Rücken hart auf das Feld. Es gab jede Menge geschockte Gesichter auf beiden Seiten. Der Youngster musste minutenlang behandelt werden, konnte aber unter stehenden Ovationen auf eigenen Beinen den Court verlassen. Der Forward wurde umgehend in ein Krankenhaus in Minneapolis gefahren, um weiter untersucht zu werden.

Es mussten aber noch 14 Minuten Basketball gespielt werden. Die Wolves versuchten es noch einmal und diesmal machte die Second Unit einen besseren Job. Im vierten Viertel hatten die Celtics schnell ihre Fouls aufgebraucht, die Wolves kamen wieder näher, doch Irving übernahm dann die Partie, nachdem er sich zuvor einige Minuten auf der Bank ausruhen konnte. Minnesota wehrte sich zwar dank des starken Bjelica, doch kam nicht mehr heran. Für die Wolves ist es das erste Mal in dieser Saison, dass sie drei Spiele in Folge verlieren.

So half auch das Career High von Bjelica (30, 6/9 Dreier, 12 Rebounds) und die starke Vorstellung von Taj Gibson (18) nicht. Towns (15, 11 Rebounds) erzielte das gewohnte Double-Double, während Andrew Wiggins (13, 6/21 FG) zu kämpfen hatte. Für die Celtics erzielten gleich sechs Spieler mindestens 12 Punkte. Angeführt wurde die Meute mal wieder von Irving (23), außerdem überzeugten Al Horford (20, 8 Rebounds) und Morris (17). Daniel Theis kam knapp 10 Minuten zum Einsatz, in denen er 1 Punkte, 2 Rebounds, 2 Assists und 1 Steal verbuchen konnte.

Durch den Sieg haben sich die Celtics nach den Toronto Raptors als zweites Team vorzeitig für die Playoffs qualifiziert.

Die wichtigsten Statistiken

Minnesota Timberwolves (38-29) vs. Boston Celtics (46-20) 109:117 (BOXSCORE)

  • Es ist kein Geheimnis, dass die Wolves eine der schwächsten Bänke der Liga stellen, aber das war diesmal dann wirklich viel zu wenig. Im ersten Durchgang verbuchte lediglich Jamal Crawford 2 Pünktchen, während Tyus Jones einen rabenschwarzen Tag erwischte. Ganz anders die Celtics, die von Smart, Morris, Terry Rozier und Daniel Theis gute Minuten bekamen. Sie alle hatten ihren Anteil am Erfolg, so verwunderte es nicht, dass Boston das Duell der Reservisten mit 42:20 einseitig für sich entschied.
  • Die Wolves stellen auch ohne Jimmy Butler eine Offense, die in der Top 10 der Liga wiederzufinden ist, das deutete sich auch im ersten Viertel an, als die Truppe von Tom Thibodeau 54 Prozent ihrer Würfe versenkte, im anschließenden Abschnitt war es nur noch ein Drittel. Boston gelang es dabei, das Tempo zu drosseln, da die Wolves - gerade mit den Startern - nicht zu stoppen waren, wenn sie ein wenig ins Laufen kamen.
  • Beide Teams waren lange nicht sehr zielsicher aus der Distanz, wobei Minnesota den Dreier schon deutlich schlechter getroffen hat. Am Ende standen ordentliche 38,7 Prozent (12/31) für die Gastgeber. Wenig überraschend war dagegen die Dominanz der Wolves in der Zone, die dank Towns und des starken Gibson 54 Punkte in direkter Korbnähe generieren konnten (Boston: 32). Die Celtics nahmen dagegen deutlich mehr Jumper, bekamen aber jede Menge leichte Punkte in Transition (14).
  • +15. Das war der Plus-Minus-Wert von Marcus Smart, welcher nach Morris der beste des Tages war. Seine Quote aus dem Feld war alles andere als berauschend (9, 2/7 FG, 6 Assists), aber ansonsten war das ganz stark vom Backup-Spielmacher. In der Defense hielt er selbst gegen Taj Gibson dagegen und lieferte mal wieder eine enorme Energieleistung am hinteren Ende des Feldes mit zahlreiche Deflections. Er sparte sich außerdem unnötige Ballverluste und machte mit seinem Putback-Dunk das Highlight-Play des Spiels (neben KATs Dunk über Baynes).

Minnesota Timberwolves vs. Boston Celtics: Die Stimmen zum Spiel

Kyrie Irving (Celtics) über den Einzug in die Playoffs: "Es war eines unserer Ziele. Ich bin froh, dass wir es schon so früh erreicht haben."

Tom Thibodeau (Head Coach Wolves): "Wir müssen lernen, wie man hart und physisch spielt. Das ist glaube ich gerade der Unterschied für uns zwischen einem guten und einem richtig guten Team."

Der Star des Spiels

Kyrie Irving. Was Uncle Drew diesmal wieder für Würfe aus dem Handgelenk schüttelte, war schlichtweg beeindruckend. Als es im vierten Viertel so aussah, als ob Minnesota noch einmal am Sieg schnuppern würde, kam der ausgeruhte Kyrie zurück ins Spiel, versenkte zwei unglaublich schwere Mitteldistanzwürfe und servierte Horford einen offenen Dreier. So stand am Ende eine weiterer effizienter Abend (9/15 FG, 8 Assists) für den Star der Celtics.

Der Flop des Spiels

Andrew Wiggins. Mangelnden Einsatz konnte man dem ehemaligen No.1-Pick nicht absprechen, nur wollte wenig gelingen. Der Forward war unglaublich anfällig für bittere Turnover und nahm zudem jede Menge gut verteidigte Würfe, während Towns im Post über weite Strecken verhungerte. Mit einem offenen Dreier (insgesamt 1/8) verfehlte Wiggins einmal den Korb sogar komplett.

Coaching Move des Spiels

Würde Derrick Rose Jones die Minuten auf der Backup-Spielmacher-Position wegnehmen? Nach diesem Spiel ist die Frage noch nicht zu beantworten. Der ehemalige MVP wurde zwar auf dem offiziellen Spielberichtsbogen geführt und saß auch auf der Bank, doch Thibs verzichtete noch auf Rose und setzte lieber auf eine Rotation, die nur aus acht Spielern bestand. Zu Beginn des vierten Viertels saßen dann Wiggins und Towns gleichzeitig auf der Bank, die Reservisten sowie Gibson und Bjelica machten das Spiel aber etwas überraschend noch einmal eng.

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