NBA

Trade Deadline, die große Preview: Sind die Cavs noch zu retten?

DeAndre Jordan könnte von den Los Angeles Clippers noch getradet werden
© getty

Die letzten Tage vor der Trade Deadline starteten mit einem Knall durch den Trade von Blake Griffin nach Detroit. Doch war dies möglicherweise der letzte Blockbuster-Trade oder nur der Anfang? SPOX liefert eine kleine Preview für den Wahnsinn, der bis Donnerstag, um 21 Uhr, geschehen könnte.

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Der Sommer 2016 und die Folgen

Was war das nicht für eine schöne Zeit in der großen NBA-Blase! Um 24 Millionen Dollar stieg die Gehaltsobergrenze in jenem Juli und man lag sich gegenseitig in den Armen, es wurde schließlich Geld gescheffelt. Die Los Angeles Lakers machten damals den Anfang und nahmen Timofey Mozgov für 64 Millionen Dollar (4 Jahre unter Vertrag). Es war der Beginn einer langen Ausgaben-Orgie, wofür viele Teams nun die Zeche zahlen müssen.

Gewinner gab es nur einen, wenn man Bilanz zieht: Die Golden State Warriors, die sich ihrem bereits existierenden Superteam Kevin Durant einverleibten. Andere hatten weniger Glück. Die aufstrebenden Blazers befinden sich tief in der Cap-Hölle durch die Verträge für Evan Turner (4 J., 70 Mio.), Meyers Leonard (4 J., 41 Mio.), Maurice Harkless (4 J., 42 Mio.) oder auch Allen Crabbe (4 J., 75 Mio.), der nun in Brooklyn spielt. Ein anderes Beispiel sind die Charlotte Hornets, die Nicolas Batum (5 J., 120 Mio.) und Marvin Williams (4 J., 54,5 Mio.) fürstlich entlohnten.

Nur auf diese Teams sollte man aber nicht mit dem Finger zeigen, nahezu jedes Team besitzt einen solch faules Arbeitspapier. Wer hätte auch ahnen können, dass der Cap immer weiter ansteigt? Es wurde zumindest gewarnt und die Risiken angesprochen. Die Liga wollte zunächst das Geld Stück für Stück in den Kreislauf bringen und kontinuierlich wachsen, die Spieler sahen dies anders und blockierten die Maßnahme. Es profitierten lediglich die Bismack Biyombos dieser Welt, die genau zur richtigen Zeit Free Agents wurden.

Kommende Vertragslose werden sich dagegen im Sommer umschauen. Natürlich werden sie sich mit den Verträgen von Spielern aus der Vergangenheit vergleichen, die Umstände waren aber anders. Der riesige Dollar-Teich ist fast komplett ausgetrocknet. Es werden, Stand jetzt, im Sommer nur acht Teams überhaupt 20 Millionen unter dem Cap liegen, darunter auch Chicago oder Atlanta, die sehr wahrscheinlich keinen großen Free Agent holen wollen.

Trade Deadline: Unter dem Druck der Luxury Tax

Wer bleibt da noch übrig? Es sind die Lakers, die Indiana Pacers, die Philadelphia 76ers, die Dallas Mavericks, die Phoenix Suns und die L.A. Clippers mit Abstrichen, sollte DeAndre Jordan seine Spieleroption nicht ziehen. Wirklich verlockend ist dies alles nicht und sollte das eine oder andere Camp eines Spielers nervös werden lassen.

Ähnliches gilt für die Teams. Da viele Verträge von Spielern so gestaffelt sind, dass das Gehalt ansteigt oder zum Beispiel schon unterschriebene Verlängerungen erst im Sommer wirksam werden, stehen die Organisationen noch mehr unter Druck. Fünf Teams zahlen in dieser Saison die Luxury Tax, in der kommenden Spielzeit könnte es sogar die Hälfte sein, darunter auch kleinere Märkte wie Milwaukee, New Orleans oder Denver.

Die Trade Deadline bietet nun die Möglichkeit, einige der Fehler der Vergangenheit auszumerzen, auch wenn dies heißt, dass zum Beispiel Draftpicks abgegeben werden müssen und so die eigene Zukunft beschnitten werden muss. Auf der anderen Seite ist es noch immer ein heißes Playoff-Rennen im Westen - der Osten ist durch die schwächelnden Cavs sowieso offen wie lange nicht mehr. Dies sind alles wichtige Faktoren im Vorfeld der Deadline, die unter diesen Voraussetzungen ähnlich spektakulär ausfallen könnte wie 2015, als gleich 48 Spieler (9,2 Prozent der Liga) am letzten Tag der Trade Deadline die Umzugskartons füllen mussten.