NBA

Russell Westbrooks Raketenstart ebnet den OKC Thunder in Oakland den Weg

Russell Westbrook war nicht zu stoppen.
© getty

Die Oklahoma City Thunder (31-24) haben ein Ausrufezeichen gesetzt und mit 125:105 bei den Golden State Warriors (41-13) gewonnen. Auf einen Raketenstart von Russell Westbrook hatte der Champion keine Antwort - obwohl OKC früh eine Verletzung von Carmelo Anthony verkraften musste. Dafür punktete Paul George wie verrückt.

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Thunder-Coach Billy Donovan sorgte für eine Überraschung, indem er Josh Huestis in die Starting Five beorderte. Nach der Verletzung von Andre Roberson sucht OKC noch nach dem optimalen Lineup, während die Warriors keine Änderung vornehmen mussten.

Den besseren Start erwischten trotzdem die Gäste aus OKC. Das lag zum einen an einer überragenden Defense, die für viele Ballgewinne oder Deflections sorgte - und zum anderen an Russell Westbrook. Der amtierende MVP war offenbar auf einer Mission und schenkte den Dubs allein im ersten Viertel 21 Punkte ein (9/11 FG). Insgesamt ging der atemberaubende erste Durchgang mit 42:30 an die Thunder. Kevin Durant ließ ich im Übrigen auch nicht lumpen und hatte ebenfalls schon 17 Zähler gesammelt.

Das zweite Viertel begann mit schlechten Nachrichten für OKC: Steven Adams kassierte früh sein drittes Foul und stapfte schimpfend zur Bank. Auf dem Court beruhigte sich die Lage dann etwas. Da Westbrook seine Pause bekam, hatten die Dubs etwas besseren Zugriff. Einen ihrer gefürchteten Runs konnten sie aber nicht starten - zum Pausentee lagen sie mit 57:70 hinten.

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Nach dem Seitenwechsel gelang es den Thunder weiterhin, sich die Warriors vom Leib zu halten. Westbrook war zwar dezent abgekühlt, doch Paul George übernahm immer wieder Verantwortung und hielt die Führung aufrecht. Mehr noch: Da die Warriors Probleme hatten, offene Würfe zu kreieren, zog OKC gar auf 24 Punkte davon, lediglich Durant hielt dagegen. Viele Dubs-Ballverluste ließen Steve Kerr verzweifeln. Mit 99:77 ging es in den Schlussabschnitt.

In diesem hatte der bärenstarke PG-13 wieder seine Auftritte. Unter anderem traf er einen schwierigen Dreier zum 102:81, womit er die kurz aufkeimende Hoffnung der Warriors-Fans erstickte. In der Folge konnte Golden State nicht mehr entscheidend verkürzen. Dafür kassierte Draymond Green noch sein zweites Technical und wurde ejected. Insgesamt war es bereits Greens 13. Technical der Saison, womit er die Liga anführt.

Westbrook hatte am Ende 34 Punkte (13/26 FG), 9 Rebounds und 9 Assists auf dem Konto, George legte 38 Punkte auf. Auch Jerami Grant (16 Punkte) tankte sich immer wieder durch. Topscorer der Warriors war Durant mit 33 Zählern, Curry blieb bei 2/9 Dreiern und 22 Punkten.

Einen Wermutstropfen gab es für OKC: Carmelo Anthony verletzte sich früh am Knöchel und spielte deshalb nur 6 Minuten.

Golden State Warriors vs. Oklahoma City Thunder: Die wichtigsten Statistiken

  • Was für ein erstes Viertel von OKC! Mit atemberaubendem Tempo jagten sie die Hausherren den Court rauf und runter. Dabei zehrten sie von der Energie Westbrooks, der sich offenbar beleidigt davon fühlte, mehrere Possessions "nur" von Patrick McCaw verteidigt zu werden. Er attackierte den Ring, ließ es dort mehrfach scheppern und traf obendrein seine beiden Dreier für insgesamt 21 Punkte und 4 Assists allein in den ersten 12 Minuten!
  • Dubs-Coach Kerr stand die Verzweiflung teilweise ins Gesicht geschrieben, so fahrlässig gingen seine Jungs mit dem Ball um. Sie leisteten sich - zum einen wegen der starken Defense des Gegners, aber eben auch durch Unforced Errors - 25 Ballverluste, aus denen OKC gnadenlos 38 Punkte generierte (OKC: 12 TO).
  • Es gab Zeiten, in denen die Warriors solch ein Verhalten mit starker Defense wettgemacht haben, doch das funktionierte an diesem Abend nicht. Viele Abstimmungsprobleme bei gegnerischen Blocks oder fehlende Kommunikation in der Helpside öffneten den Weg in die Zone. OKC bedankte sich mit 54 Points in the Paint (GSW: 40).
  • Im dritten Viertel, in dem die Warriors vergeblich gegen den Rückstand anrannten, war eine Abhängigkeit von Curry und Durant zu erkennen, die man so eigentlich nicht kennt. Im besagten Durchgang erzielte das Duo zusammen 18 Punkte - das restliche Team bloß 2.

Warriors vs. Thunder: Hier geht's zum BOXSCORE!

Golden State Warriors vs. Oklahoma City Thunder: Die Stimmen zum Spiel

Russell Westbrook (Thunder): "Mein Job als Point Guard ist es, meine Teammates ins Spiel zu holen, wenn der Gegner im Laufe des Spiels seine Strategie ändert. Ich denke, das ist mir heute ganz gut gelungen."

Der Star des Spiels

Russell Westbrook. Der MVP war auf Krawall gebürstet - das zeigte schon seine provokante Spieleröffnung nach dem gewonnenen Sprungball. Die Buhrufe des Fans stachelten ihn aber nur an: Mit seiner unfassbaren Energie legte ein erstes Viertel hin, von dem sich die Warriors bis zum Ende nicht mehr erholten. Nur für ein Triple-Double hat es diesmal nicht gereicht.

Der Flop des Spiels

Die Warriors-Bank. Von der gefürchteten Tiefe des Champions ist momentan nicht viel zu sehen. Andre Iguodala war offensiv kein Faktor, Kevon Looney spielte ohne Selbstvertrauen, David West war teilweise übermotiviert. Bis zum Ende des dritten Viertels hatte die Second Unit erst 9 Pünktchen gesammelt, bei OKC waren es 22.

Coaching Move des Spiels

Billy Donovan bot im dritten Viertel - auch bedingt durch den Ausfall Anthonys - ein großes und physisches Lineup aus Wesbrook, George, Jerami Grant, Patrick Patterson und Steven Adams auf. In der Offensive gab es dadurch viele Mismatches. Diese wurden nicht primär zu direkten Punkten genutzt - stattdessen wurde bewusst Curry in Duelle involviert, der damit viel zu tun hatte und offenbar ermüdete. Auch auf der anderen Seite des Parketts zeigte die Aufstellung mit den vielen langen Armen Wirkung: OKC schaffte es immer wieder, den Ball aus den Händen von Steph und KD zu bekommen.

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