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NBA-Kultfigur Brian Scalabrine im Interview: "Daniel Theis ist ähnlich wie Chris Andersen"

Von Simon Wisser
Brian Scalabrine ist derzeit noch in der Big 3 als Spieler aktiv.
© getty

Brian Scalabrine war schon zu aktiven Zeiten eine Kultfigur in der NBA und genießt auch heute als Broadcaster bei den Boston Celtics große Beliebtheit. Die "White Mamba" im Gespräch über den Wechsel von Spieler zu Experte, die Big 3 und die Celtics - und Daniel Theis. Mehr Basketball-News findet ihr auf basketball.de.

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basketball.de: Mr. Scalabrine, worin liegen die Vorteile, ein TV-Experte zu sein im Vergleich zu Ihrer Karriere als Spieler?

Brian Scalabrine: Nah dran zu sein am Spiel, ist einfach immer etwas Besonders. Ob als Spieler, Trainer oder fürs Fernsehen: Das ist etwas, was ich immer geliebt habe. Ich mag es, eine Unmenge an Basketball zu schauen. Ich bin nah an den Celtics dran, daher hoffe ich natürlich, dass sie gut abschneiden. Also genau wie als Spieler, wo ich natürlich ebenfalls wollte, dass das Team gut spielt. Es gibt einige Gemeinsamkeiten, aber auch manche Unterschiede.

basketball.de: Im Anschluss an Ihre Zeit als Assistant Coach bei den Golden State Warriors unter Mark Jackson hatten Sie auch die Möglichkeit, Assistant Coach unter Steve Kerr zu werden...

Scalabrine: Ich hatte die Möglichkeit, mit Kerr zu sprechen. Aber zu dem Zeitpunkt hatte ich mich bereits dafür entschieden, als Kommentator zu arbeiten. Es ist ein besseres Leben für mich.

basketball.de: Warum waren Sie sich so sicher, dass TV-Experte der bessere Job für Sie sei?

Scalabrine: Das Leben als Trainer ist wirklich hart. Du reist viel herum. Ich habe mehr Beständigkeit und mein Leben ein bisschen besser eingerichtet, was wichtig für mich ist. Ich habe drei Kinder, und es ist wichtig für mich, bei ihnen zu sein. Von daher ging es bei meinem Entschluss weniger um meine Karriere, sondern mehr um meine Familie.

basketball.de: Können Sie sich vorstellen, noch einmal als Trainer oder in einem Front Office zu arbeiten?

Scalabrine: Nein, nicht zum jetzigen Zeitpunkt. Ich befasse mich mit diesen Dingen vielleicht einmal im Jahr. Und ich sehe nicht kommen, dass sich dieses oder selbst nächstes Jahr etwas verändert. Ich genieße meine Arbeit. Und es ist etwas, wo ich mich immer noch verbessern kann.

basketball.de: Was war Ihr schönster Moment als Broadcaster?

Scalabrine: Ich erlebe in dem Job nicht die Höhen und Tiefen. Ich genieße solche Reisen wie nach London und die Dinge, die Spaß machen. Aber es ist nicht wie als Spieler in einem Team, das gemeinsam eine Playoff-Serie gewinnt. Das kann man nicht vergleichen. Dafür genieße ich generell mein Leben mehr. Es gibt nicht so viele Höhen wie als Spieler und Trainer, aber auch nicht so viele Tiefen.

basketball.de: Und als Spieler?

Scalabrine: Die Meisterschaft zu gewinnen, war großartig. Dann war da noch das fünfte Spiel gegen die Detroit Pistons im Jahre 2004, das wir nach dreifacher Verlängerung gewonnen haben und wo ich in der entscheidenden Phase mit auf dem Feld stand. Ich denke, die größte Sache ist, sich auf dem höchstem Level zu messen und eine Meisterschaft zu gewinnen. Aber auch die Vorbereitung auf das nächste Jahr in der Offseason. Als Spieler dürfen dir nicht nur die großen Sachen Spaß machen. Du musst dich auch an den Trainingseinheiten um sechs Uhr morgens erfreuen. Wenn das nicht der Fall ist, wirst du es nicht schaffen.

basketball.de: Sie sind auch Teil der Big3-Liga. Was fasziniert Sie an dem Wettbewerb?

Scalabrine: Ich habe Pick-up-Basketball gespielt, YMCA und solche Sachen. Aber es ist einfach nicht das gleiche wie gegen ehemalige NBA-Spieler zu spielen. Der Wettbewerb ist das, was ich am meisten vermisst habe. Auf hohem Level zu spielen und zu versuchen, sich zu behaupten. Daher mache ich in der Sommerzeit in der Big3 mit. Es ist keine Wohltätigkeitssache, aber auch kein All-Star Game. Es geht einfach darum, dass wir Jungs aufs Feld gehen und versuchen zu gewinnen.

basketball.de: Welche Big3-Regel gefällt Ihnen am meisten? Das Spiel im Halbfeld, sodass Sie nicht so viel rennen müssen?

Scalabrine: (lacht) Es ist manchmal hart. Man ist nur zu dritt, und das Feld ist groß. Es gibt auch keine Help-Defense. Ich bevorzuge es heutzutage, Drei-gegen-Drei zu spielen, aber bei der Größe des Courts und nur drei Leuten ist es nicht so leicht, wie es sich anhört.

basketball.de: Und welches Team war bislang Ihr härtester Gegner?

Scalabrine: Trilogy, keine Frage. (lacht) Al Harrington ist unmöglich zu decken. Er ist einfach so gut.

basketball.de: In der Big3 gibt es auch den Vier-Punkte-Wurf. Können Sie sich vorstellen, dass die NBA diesen irgendwann einführt?

Scalabrine: Nein. Es wäre zwar lustig, wenn sie es täten. Es wäre interessant zu sehen, wie sie das umsetzen würden. Aber ich denke nicht, dass sie das einführen.

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