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5 Fragen zur Entlassung von Jason Kidd: Warum mit dem Unausweichlichen warten?

Jason Kidd ist nicht mehr Head Coach der Milwaukee Bucks.
© getty
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Was bedeutet die Entlassung für Jason Kidd?

Mit seinen 44 Jahren ist Kidd nach wie vor ein junger Head Coach, der inzwischen trotzdem schon viereinhalb Jahre Erfahrung hat. Und es ist ja nicht so, dass er komplett erfolglos blieb: In Brooklyn schaffte er nach schwachem Saisonstart dank seiner Defense den Turnaround und gewann sogar eine Playoff-Runde; die Bucks machte er auch wieder relevant.

Das Verhältnis zu seinen Spielern war in der Regel ziemlich gut. Das zeigten nicht zuletzt die Reaktionen nach seiner jetzigen Entlassung: "Er hat mein Spiel auf ein neues Level gehoben. Er hat das komplette Team auf ein neues Level gehoben. Heute war ein schwieriger Tag für uns alle", sagte beispielsweise Khris Middleton nach dem Spiel gegen die Suns.

Die Loyalität von Giannis ging sogar noch weiter: Der Grieche soll Kidd angeboten haben, beim Front Office zu intervenieren, um die Entlassung zu verhindern. "Er hat mich angerufen und gesagt: 'Das, was mit dir passiert, ist nicht richtig''', verriet Kidd. "Er fragte mich: 'Was soll ich tun? Ich rufe den Owner an, ich rufe meinen Agenten an'."

Kidd habe die Unterstützung seines Lieblingsspielers sehr geschätzt, riet ihm aber davon ab, weitere Schritte einzuleiten. Das spricht auch für den Ex-Head-Coach.

Trotzdem gilt Kidd in Teilen als schwieriger Charakter mit eigenem Kopf. Wenn ihm Dinge nicht passen, reagiert er mit Sturheit. Als ihm die Richtung nicht gefiel, in die die Nets 2014 einschlagen wollten, erzwang er ein Ende des Engagements, um in Milwaukee ein Team zu übernehmen, das besser zu seinen Ideen passt. Sein bereits erwähntes Festhalten an nicht mehr greifenden Konzepten spricht ebenfalls für seine Sturheit.

Darüber hinaus soll er Probleme damit haben, dominante Point Guards anzuerkennen, da er als einstiger Elite-Point-Guard andere Spielideen kaum akzeptiert. Deshalb kam es unter anderem zum Bruch mit Deron Williams, der auf der Eins die Geschicke der Nets geleitet hatte.

Nun ist es vorerst unwahrscheinlich, dass er schnell einen neuen Head-Coach-Job bekommt. Er sollte - und wird - erstmal Distanz gewinnen und an seinem Ruf arbeiten. Das könnte beispielsweise gelingen, indem er anderswo als Assistant Coach anheuert, um neue Konzepte zu erlernen. Wenn er das macht, dürfte er eines Tages - allein schon aufgrund seines Namens - wieder als Chef an einer NBA-Seitenlinie stehen.