NBA

Timberwolves trotzen Kyle Kuzma - Minnesota quält sich zum Sieg gegen die L.A. Lakers

Von Philipp Jakob
Jimmy Butler und die Timberwolves mussten sich den Erfolg in Los Angeles hart erkämpfen
© getty

Souverän geht anders. Die Minnesota Timberwolves (21-13) stehen sich die meiste Zeit über selbst im Weg, am Ende reicht es dennoch zum 121:104-Sieg (BOXSCORE) gegen die Los Angeles Lakers (11-21). Die starke Leistung von Kyle Kuzma wird nicht belohnt.

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Keine guten Vorzeichen für die Lakers: Head Coach Luke Walton musste gleich auf drei Starter verzichten. Neben Lonzo Ball fielen auch Brandon Ingram und Brook Lopez für das Duell mit den Timberwolves aus. Aber immerhin haben sie noch Kyle Kuzma.

Der Rookie zeichnete sich zu Beginn der Partie quasi allein für die Offense der Hausherren verantwortlich. 10 der 20 Lakers-Punkte im ersten Abschnitt erzielte Kuzma, der Rest des Teams traf gerade einmal 26,3 Prozent aus dem Feld. Dementsprechend war es wenig verwunderlich, dass sich Minnesota eine frühe 10-Punkte-Führung erspielte.

Die sollte allerdings nicht allzu lange halten. Durch zahlreiche eigene Fehler ließen die Timberwolves ihren Gegner wieder zurück ins Spiel kommen. Zur Pause war von dem Vorsprung aus dem ersten Viertel nichts mehr übrig (53:52 für Minnesota). Ähnlich ausgeglichen ging es im dritten Abschnitt weiter. Die Timberwolves verpassten es aufgrund ihrer fast schon lethargischen Spielweise, sich abzusetzen. Es passte also irgendwie zum Auftritt der Gäste, als Nemanja Bjelcia unnötigerweise Kuzma bei dessen Halfcourt-Shot mit dem Buzzer zum Ende des Viertels foulte und an die Linie schickte.

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Im Schlussabschnitt machte Minnesota aber Ernst. Mit einem 16:1-Lauf drohten die Timberwolves zu enteilen, durch weitere Ballverluste verpassten es die Gäste aber, den Sack frühzeitig zuzumachen. Angeführt von Kuzma (31 Punkte, 4 Assists, 6/11 Dreier) - er ist erst der zweite Rookie in den letzten 30 Jahren, der an Weihnachten über 30 Zähler erzielt - sowie Jordan Clarkson (17 Punkte, 7 Assists) und Julius Randle (16 Punkte, 7 Rebounds) machte es L.A. in den Schlussminuten spannend.

Auf weniger als 6 Zähler kamen die Lakers aber nicht mehr heran. Mit einem Clutch-Dreier von Taj Gibson (23 Punkte, 9 Rebounds) aus der Ecke sorgten die Timberwolves knapp drei Minuten vor Schluss schließlich für die Entscheidung. Trotz der soliden Leistungen von Jimmy Butler (23 Punkte, 8 Assists), Kar-Anthony Towns (21 Punkte, 10 Rebounds) und Jamal Crawford (19) quälte sich Minnesota förmlich zum vierten Sieg in Folge. Von einem souveränen Erfolg gegen dezimierte Lakers konnte man definitiv nicht sprechen.

Los Angeles Lakers vs. Minnesota Timberwolves: Die wichtigsten Statistiken

  • Ein wichtiger Faktor für das Comeback der Lakers war nicht unbedingt die eigene Stärke, sondern vielmehr die Fehleranfälligkeit der Timberwolves-Offense. Allein in den ersten 24 Minuten leisteten sich die Gäste 9 Ballverluste (LAL: 4), die Los Angeles wiederum für 14 Zähler im direkten Gegenzug ausnutzte. So kamen die Lakers zurück in die Partie. Ähnlich ging es auch in Halbzeit zwei weiter.
  • Neben den Ballverlusten begünstigte auch das schwache Shooting der Timberwolves die Aufholjagd der Hausherren. Minnesota traf in der ersten Hälfte gerade einmal 28,6 Prozent von Downtown - allerdings machten es die Lakers auch nicht wirklich besser (29,4 Prozent). Auch hier muss man sagen: Ähnlich ging es in Halbzeit zwei weiter.
  • Die Offense der Timberwolves fand hauptsächlich im Halbfeld statt. Dass das nicht unbedingt etwas Gutes bedeuten muss, stellte Minnesota an diesem Abend mehrmals unter Beweis. Nicht selten nahmen die Gäste am Ende der Shotclock einen schlechten Wurf, nachdem in den 24 Sekunden zuvor keine ordentliche Möglichkeit kreiert werden konnte. Dennoch erzielten die Timberwolves ähnlich viele Fastbreak-Punkte wie die Lakers (17:22). Das lag vor allem am Schlussabschnitt, in dem Minnesota das Spiel schneller machte und sich so auch entscheidend absetzen konnte.

Lakers vs. Wolves: Hier geht's zum BOXSCORE!

Der Star des Spiels

Taj Gibson. Von der ersten Minute an war Gibson sowohl offensiv als auch mit seinem Hustel am anderen Ende des Courts zur Stelle. Der 32-jährige Veteran verlor - im Gegensatz zu seinen Mitspielern in manchen Situationen - nie die Nerven und behielt die Ruhe. Bezeichnend, dass er mit seinem Clutch-Dreier für die Entscheidung sorgte.

Der Flop des Spiels

Kentavious Caldwell-Pope. In Abwesenheit von Ball, Ingram und Lopez hätte es den Lakers gut getan, wenn KCP ein wenig Scoring-Last übernommen hätte. Das gelang dem 24-Jährigen allerdings nicht. Der Three-and-D-Spezialist kam nur auf 8 Punkte und 5 Rebounds, dabei versenkte er nur 3 seiner 11 Versuche aus dem Feld. Das ist zu wenig.

Coaching Move des Spiels

Los Angeles verstand es sehr gut, die gegnerischen Fehler auszunutzen, indem Clarkson, Kuzma und Co. kontinuierlich aufs Tempo drückten. Sowohl die zahlreichen Ballverluste als auch die langen Abpraller nach misslungenen Dreiern der Timberwolves dienten dabei als Vorlage für die Lakers-Transition. Das schnelle Spiel ermöglichte den Gastgebern, so lange im Spiel zu bleiben. Als auch mal die Timberwolves im Schlussabschnitt die Partie schneller machten, starteten sie sofort einen kleinen Lauf.

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