NBA

"Sind in eine Negativspirale geraten"

Von Daniel Herzog
Maxi Kleber spielt seine Rookie-Saison bei den Dallas Mavericks
© getty
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SPOX/DAZN: Machen wir mit Paul Zipser weiter, mit dem Sie ein Jahr beim FC Bayern München zusammengespielt haben. Wo hat er sich in seinem zweiten Jahr bei den Chicago Bulls verbessert?

Kleber: Paul ist ein Spieler, der für das Team spielt. Er macht viele Dinge, die im Boxscore nicht auftauchen. Das unterschätzen viele. Auf dem Feld verteidigt er oft den besten Spieler. Das kostet viel Kraft, aber er macht das richtig gut. Er kann so ein wichtiger Spieler sein.

SPOX/DAZN: Haben Sie sich eigentlich Tipps von ihm geholt? Er ist schließlich wie Sie vom FC Bayern in die NBA gewechselt.

Kleber: Nicht wirklich. Wir haben natürlich immer mal wieder gequatscht, vor allem in seiner Rookie-Saison. Da hat er mir erzählt, wie es so ist, aber Tipps habe ich mir jetzt nicht geholt.

SPOX/DAZN: Kommen wir zum Shootingstar unter den Deutschen - Daniel Theis. Hand aufs Herz: Hätten Sie ihm einen solchen Start bei den Boston Celtics zugetraut?

Kleber: Auf jeden Fall. Daniel ist ein sehr, sehr guter Spieler. Er reboundet und verteidigt gut und offensiv liegen seine Stärken im Finishing am Korb. Wenn er einen Point Guard hat, der ihn sucht, dann vollendet er auch. Er macht einen sehr guten Job und hat seine Minuten gut genutzt. Es freut mich, dass er vom Coach das Vertrauen bekommt und auch wichtige Minuten spielen darf.

SPOX/DAZN: Schaut man da nicht ein wenig neidisch nach Boston, wenn man sieht, wie Theis durchgestartet ist?

Kleber: Neid ist vielleicht das falsche Wort. Natürlich würde ich mir auch mehr Spielzeit wünschen, aber ich muss eben mit der Situation leben. Unser Coach gilt auch nicht gerade als Rookie-freundlich. Entsprechend muss man sich in Dallas richtig beweisen. Ich muss einfach bereit bleiben und wenn ich meine Chance kriege, dann muss ich alles geben. Ich glaube, das habe ich auch getan, wenn ich eingesetzt wurde. Deswegen ist da auch gar kein Neid dabei. Ich freue mich einfach, dass es für die anderen so gut läuft. Für den deutschen Basketball gibt es schließlich nichts Besseres.

SPOX/DAZN: Glauben Sie eigentlich, dass es bei Theis so gut weitergehen wird oder ist es nur ein Umstand des frühen Zeitpunkts der Saison?

Kleber: Ich kann mir sehr gut vorstellen, dass es für ihn so weitergeht. In Bamberg hat er auch immer seinen Stiefel heruntergespielt. Er macht einfach das, was er kann. Physisch ist er sowieso auf NBA-Level. Da muss er sich überhaupt keine Sorgen machen.

SPOX/DAZN: Bleibt nur noch ein Deutscher - und das sind Sie selbst. Wie bewerten Sie bislang ihre Rookie-Saison?

Kleber: Als Team war es bisher sehr schwer. Wir haben die ersten beiden Heimspiele verloren, das tat weh. So sind wir ein wenig in eine Negativspirale geraten. Da muss man sich wieder herauskämpfen. Ich selbst würde, wie schon gesagt, gerne mehr spielen. Das kann ich aber nicht beeinflussen. Ich muss einfach weiter mein Bestes geben. Wenn ich ran durfte, habe ich gut gespielt, glaube ich. Ich musste bisher die meiste Zeit auf der Drei ran, weil uns Flügelspieler ausgefallen sind. Das ist eigentlich nicht meine Position, aber das ist nicht so schlimm.

SPOX/DAZN: Wenn Sie mal in die Zukunft schauen. Wann wäre es für Sie persönlich eine erfolgreiche Saison?

Kleber: Ein Erfolg wäre es, wenn ich mich in die Rotation kämpfe und der Mannschaft helfen kann. Ich war schon immer ein Teamspieler und denke auch, dass ich einiges beizutragen habe.

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