NBA

Von wegen Resterampe!

Von Jan Menzner
NBA: Diese Free Agents sind noch da
© getty

Die Free Agency ist ein Chaos! Nachdem die dicksten Fische über die Ladentheke gegangen sind, kann man bei all den anderen Trades und neuen Verträgen kaum den Überblick behalten. SPOX gibt einen Überblick über die besten 20 verbleibenden Free Agents, die einem Team wirklich weiterhelfen können.

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C.J. Miles (UFA)

C.J. Miles entschloss sich dazu, seine Spieleroption bei den Indiana Pacers nicht zu ziehen, um dieses Jahr als Free Agent seinen Marktwert zu testen. Das liegt zum einen daran, dass ihm nach seinem alten Vertrag im kommenden Jahr "nur" knapp über 4,5 Millionen Dollar zugestanden hätten. Zum anderen ist die sportliche Zukunft der Pacers nach dem Abgang von Paul George äußerst ungewiss. Der Markt für den offensiv ausgerichteten Miles hält sich aber in Grenzen.

Meistens wurde er als dritte oder vierte Free-Agent-Option hinter beispielsweise Kentavious Caldwell-Pope oder Ian Clark gehandelt. Auch das Interesse der Minnesota Timberwolves, die wohl einen Sign-And-Trade-Deal mit Indiana angestrebt hatten, dürfte abgekühlt sein. Denn ESPN-Reporter Adrian Wojnarowski verkündete eine Einigung zwischen Minnesota und Jamal Crawford.

Indiana wollte für Miles laut Wolves-Insider Darren Wolfson Cole Aldrich und den 2018er Erstrundenpick (von OKC) haben - Crawford kommt nun, ohne dass dafür ein Pick geopfert werden muss.

Ein weiteres mögliches Ziel für Miles sind die Los Angeles Lakers sowie mit Abstrichen auch die Houston Rockets oder Milwaukee Bucks, denen Shooting und Playmaking auf dem Fügel gut zu Gesicht stünde. Sie haben allerdings nur wenig finanziellen Spielraum zur Verfügung.

Update (9. Juli): Miles hat einen Vertrag in Toronto über drei Jahre und 25 Millionen Dollar unterzeichnet, wobei er im dritten Jahr über eine Spieler-Option verfügt.

Nikola Mirotic (RFA)

In der vergangenen Saison legte der spanische Forward für die Chicago Bulls 10,6 Punkte pro Spiel auf. Trotzdem entschied das Team, Mirotic nicht sofort eine Vertragsverlängerung anzubieten. Chicago-Tribune-Journalist K.C. Johnson berichtet jedoch, dass die Franchise inzwischen mit dem Restricted Free Agent an einem Dreijahresvertrag arbeite.

Er würde nach dem Butler-Abgang wohl hauptsächlich auf der Small-Forward-Position gebraucht werden. Im Frontcourt streiten sich bereits der siebte Pick des diesjährigen Drafts, Lauri Markkanen, Robin Lopez, Cristiano Felicio und Bobby Portis um die Minuten.

Sollten die Bulls Mirotic ziehen lassen, wären die Dallas Mavericks ein mögliches Ziel. Seine Firepower aus der Distanz ist in der vergangenen Saison aber erheblich eingebrochen (34,2 Prozent, zuvor: 39 Prozent). Dirk Nowitzki würde sich allerdings wohl trotzdem über einige Verschnaufpausen freuen.

Dewayne Dedmon (UFA)

Der 27-jährige Center Dewayne Dedmon hofft nach seiner bisher besten NBA-Season auf den großen Zahltag. Als Ersatz für Pau Gasol überzeugte er als Rim Protector in der starken Defense der San Antonio Spurs. Die Spieleroption, die ihm rund drei Millionen Dollar eingebracht hätte, ließ er verstreichen. Zitat der San Antonio Express-News: "Ich habe das Gefühl, da draußen gibt es mehr Geld für mich."

Da Dedmon laut Medienberichten auf ein Gehalt von 8 bis 10 Millionen jährlich hofft, scheint eine Rückkehr zu den Spurs (zumindest zu diesen Konditionen) unwahrscheinlich. Auch für die Boston Celtics, die auf der Suche nach einem Defensivanker wie Dedmon sind, ist dies wohl zuviel.

Ein anderer potenzieller Kandidat, der zudem noch über genügend Geld verfügt, sind die Chicago Bulls. Sie sind aber im Frontcourt ganz gut bestückt. Auch die Phoenix Suns könnten Dedmons Defender-Qualitäten gebrauchen, da Alex Len und Alan Williams ebenfalls Free Agents sind. Für die Suns wären auch Dedmons Gehaltsvorstellungen bezahlbar.

Update (12. Juli): Dedmon hat sich Berichten zufolge den Atlanta Hawks für zwei Jahre und 14 Millionen Dollar angeschlossen.

Andrew Bogut (UFA)

Der Australier Bogut, der noch vor einem Jahr an der Seite von Dirk Nowitzki spielte, hat ein persönliches Seuchenjahr hinter sich. Nach seinem Trade zu den Philadelphia 76ers verhandelte er einen Buyout, um bei den Cleveland Cavaliers anzuheuern. Dort brach er sich jedoch im allerersten Spiel das linke Schienbein und wurde im Anschluss gewaivt.

Zum Beginn der Free Agency meldete sich der Center jedoch zurück. Sein Agent schickte Scans des Schienbeins an interessierte Teams und in einem Telefonat äußerte Bogut, dass er wieder ins Training eingestiegen sei.

Jetzt will er eine Liste von rund zehn Franchises abarbeiten, um seine Rückkehr perfekt zu machen. Da er vermutlich zum Veteranen-Minimum (2,3 Millionen Dollar) anheuern wird, könnte er für einige Mannschaften eine günstigere Alternative sein.

Ian Clark (UFA)

Die Golden State Warriors haben keine Kohle mehr, um Ian Clark zu bezahlen. Nach den Verlängerungen der Free Agents Stephen Curry, Kevin Durant und Co., muss Clark den Champion voraussichtlich verlassen. Dabei empfahl er sich mit Career Highs in Punkten pro Spiel (6,8) und Wurfquoten (48,7 Prozent, 37,4 Prozent von Downtown) für höhere Aufgaben.

Die Dubs könnten dem Guard im nächsten Jahr lediglich sein Minimum von etwa 1,5 Millionen Dollar zahlen. Die San Jose Mercury News brachte allerdings ein angestrebtes Gehalt von etwa 6 bis 8 Millionen Dollar pro Jahr zur Sprache.

Bisher gab es kein Team, das sich offensiv um Clark bemühte. Allerdings haben die Los Angeles Lakers, die noch Cap Space im zweistelligen Millionenbereich zur Verfügung haben, nach dem Trade von D'Angelo Russell auf den Guard-Positionen Minuten zu vergeben.