NBA

Das letzte Hurra des CP3?

Chris Paul und James Harden spielen nun gemeinsam für die Houston Rockets
© getty

Der Trade von Chris Paul zu den Houston Rockets hat die Machtverhältnisse im Westen verschoben. Doch warum wurde eigentlich nicht bis zur Free Agency gewartet? Wie geht es in Houston und L.A. weiter - und kann Paul zusammen mit James Harden funktionieren? SPOX beantwortet die wichtigsten Fragen.

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Warum haben die Rockets und Paul nicht auf die Free Agency gewartet?

Zur Erklärung: Chris Paul hätte die Möglichkeit gehabt, aus seinem Vertrag auszusteigen und als Unrestricted Free Agent bei einem Team seiner Wahl zu unterschreiben. Dies tat er nicht: Er zog seine Option für ein weiteres Jahr und ließ sich traden. Doch zunächst einmal: Wie sah der Trade aus?

  • Die Rockets bekommen: Chris Paul
  • Die Clippers bekommen: Patrick Beverley, Lou Williams, Sam Dekker, Montrezl Harrell, DeAndre Liggins, Darrun Hilliard, Kyle Wiltjer, Erstrundenpick 2018 (top-3-geschützt)

Diese Liste zeigt, dass die Rockets nur Spieler verloren haben, die entweder keine große Rolle gespielt haben (wie Harrell oder Dekker), in der Free Agency mit guten Chancen zu ersetzen sind (Williams), durch die Ankunft von Paul ohnehin "überflüssig" geworden wären (Beverley) oder die einfach nur in nicht garantierten Verträgen stecken wie DeAndre Liggins sind, um die Gehälter zu "matchen".

Hätten die Rockets hingegen darauf gewartet, dass CP3 seine Spieleroption nicht zieht, um in Houston als Free Agent einen langfristigen - und höher dotierten - Vertrag zu unterschreiben, hätten sie deutlich mehr Cap Space freischaufeln und mindestens noch einen Leistungsträger wie Ryan Anderson abgeben müssen. So steht Paul erstmal "nur" mit seinen 24,5 Millionen Euro in den Büchern, zumal er zugestimmt hat, seinen Trade-Kicker (festgelegte Gehaltserhöhung im Trade-Fall) von 3,6 Millionen auf 661.000 Dollar zu reduzieren.

Auch für Paul könnte sich dieser Weg als deutlich lukrativer herausstellen. Da der Salary Cap im nächsten Sommer vermutlich steigen wird, kann er dann einen Super-Max unterschreiben, der mit der Saison 2018/19 beginnt - erst ab dann also fünf Jahre läuft und ihm rund 230 Millionen Dollar einbringen würde. Hätte er dies in diesem Sommer getan, hätten ihm nicht nur viele Millionen im Super-Max gefehlt, sondern auch ein Vertragsjahr, dass er nun mit seinen soliden 24,5 Millionen Dollar überbrückt. Und: Sollte er merken, dass sich Houston für ihn doch als Schnapsidee herausstellt, stehen ihm 2018 als Unrestricted Free Agent alle Optionen offen.

Aus Sicht der Clippers war die Trade-Variante natürlich auch die deutlich bessere. Paul hat dem Front Office wohl schon vor einiger Zeit mitgeteilt, dass er im Sommer auf jeden Fall wechselt. Hätte er dies als Free Agent getan, stünden die Clippers komplett mit leeren Händen da. Kurzum: Die Entscheidung, den Wechsel per Trade zu vollziehen, war eine Win-Win-Win-Situation.