NBA

Wir sind noch nicht fertig!

Von Raman Rooprail
John Wall nach seinem Gamewinner in Spiel 6
© getty
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Wie viel Potenzial steckt noch in den Wizards?

Der Kern der Wizards ist tatsächlich noch ziemlich jung und hat seine Prime entweder noch vor sich oder kommt gerade in die beste Phase als Basketballer. Porter und Beal sind gerade einmal 23 Jahre jung, Wall und Morris haben 26 bzw. 27 Jahre auf dem Buckel.

Besonders Wall hat in der abgelaufenen Saison sein Spiel auf ein neues Level gehoben. Der Point Guard setzt seine Atheltik nun dosierter ein, auch wenn er ab und zu immer noch mit dem Kopf durch die Wand will. Dennoch ist er seit Jahren einer der besten Passgeber der Liga.

Wall hat sich darüber hinaus auch als Persönlichkeit und Führungsspieler enorm entwickelt. Auch wenn der Wurf im entscheidenden Spiel nicht mehr fallen wollte, hat Wall spätestens mit seinem Gamewinner in Spiel sechs bewiesen, dass er ein Spieler für die ganz großen Momente ist.

Nach der Partie musste er sich noch gemeinsam mit Beal der Presse stellen. Der ehrgeizige Wall wirkte völlig niedergeschlagen. "Es ist wirklich hart. Wir haben uns eine atemberaubende Serie geliefert und haben leider knapp den Kürzeren gezogen. Das ist für mich keine befriedigende Saison", sagte Wall in seiner Enttäuschung. Aber genau diese Einstellung zeichnet einen Leader aus. Er hat das Herz eines Champions.

Auch Beal hat in den Playoffs gezeigt, aus welchem Holz er geschnitzt ist. Mit unglaublichen individuellen Leistungen hielt er seine Mannschaft in den beiden letzten Spielen der Serie fast im Alleingang im Spiel. Dabei punktete der 23-Jährige wie er wollte: Ob per Dreier, Drive oder an der Freiwurflinie, Beal brachte die Wizards immer wieder zurück. Von ihm kann in der Zukunft ebenfalls noch großes erwartet werden.

Neben den vielen teuren Verträgen muss zudem erwähnt werden, dass Morris für rund acht Millionen Dollar beim heutigen Cap eher ein Schnäppchen ist. Der 27-Jährige hat sich nach den Strapazen bei den Phoenix Suns in Washington eingelebt und hat spätestens in der Postseason gezeigt, dass er ein wichtiger Faktor sein kann, so lange er seine Nerven im Griff hat und sich nur auf Basketball konzentriert.

Zudem hat sich Porter wie erwähnt prächtig entwickelt und mit Oubre könnte noch ein weiterer Shooting Star heranwachsen. Das hofft auch Scott Brooks. "Kelly Oubre hat eine große Zukunft vor sich. Ich liebe seine Arbeitseinstellung. Er gibt in der Trainingshalle immer alles. Ich bin mir sicher, dass er nächste Saison noch besser wird", sagte der Wizards-Coach.

Washington ist in seiner Entwicklung noch lange nicht fertig. Brooks hat in Oklahoma bewiesen, dass er ein Händchen dafür hat, einen jungen Kern zu einem der besten Teams der Liga zu formen. Dafür muss aber das Front Office im Sommer die richtigen Entscheidungen treffen, denn selbst der Backcourt der Hauptstädter wird alleine keinen Blumentopf gewinnen können.

Das Playoff-Bracket im Überblick