NBA

Warriors marschieren Richtung Finals

Von Philipp Jakob
Kevin Durant erzielt in Spiel drei gegen die Spurs 33 Punkte
© getty

Die Golden State Warriors gewinnen auch Spiel drei der Western Conference Finals gegen die San Antonio Spurs deutlich. Beim 120:108-Sieg (BOXSCORE) führt Kevin Durant sein Team mit riesen Schritten in Richtung Finals - und zu einem Rekord.

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Die Spurs hielten im ersten Viertel sehr gut mit, bekamen anschließend allerdings die Überlegenheit der Warriors in aller Härte zu spüren. Angeführt vom bärenstarken Kevin Durant (33 Punkte, 10 Rebounds) übernahm Golden State im zweiten und dritten Viertel die Kontrolle über das Geschehen und ließ sie nicht mehr los. Am Ende holten sich die Warriors den elften Playoff-Sieg im elften Spiel. Den Rekord mit den meisten Siegen zum Start einer Post-Season teilen sich die Warriors damit mit den Los Angeles Lakers (1989 und 2001).

Mal wieder zeigten sich die Dubs dabei höchst effizient und versenkten 54,8 Prozent aus dem Feld sowie 40,7 Prozent von der Dreierlinie. Neben Stephen Curry (21 Punkte, 6 Steals) und Klay Thompson (17 Punkte, 6 Rebounds) wusste auch JaVale McGee zu überzeugen. Der Center dominierte vor allem zu Beginn der Partie die Zone nach Belieben und erzielte 16 Punkte in 13 Minuten Einsatzzeit.

Auf Seiten der Spurs wehrte sich allen voran Manu Ginobili gegen die drohende Niederlage. Der 39-Jährige kam auf 21 Punkte (7/9 FG) und war damit Topscorer seines Teams. LaMarcus Aldridge steuerte 18 Zähler bei, konnte aber erneut nicht überzeugen. Die Spurs müssen nun Spiel vier in der Nacht von Montag auf Dienstag gewinnen, um den Sweep zu vermeiden.

Die Reaktionen:

Kevin Durant (Golden State Warriors): "Sie wollten rausgehen und uns überfahren. Ich glaube, wir haben gut reagiert, ihre ersten Schläge weggesteckt und einfach weitergespielt."

Stephen Curry (Golden State Warriors): "Unser Ziel ist es, jedes Spiel zu gewinnen. Die Spurs stellen uns vor große Herausforderungen, egal wer für sie spielt. Man muss sehr gut spielen, um sie zu schlagen."

Manu Ginobili (San Antonio Spurs) über die lange Verletztenliste der Spurs: "Wir müssen mit den Soldaten kämpfen, die wir haben. Es wird niemand Mitleid mit uns haben."

Danny Green (San Antonio Spurs): "Es ist nicht einfach. Selbst wenn wir gesund wären, wäre es nicht einfach. Sie sind ein großartiges Team. Mit den ganzen Verletzungen ist es erst recht ein schwerer Kampf."

Der SPOX-Spielfilm:

Vor dem Tip-Off: Coach Gregg Popovich überbrachte den Spurs-Fans schon wenige Stunden vor der Partie die schlechte Nachricht: Kawhi Leonard wurde nicht rechtzeitig fit und konnte nicht auflaufen. Zusätzlich überraschte er mit einem Kniff in seiner Starting Five. Statt Pau Gasol startete Kyle Anderson neben Aldridge und Green im Frontcourt. Den Backcourt komplettierten Mills sowie Simmons. Auf der Gegenseite mussten die Warriors verletzungsbedingt auf Zaza Pachulia (Probleme an der Ferse) verzichten. Für Golden State starteten Curry, Thompson, Durant, Green und JaVale McGee.

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1. Viertel: Furioser Start von McGee. Allein in den ersten sechseinhalb Minuten kam der Center auf 11 Zähler, auch defensiv gegen Aldridge machte er einen soliden Eindruck. Allerdings leisteten sich die Dubs 6 Turnover. Das machte San Antonio auf der anderen Seite besser, die Spurs spielten sehr effizient. Mit einem 8:0-Lauf übernahmen sie gegen Ende des Viertels die Kontrolle und führten mit 33:29. Einziger Wehrmutstropfen: David Lee verletzte sich früh am Knie und kehrte nicht mehr aufs Parkett zurück.

2. Viertel: Nach einer kurzen Pause war McGee wieder zurück auf dem Parkett - und machte genau dort weiter, wo er im ersten Viertel aufgehört hatte. Seine Mitspieler suchten ihn sogar regelmäßig unter dem Ring. Die Spurs hatten dagegen zunehmend Probleme in der Offensive, was auch daran lag, dass der Dreier einfach nicht fallen wollte. Mit einem 12:0-Lauf setzte sich Golden State ab. 64:55 für die Dubs.

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3. Viertel: Nach der McGee-Show im ersten Viertel, drehte nun Kevin Durant auf. 19 Zähler legte der 28-Jährige allein im dritten Abschnitt auf. Damit führte er sein Team zu einer zwischenzeitlichen 18-Punkte-Führung. Allein Manu Ginobili schien auf Seiten der Spurs noch Antworten parat zu haben. 100:88 für Golden State.

4. Viertel: Im ersten Moment scheiterte David West noch mit einem weit offenem Dunk am Ring, im nächsten schnappte sich Ian Clark den Offensiv-Rebound. Quasi als Belohnung für sich selbst hämmerte er kurz darauf auch noch einen Dreier durch die Reuse. Nachdem sich San Antonio auf 8 Punkte herangekämpft hatte, lagen die Dubs Mitte des letzten Viertels auf einmal wieder mit 18 Zählern in Front. Davon konnte sich San Antonio nicht mehr erholen.

Game 3: Spurs vs. Warriors: Hier geht's zum BOXSCORE

Der Star des Spiels: Kevin Durant. Mit einem spektakulären dritten Viertel, in dem er 19 seiner insgesamt 33 Punkte erzielte, brachte Durantula die Warriors letztendlich auf die Siegerstraße. Dabei traf der 28-Jährige 11 seiner 19 Feldwurfversuche, sammelte 10 Rebounds und verteilte zusätzlich noch 4 Assists. Nur die 7 Turnover hinterließen einen kleinen Makel im Boxscore.

Der Flop des Spiels: Danny Green. Weder offensiv noch defensiv konnte Green in Spiel drei einen bleibenden, positiven Eindruck hinterlassen. Der eigentliche Dreierspezialist versenkte nur 1 seiner 5 Versuche aus der Distanz und kam nur auf magere 7 Zähler (3/11 FG). Zudem leistete sich der 29-Jährige 4 Turnover. Immerhin hatte er mit -6 noch den zweitbesten Plus/Minus-Wert der Spurs-Starter vorzuweisen.

Das fiel auf:

  • Die Spurs starteten extrem heiß in die Partie. In den ersten 12 Minuten verwandelte das Team von Coach Popovich starke 61,9 Prozent aus dem Feld. Dabei agierten die Gastgeber sehr teamorientiert (8 Assists bei 13 Field Goals), nutzten die Switches in der Defense der Warriors intelligent aus und erarbeiteten sich so eine frühe Führung.
  • Allerdings kühlte San Antonio im weiteren Spielverlauf immer weiter ab. Im Halbfeld agierten die Spurs teilweise überhastet, im Fastbreak ließen sie gute Möglichkeiten leichtfertig liegen. Zu guter Letzt ging von Downtown absolut nichts. Im Laufe der 48 Minuten fanden nur 5 von 21 Versuchen aus der Distanz den Weg durch die Reuse (23,8 Prozent).
  • Nach den schwachen Auftritten in Spiel eins und zwei, erwartete San Antonio sehnlichst eine Leistungssteigerung von LaMarcus Aldridge. Der 31-Jährige kam allerdings erneut nicht richtig in Fahrt. Obwohl seine Mitspieler ihm immer wieder den Ball im Post zusteckten, konnte sich LMA nur selten gegen seinen Verteidiger durchsetzen - egal, ob es sich dabei um McGee, Green oder Durant handelte. Immerhin taute er im Laufe der Partie etwas auf und kam schließlich auf 18 Punkte (7/17 FG) sowie 5 Rebounds. Dennoch war sein Plus/Minus-Wert mit -27 der mit Abstand schlechteste aller Akteuere.
  • Golden State verstand es sehr gut, Platz unter dem Korb frei zu spielen. Dort dominierte McGee dank der guten Zuspiele seiner Kollegen die Zone. Das funktionierte unter anderem deshalb so gut, da die Warriors ständige Gefahr durch ihre vielen Scharfschützen ausstrahlten. Von Downtown versenkten die Dubs 40,7 Prozent ihrer Würfe (11/27 Dreier), zusätzlich kamen sie auf 50 points in the paint.

Das Playoff-Bracket im Überblick

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