NBA

Comeback! Gamewinner! Boston ist zurück

Avery Bradley
© getty

Die Boston Celtics haben ihren ersten Sieg in den Eastern Conference Fínals eingefahren. Nach hohem Rückstand gewannen sie mit 111:108 (BOXSCORE!) bei den Cleveland Cavaliers - dank eines kuriosen Gamewinners von Avery Bradley.

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Damit ist die Siegesserie der Cavaliers, die zuvor in der laufenden Postseason noch kein Spiel verloren hatten, nach 10 Spielen gerissen. Dabei führten sie im dritten Viertel noch mit 20 Zählern - da sie bis dato überragend von der Dreierlinie getroffen hatten.

Allerdings steckten die Celtics nicht auf und kämpften sich dank starker Defense zurück ins Geschehen. Besonders Marcus Smart, der den verletzten Isaiah Thomas vertrat, blühte auf und leitete ein Comeback ein, an dessen Ende ein kurioser - und etwas glücklicher - Gamewinner von Avery Bradley (20 Punkte) stand. Dieser wurde somit zum zweiten Matchwinner neben Smart (27 Punkte, 7 Assists).

Auf der anderen Seite lief Kevin Love zunächst heiß, kühlte im zweiten Durchgang aber ab. Am Ende kam er auf 28 Punkte und 10 Rebounds. LeBron James blieb ungewöhnlich blass (11 Punkte).

Die Cavs führen allerdings immer noch mit 2-1 und dürfen Spiel 4 (Mittwoch, 2.30 Uhr) erneut daheim bestreiten.

Die Reaktionen:

Tyronn Lue (Cavs-Coach, über LeBron James): "Er ist menschlich. Deshalb wird er immer mal solche Spiele haben."

Avery Bradley (Celtics, über den Gamewinner): "Das war ein sehr offener Wurf. Horford hat einen klasse Screen gesetzt und Smart hat genau den richtigen Pass gespielt - so musste ich nur noch vollstrecken."

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Der SPOX-Spielfilm:

Vor dem Tip-Off: Bei den Celtics ersetzte Marcus Smart den verletzten Isaiah Thomas in der Starting Five. Dazu: Avery Bradley, Jae Crowder, Amir Johnson und Al Horford. Bei den Cavs gab es das gewohnte Bild mit Kyrie Irving, J.R. Smith, LeBron James, Kevin Love und Tristan Thompson.

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1. Viertel: Schlechte Nachrichten für die Celtics: Smith und Love trafen ihre ersten Dreier, Irving legte nach. Love machte direkt weiter mit dem "Heat Check" und stand schon bei 4/4 von Downtown. Boston nahm derweil überhastete Würfe und traf diese nicht. Dann meldete sich auch James an - vorne per Fadeaway, hinten mit fiesem Block. Bostons Bradley stemmte sich dagegen: 35:24 Cavs.

2. Viertel: Kyle Korver meldete sich zum Dienst und traf für drei aus der Ecke. Danach bewegte sich die Cavs-Quote kurzzeitig in irdischen Sphären, sodass die Celtics die Angelegenheit wieder einstellig gestalteten. Das Gefühl, dass die Führung der Hausherren in Gefahr geraten könnte, kam jedoch nicht auf. Die individuelle Klasse des Champs schlug immer wieder zu - und Love durfte munter weiter löten. So waren die gewohnten Verhältnisse wieder hergestellt. 66:50 Cavs.

3. Viertel: Irving knackte per Layup die 20-Punkte-Marke, woraufhin das Spiel in ein kleines Tief geriet. Die Celtics nutzten das für einen 11:2-Run, der auf 79:67 stellte. Und siehe da: Daraus schöpften sie neues Selbstvertrauen und verkürzten auf 9 Punkte. Smart war der Motor in dieser Phase - und zog 2 Sekunden vor Schluss das Foul beim Dreier. Immerhin traf er 2 seiner Freebies: Nur noch 87:82 für die Cavs.

4. Viertel: Die Cavs-Durststrecke von Downtown ging erstmal weiter. So war es Thompson, der seine Farben durch harte Arbeit am Brett knapp in Front hielt, wobei er ungewohnt zuverlässig seine Freiwürfe versenkte. Doch Boston ließ sich nicht mehr abschütteln, Smart und Crowder verkürzten auf einen - ehe Smart von draußen erstmals wieder ausglich! Tyronn Lue war angefressen und hatte Redebedarf. Im Anschluss daran traf Smith zwar den lang ersehnten Dreier, doch Olynyk konterte doppelt und brachte grün in Führung. 40 Sekunden vor Schluss brachte Horford die Gäste gar mit 3 nach vorne, doch Smith antwortete eiskalt mit dem Dreier. Im Gegenzug traf Jonas Jerebko einen Jumper. Die Cavs waren bei 30 Sekunden auf der Uhr unter Zugzwang - und Irving lieferte per Layup den Ausgleich! Doch das letzte Wort hatten die Celtics, die Bradley an der Dreierlinie freispielten. Und der traf eigentlich nur den Ring - aber der Ball sprang nach einer halben Ewigkeit doch noch rein! So gewann Boston völlig überraschend mit 111:108.

Game 3: Cavaliers vs. Celtics: Hier geht's zum BOXSCORE!

Der Star des Spiels: Marcus Smart. Er war der Ersatz von Thomas in der Starting Five. Zunächst sah es so aus, als würde er überdrehen - doch spätestens in der zweiten Halbzeit war er mehr als nur ein würdiger Starter und riss das Spiel an sich. In der Defense war er gewohnt giftig, vorne nahm er voller Selbstvertrauen Wurf um Wurf. Und: Gleich zweimal hängte er seinem Gegenspieler Fouls beim Dreier an - da wirkte er wie ein alter Hase! Am Ende kam er auf 27 Punkte (7/10 3FG) und 7 Assists.

Der Flop des Spiels LeBron James. Dass der König nicht jeden Abend Fabelzahlen liefern kann, ist klar. Dass er gerne mal seine Mitspieler machen lässt, wenn es bei ihnen läuft, weiß man ebenfalls - doch im dritten Viertel hätte ihn sein Team als Scorer gebraucht. Als solcher trat er aber nur äußerst selten in Erscheinung und kam auf für seine Verhältnisse fast schon lächerliche 11 Punkte.

Das fiel auf:

  • Die Celtics konnten einem in der Anfangsphase fast schon leidtun. In der Offensive machten sie nicht allzu viel falsch und ließen den Ball laufen - doch die freien Würfe fielen nicht rein, genau wie in den Spielen 1 und 2. In der Defense war ihnen auch kein fehlender Einsatz vorzuwerfen, allerdings agierten sie ungestüm. Es reichten einfache Pass- oder Wurffinten, um die Kobolde sonst wohin fliegen zu lassen. Das nutzten die Cavs eiskalt aus und hatten nach 15 Minuten schon 10 Dreier auf dem Konto (bei 16 Versuchen).
  • Was die Cavs auszeichnete: Sie hatten mal wieder ein unheimlich feines Gespür dafür, in welchen Phasen die hohe Pace etwas gedrosselt werden musste. Gerade als Anfang des zweiten Viertels ein paar Dreier nicht rein fielen, stellten sie ihren Offensiv-Plan temporär um und suchten den Weg zum Korb und an die Linie. Wenn sie sich dort den Rhythmus zurückgeholt hatten, fing der Spaß von der Dreierlinie wieder an.
  • Im dritten Viertel schlich sich aber plötzlich doch der Schlendrian ein. Es schien so, als hätten die Cavs das Spiel nach der dritten deutlichen Halbzeitführung in Folge schon abgehakt und agierten besonders in der Offensive nicht mehr mit der nötigen Zielstrebigkeit. Durch die fehlende Körperspannung ging der Touch flöten, sodass die Cavs in diesem Durchgang keinen Dreier trafen. Die Celtics-Defense roch Lunte und machte die Zone dicht. Dadurch wurde es in dieser Partie erstmals richtig physisch - womit Cleveland überhaupt nicht zurecht kam und das Spiel völlig überraschend doch noch aus der Hand gab!

Das Playoff-Bracket im Überblick