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"Die Georgier sind positiv verrückt"

Zaza Pachulia spielte in der vergangenen Saison an der Seite von Dirk Nowitzki
© getty

Nach seiner Station bei den Dallas Mavericks hat Zaza Pachulia bei den Golden State Warriors ein neues Zuhause gefunden. Im Interview spricht er über die Verletzung von Kevin Durant, sein Erfolgsgeheimnis, sein Laster und die besondere Verbindung zu Dirk Nowitzki.

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SPOX: Zaza, mit welcher Einstellung gehen Sie nach der Verletzung von Kevin Durant in die kommenden Wochen und den Kampf um den No.1-Seed?

Zaza Pachulia: Es ist eine intensive Zeit, es sind noch knapp 20 Spiele und das Rennen um die Playoff-Plätze nimmt richtig Fahrt auf. Die meisten Teams haben inzwischen herausgefunden, wie sie den besten Basketball spielen können, und bereiten sich auf die Playoffs vor. Natürlich vermissen wir KD sehr, aber wir dürfen jetzt nicht aufhören, Basketball zu spielen. Es wird sicherlich einige Spiele dauern, bis wir uns an die Umstellung gewöhnt haben, auch für Matt Barnes ist es eine Herausforderung. Aber so können wir uns weiter verbessern und wenn KD zurückkommt, dann ist er hoffentlich frisch und heiß auf die Playoffs.

SPOX: MVP Stephen Curry ist nun noch mehr gefordert, seine Killer-Mentalität wieder rauszuholen. Wie haben Sie ihn in Ihrer Zeit hier bisher erlebt?

Pachulia: Erst einmal ist er ein toller Mensch, damit fängt alles an. Er hat mir meinen Start hier sehr erleichtert. Und er ist trotz seiner Klasse wirklich bescheiden und auf dem Boden geblieben. Ich meine, er ist einer der besten Spieler der Welt! Vielleicht liegt das auch an seiner Familie, er ist ein totaler Familienmensch. Ich genieße es sehr, mit ihm zusammenzuspielen. Und nicht nur, weil er immer nach dem freien Mann Ausschau hält. (lacht)

SPOX: Sie selbst werden nicht jünger, spielen inzwischen Ihre 14. Saison. Gerade für Center ist die Gesundheit ein wichtiger Faktor, wie man jüngst am Beispiel Joel Embiid erneut erleben musste. Was ist Ihr persönliches Erfolgsgeheimnis, um fit zu bleiben?

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Pachulia: Mein Erfolgsgeheimnis ist Yoga. Das hilft mir, den Kopf freizubekommen und gleichzeitig meinen Körper zu stärken. Aber es ist natürlich nicht das Einzige. Um Abend für Abend bereit für den Kampf unter dem Korb zu sein, braucht es schon etwas mehr. Krafttraining, gesunde Ernährung und auch die Massagen sind wichtig, damit der Körper locker bleibt. Und natürlich der Geist. Wenn du mit dem Kopf nicht ganz da bist, kann viel schneller etwas passieren. Letztlich ist es auch manchmal einfach nur Pech, wenn man sich verletzt. Du kannst alle Faktoren berücksichtigt haben und total fit sein. Aber wenn eine unglückliche Situation deinen Körper zu einer komischen Bewegung zwingt, kannst du manchmal nichts dagegen tun.

SPOX: Sie leben nun seit einigen Monaten in der Bay Area. Was gefällt Ihnen dort - abgesehen vom Wetter - am besten?

Pachulia: Ist es in Ordnung, wenn ich "alles" sage? (lacht) Das Leben ist hier echt "easy going" und das gefällt mir. Es gibt so viel zu erleben und zu entdecken. Die Leute sind so freundlich und meine Familie und ich fühlen uns hier sehr wohl.

SPOX: Haben Sie schon angefangen, in Unternehmen im Silicon Valley zu investieren, wie es viele Ihrer Teamkollegen tun?

Pachulia: Ja, stimmt, ich habe schon mitbekommen, das sie das tun. Aber ich lebe mich lieber erstmal ein wenig ein und komme hier an. Ich habe da keine Eile.

SPOX: Sie haben bei den Dallas Mavericks an der Seite von Dirk Nowitzki eine starke Saison gespielt. Wie schwer war es für Sie, das Team zu verlassen?

Pachulia: Das war wirklich hart. Aber was soll ich sagen? Es ist nun mal ein Business und daran habe ich mich in meiner Zeit in der NBA inzwischen gewöhnt. Dennoch war Dallas ein besonderes Erlebnis, ich habe mit Dirk so viel erlebt. Das wichtigste für mich ist: Wir sind Freunde geworden. Ich kann sogar sagen, dass er ein Freund fürs Leben ist. Diese Wärme, mit der er und seine Familie mich aufgenommen haben, findet man wirklich nicht überall. Wir hatten einige wunderbare Tage, an die ich mich mein Leben lang erinnern werde.

SPOX: Also sehen wir sie bald beim Heroes Charity Baseball Game, das Nowitzki jedes Jahr organisiert? Oder beim nächsten Wohltätigkeits-Fußballspiel?

Pachulia: Aber sicher! Ich wollte letzten Sommer schon beim Baseball dabei sein, aber das hat leider zeitlich nicht geklappt. Für so etwas bin ich immer zu haben. Im nächsten Jahr bin ich definitiv am Start, wenn er mich wieder fragt. Ich lasse mir doch nicht freiwillig entgehen, wie Dirk versucht, Baseball zu spielen oder zu kicken. (lacht)

SPOX: Ihre Landsleute haben es beinahe geschafft, Sie als Starter ins All-Star Game zu wählen. Was sagt das über die Georgier aus?

Pachulia: Sie sind einfach nur verrückt, positiv verrückt. Ich bekomme ja schon seit Jahren einige Stimmen, obwohl - seien wir mal ehrlich - ich es nicht verdient hätte, beim All-Star Game zu starten. Aber es ist trotzdem eine tolle Bestätigung von den eigenen Fans Zuhause. Und dabei haben wir kaum so viele Einwohner wie eine größere Stadt in den USA. Es zeigt einfach, wie sehr unser Volk hinter seinen Athleten steht.

SPOX: Wenn Sie eine Sache aus den USA nach Georgien importieren könnten, was wäre das?

Pachulia: Starbucks! Der Laden ist wirklich klasse. Im Gegensatz zu der großen Kette, die es in Georgien gibt. Und ich muss es wissen, denn ich bin ein totaler Kaffee-Junkie. Ich könnte das Zeug den ganzen Tag trinken, in allen verschiedenen Variationen übrigens. Ich probiere gern etwas Neues aus. Da darf es dann auch schon mal ein Karamel-Macchiato mit Vanille-Geschmack sein. Aber nicht jeden Tag. (lacht)

Zaza Pachulia im Steckbrief

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