NBA

Schröder verliert elektrisierendes Euro-Duell

Giannis Antetokounmpo und Dennis Schröder waren Topscorer ihrer Teams
© getty

Dennis Schröder macht ein starkes Spiel für die Atlanta Hawks (37-35). Auf der Gegenseite brilliert aber Giannis Antetokounmpo und führt die Milwaukee Bucks (37-35) zum 100:97-Sieg. In einem äußerst spannenden Duell gebührt dem Griechen auch die Szene des Spiels.

Anzeige
Cookie-Einstellungen

Die Atlanta Hawks stecken weiter in der Krise und kassierten ihre sechste Niederlage in Folge, während die Milwaukee Bucks durch den Last-Minute-Erfolg nun elf Siege aus den letzten 13 Spielen geholt haben.

Der überragende Mann auf dem Feld war Giannis Antetokounmpo. Der Greek Freak legte 34 Punkte (13/22 FG), 13 Rebounds, 5 Assists und 3 Blocks auf, wobei er vor allem von Greg Monroe (14 Punkte, 10 Rebounds) unterstützt wurde, der in der Schlussphase zwei wichtige Körbe versenkte.

Dabei lieferte sich der Grieche ein europäisches Duell auf höchstem Niveau mit Gegenüber Dennis Schröder. Der Deutsche war mit 28 Punkten (11/25 FG), 7 Rebounds und 7 Assists ebenfalls bestens aufgelegt. Neben dem Spielmacher punkteten vor allem Tim Hardaway Jr. (25 Punkte) und Dwight Howard (20 Punkte, 12 Rebounds) stark, der Rest der Hawks blieb aber blass.

Die NBA live bei SPOX! Alle Spiele im LIVESTREAM-Kalender

Die Reaktionen:

Jason Kidd (Trainer Bucks): "Es war wie ein Playoffspiel. Jeder hat um die bessere Ausgangslage gekämpft. Die Energie und der Einsatz der Jungs war toll."

Tim Hardaway Jr. (Hawks): "Am Ende waren ein paar dummeSpielzüge von uns dabei. Aber solange wir uns 48 Minuten reinhängen wie heute, werden irgendwann auch wieder Siege herausspringen."

Der SPOX-Spielfilm:

Vor dem Tip-Off: Wie schon bei den letzten Niederlagen gegen die Wizards und Hornets musste Hawks-Coach Budenholzer die verletzten Millsap sowie Bazemore ersetzen und erneut startete er mit Schröder, Hardaway Jr., Sefolosha, Ilyasova und Howard. Die Bucks mit wenig Grund für Änderungen und dadurch erneut mit Brogdon, Middleton, Snell, Antetokounmpo und Maker.

1. Viertel: Schröder und Howard fanden früh die richtige Chemie und glänzten mit zwei Alley-Oop-Plays. Auf der Gegenseite antwortete Maker im Fastbreak per Dunk. Auch ansonsten ein ausgeglichenes Spiel in der Anfangsphase. Dann aber riss der Greek Freak die Partie an sich. Mit einem unfassbaren Windmill-Slam stellte er eine Minute vor Viertelpause auf sechs Punkte vor und Milwaukee schloss das Viertel mit einem 11:0-Run zum 29:21 ab.

2. Viertel: Giannis durfte sich ausruhen, dafür sorgte Rookie Brogdon dafür, dass die Bucks ihren Vorsprung ausbauten. Wenige Minuten vor der Halbzeitpause verloren die Hausherren aber etwas den Faden, leisteten sich einige leichte Ballverluste und verteidigten nicht mehr so gut wie zuvor. Schröder erhielt mehr Platz beim Drive, die Hawks kamen langsam ran. Ein 13:2-Run brachte die Gäste schließlich bis auf 45:43 ran, ehe die Sirene ertönte.

3. Viertel: Schröder fand immer häufiger den Weg zum Korb und Atlanta schnappte sich schnell die Führung. Über Dennis, den starken Howard sowie etliche Freiwürfe bauten die Hawks die Führung zwischenzeitlich auf sechs Punkte aus. Auf der anderen Seite lief aber der Greek Freak langsam wieder heiß und lieferte sich bis zum Ende des Viertels ein enorm packendes Duell mit Schröder, der im Viertel 15 Punkte erzielte. Vor dem Schlussviertel führte aber Atlanta mit 74:72.

Erlebe die NBA Live auf DAZN. Hol Dir jetzt Deinen Gratismonat

4. Viertel: Das Schlussviertel versprach Spannung und es lieferte Spannung. Drei Minuten vor Schluss stand es noch immer 90:90. 40 Sekunden vor dem Ende brachte Monroe sein Team nach einem fantastischen Giannis-Steal in Front, doch Schröder glich nach einem tollen Pass-Fake aus, ehe Monroe erneut zur Führung konterte. Dann schickten die Bucks Howard mit zehn Sekunden auf der Uhr an die Freiwurflinie. Der Center traf nur einen. Atlanta musste foulen, Middleton blieb an der Linie cool, sodass die Hawks drei Punkte brauchten. Ilyasova vergab aus der Distanz. 100:97 Bucks.

Bucks vs. Hawks: Hier geht's zum BOXSCORE

Der Star des Spiels: Giannis Antetokounmpo. Die nächste große Show des Griechen, der von der ersten Sekunde an das Spiel prägte. Er zeigte wohl eines der besten Viertel eines NBA-Spielers überhaupt in dieser Saison. 17 Punkte, 8 Rebounds, 3 Assists, 3 Blocks und einen irren Windmill-Dunk schmetterte der Grieche im ersten Viertel aufs Parkett, was ihm MVP-Rufe des eigenen Publikums einbrachte. Auch in der Schlussphase mit einem tollen Steal zur Stelle. Ein Genuss beim Zuschauen.

Der Flop des Spiels: Thabo Sefolosha. Eigentlich ist der Schweizer als Edelverteidiger bekannt. Gegen den Greek Freak konnte aber auch er absolut nichts ausrichten. Dazu blieb er vorne komplett unsichtbar (3 Punkte, 0/3 FG) und war so kein adäquater Ersatz für den verletzten Bazemore.

Das fiel auf:

  • Dass beide Teams in der ersten Runde der Playoffs aufeinandertreffen, ist kaum noch möglich. Dabei machte dieses Match mit Playoff-Atmosphäre Lust auf mehr. Bei beiden stimmten Intensität und Einstellung in der Defense, wobei es trotzdem zahlreiche offensive Highlights zu bestaunen gab. Die Schröder-Howard-Combo oder die Naturgewalt Antetokounmpo hatten dabei die Hauptrollen inne. 15 Mal stand es Unentschieden, 17 Mal wechselte die Führung.
  • Die Hawks konnten sich am Ende nur wenig vorwerfen. Sie boten einen ebenbürtigen Kampf, hingen sich vor allem im Reboundduell (49:35) voll rein und gaben defensiv ihr Bestes. Ganz eindeutig fehlten Bazemore und Millsap als Entlastung für die anderen drei etatmäßigen Starter, Ilyasova und Sefolosha waren als Ersatz überfordert.
  • Allerdings brachte sich Atlanta durch die eigene Fehleranfälligkeit (17:9 Turnover) immer wieder selbst in Bedrängnis. 23 Punkte erzielten die Bucks alleine aus den Ballverlusten der Gäste. Dabei machte das Meer an langen Armen im Lineup von Jason Kidd den Hawks das Leben aber auch zur Hölle, nur die wenigsten Ballverluste der Hawks waren unerzwungen.
  • Bekanntlich ist Dennis Schröder der NBA-Spieler, der am häufigsten zum Korb zieht. Milwaukee schob zunächsrt den Riegel vor. Die langen Kerle bekamen im ersten Viertel fast immer einen Arm oder Finger beim Drive dazwischen, also beschränkte sich der Deutsche zunächst aufs Vorbereiten und den Distanzwurf, was gleich von Beginn an bestens funktionierte. Als sich später etwas mehr Räume boten, wusste Schröder diese clever zu nutzen. Im Schlussviertel war er wiederum meist ohne Fortune.

Der Spielplan im Überblick

Artikel und Videos zum Thema