NBA

Überragende Splash Brothers zu viel für OKC

Von Robert Arndt
Klay Thompson versenkte sieben Dreier gegen die Oklahoma City Thunder
© getty

Nächstes Ausrufezeichen der Golden State Warriors (55-14). Bei den Oklahoma City Thunder (40-29) gelingt dem besten Team des Westens ein souveräner 111:95-Erfolg (BOXSCORE). Klay Thompson und Stephen Curry überragen, während Russell Westbrook unter Kontrolle gehalten wird.

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Es war eine weitere Machtdemonstration der Warriors. Auch ohne den weiter verletzten Kevin Durant gelang bei den Thunder ein überzeugender Blowout-Sieg. Klay Thompson schoss dabei die Lichter aus (7/15 Dreier) und beendete das Spiel mit 34 Punkten, obwohl er im Schlussabschnitt kaum mehr spielte.

Auch der andere Splash Brother Stephen Curry (23 Punkte, 7/12 3FG) erwischte einen guten Abend und spielte nebenbei einige sehenswerte Assists (6). Dazu überzeugte JaVale McGee als Backup-Center mit 10 Zählern, 5 Rebounds und 4 Blocks in nur 13 Minuten. Draymond Green blieb ohne Field Goal, lieferte aber 10 Boards und 6 Dimes.

Bei OKC hatte Russell Westbrook (15 Punkte, 4/16 FG, 8 Rebounds, 7 Assists, 5 Turnover) mit der starken Verteidigung der Warriors zu kämpfen und beendete das Spiel mit einem Season Low in Punkten. Victor Oladipo war mit 17 Zählern (6/14 FG) Topscorer der Thunder. Enes Kanter (15 Punkte, 10 Rebounds) steuerte auch dank der Garbage Time ein Double-Double bei.

OKC war dabei fast in allen Belangen unterlegen. Auch die erwartete Dominanz unter den Brettern stellte sich nicht ein. Die Bigs der Thunder holten lediglich drei Offensiv-Rebounds mehr als die Dubs. Zudem blieb OKC von Downtown eiskalt (4/21 3FG) und schwächelten zudem extrem an der Freiwurflinie (17/31 FT).

Die Reaktionen:

Russell Westbrook (Thunder) über die Auseinandersetzung: "Curry hat versucht Christon zu schubsen, da bin ich dazwischen gegangen. Wenn jemand meinen Teamkollegen angreift, dann greife ich ein."

... über das Spiel: "Es war einfach ein Spiel, wo unsere Würfe nicht gefallen sind. Wir haben einige offene Würfe liegen gelassen. Der Gegner hat getroffen."

Stephen Curry (Warriors): "Ich glaube, er hat angefangen mich zu schubsen. Ich habe einfach nur versucht, meine Position zu halten."

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Der SPOX-Spielfilm:

Vor dem Tip-Off: Keine Überraschungen bei beiden Teams. Thunder-Coach Billy Donavan setzte auf Bewährtes. Es begannen Westbrook, Oladipo, Roberson, Gibson und Adams. Bei Golden State fehlte weiterhin Kevin Durant, der aber in der Arena war und von der Bank zuschaute und entsprechend wieder ausgebuht wurde. Ihn ersetzte erneut Patrick McCaw. Dazu starteten Curry, Thompson, Green und Pachulia.

1. Viertel: Es war sofort wieder Playoff-Atmosphäre in OKC und das Heimteam startete furios mit einem höllischen Tempo. Die Dubs schienen mit Ausnahme von Curry beeindruckt. Der MVP machte die ersten acht Warrior-Punkte, darunter auch ein Dunk! Doch je länger das Viertel dauerte, desto mehr verflog die OKC-Euphorie. Ein Four-Point-Play von Klay brachte eine Fünf-Punkte-Führung. Bei Westbrook wollte der Jumper dagegen nicht fallen (1/6 FG). 25:22 Warriors.

2. Viertel: Beide Teams hatten weiter große Probleme den Spalding im Korb unterzubringen und warfen weit unter 40 Prozent. Dank Thompson (zwei Dreier in Serie) setzte sich Golden State aber ab. Die Führung wurde zweistellig, es folgte ein 19:4-Run, indem die Dubs einige Turnover forcierten und OKC völlig aus dem Rhythmus brachten. Kurz vor der Pause bekamen sich dann bei einem Jump Ball Christon und Curry in die Haare. Es hagelte Technials für Curry, Christon, Westbrook und Green. Curry nagelte im Anschluss noch einen Dreier rein. 59:39 Warriors.

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3. Viertel: Es kam wieder etwas Leben in die Bude. Erst foulte Curry Westbrook beim Dreierversuch, dann traf Russ von ganz weit draußen. Da bei Golden State nun aber Rollenspieler wie McCaw auftauten, kamen die Thunder nicht signifikant näher. Als dann Thompson wieder Triple um Triple reinschweißte, schien es um OKC geschehen. Westbrook holte sich nach neun Minuten auch noch zu allem Überfluss sein viertes Foul ab. 92:66 Warriors.

4. Viertel: Wie zu erwarten, leerten sich nun die Bänke und auch die ersten Zuschauer verließen enttäuscht die Chesapeake Arena. Die Reservisten der Thunder versuchten das Ergebnis noch ein wenig erträglicher zu gestalten. Kanter polsterte dabei seine Stats noch ein wenig auf. Es passierte nicht mehr viel, auch wenn die Thunder den Rückstand noch ein wenig eindampften. Die Warriors gewannen mit 111:95.

Thunder vs. Warriors: Hier geht's zum BOXSCORE

Der Star des Spiels: Klay Thompson. War nicht nur Topscorer seiner Farben, sondern verteidigte den Großteil des Spiels gegen Westbrook und machte dabei einen exzellenten Job. Im Angriff stets mit der heißen Hand und gleich sieben verwandelten Dreiern. Er war es, der im zweiten Viertel seinem Team half, als offensiv wenig klappte.

Der Flop des Spiels: Westbrook tat sich natürlich sehr schwer, hatte aber auch wenig Unterstützung. Enttäuschend vor allem der Auftritt von Steven Adams, der zwar vier seiner fünf Würfe traf, aber ansonsten nicht in Erscheinung trat. Boxte nicht konsequent aus und auch sein Positionsspiel unter dem Korb war schwach. Ein einziger Rebound gegen oft kleine Warriors war absolut zu wenig.

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Das fiel auf:

  • Neben Thompson war es auch Curry, dessen Triples die Thunder wie Keulenschläge trafen. Allein sein Buzzerbeater vor der Pause war absolut demoralisierend. Zeigte sich von der Atmosphäre angestachelt und war plötzlich, untypisch für ihn, in ein Gerangel mit Christon verwickelt. Durch den Blowout konnte er sich dann zum dritten Mal in Folge im vierten Viertel ausruhen.
  • Mal wieder ein gutes Spiel von McGee. Sein Pick-n-Roll mit Curry war von den Thunder nicht aufzuhalten. So konnte er Lob um Lob durch die Reuse stopfen. Dazu mit gutem Positionsspiel in der Defense gegen Adams und Kanter, was auch noch mit 4 Blocks garniert wurde.
  • Westbrook wirkte mal wieder hochmotiviert gegen die Dubs, beschränkte sich zunächst aber auf Pässe für seine Mitspieler. Seine eigene Offense wurde dagegen durch die gute Pick-n-Roll-Defense der Warriors gestört. Zudem fiel sein teils wackeliger Jumper an diesem Abend überhaupt nicht. Seinem tiefen Dreier standen gleich sieben Backsteine gegenüber.
  • Keine Fast Break Points für die Thunder. Auch wenn Westbrook den Rebound holte, sprangen die Dubs ihm sofort in den Weg. Entweder foulten sie ihn oder brachten Russ zum Abstoppen und zwangen die Thunder in zahlreiche Halfcourt Sets, was diesen überhaupt nicht schmeckte. Dort traten dann die altbekannten Probleme der Thunder auf. Die Dubs konnten zunächst Curry bei Roberson verstecken und Thompson verteidigte gut gegen Russ. Zog er vorbei, eilte Green sofort zur Hilfe. Außer einigen Durchsteckern konnten Russ und Co. davon aber nicht profitieren, da die Schützen absolut kalt waren.
  • Adams wurde in seiner Karriere wahrscheinlich noch nicht so oft gedoppelt. Die Warriors taten dies, um mögliche Größennachteile auszugleichen. Der Neuseeländer wirkte überrascht und traf schlechte Entscheidungen und produzierte Ballverluste. Sie waren einer der Gründe für den Run der Dubs.

Der Spielplan im Überblick

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