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Murray! Team World siegt im Spektakel

Jamal Murray wurde zum MVP der Rising Stars Challenge gewählt
© getty

Team World und Team USA liefern sich bei der BBVA Rising Stars Challenge den erwartet offenen Schlagabtausch mit etlichen offensiven Highlights auf beiden Seiten. In der zweiten Halbzeit schießt Frank Kaminsky die US-Amerikaner erst zurück ins Spiel, ehe Jamal Murray komplett ausrastet und den 150:141-Sieg für die Weltauswahl besorgt.

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Nicht Nikola Jokic, der 12 Punkte, 11 Rebounds und 8 Assists auflegte, oder Kristaps Porzingis, der mit einem Double-Double (24 Punkte, 10 Rebounds) ebenfalls zu überzeugen wusste, sondern ein Spieler, den die meisten wohl nicht auf der Rechnung hatten, brachte Team World den Sieg über Team USA.

Der Kanadier Jamal Murray drehte mit 36 Punkten (9/14 Dreier) sowie 11 Assists groß auf und krönte sich zum MVP der Rising Stars Challenge. Hometown-Hero Buddy Hield von den New Orleans Pelicans ging somit trotz starker 28 Zähler und 6 Rebounds leer aus.

Bei Team USA war ebenfalls ein Bankspieler Topscorer. Frank Kaminsky sorgte mit 33 Punkten und einer grandiosen Dreierserie in der zweiten Halbzeit für Aufsehen, während Karl-Anthony Towns mit 24 Punkten und 11 Rebounds ein Double-Double auflegte. Der heimliche Star der US-Amerikaner war aber Jonathon Simmons (19 Punkte).

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Die Reaktionen:

Jamal Murray (Team World): "Ich habe nur immer weiter gebrüllt: Ich bin heiß, ich bin heiß! Wir wollten das Ding wirklich gewinnen"

Devin Booker (Team USA): "Wir haben zwar nicht gewonnen, aber wir hatten eine gute Zeit. Es hat Spaß gemacht und das Wochenende ist ja noch nicht vorbei."

Der SPOX-Spielfilm:

Vor dem Tip-Off: Ohne den verletzten Joel Embiid wurde Team World von Nuggets-Center Nikola Jokic aufs Feld geführt. An seiner Seite starteten Dante Exum (Australien), Buddy Hield (Bahamas), Dario Saric (Kroatien) und Kristaps Porzingis (Lettland). Team USA wurde von Karl-Anthony Towns angeführt, der neben Russell, Booker, Chriss und Turner begann. Gespielt wurde in zwei Halbzeiten über je 20 Minuten.

1. Halbzeit: Jokic zeigte sich gleich schon wieder in Hochform und verteilte bereits in den ersten Minuten reihenweise feine Assists, die vor allem Buddy Hield nutzte. Der Pelicans-Rookie sorgte für elf schnelle Punkte und Team World war relativ fix mit acht Zählern in Front. Doch auch Team USA sorgte schnell für Highlights. Ein mehr als netter Fastbreak-Dunk von Jonathan Simmons und ein Alley-Oop-Dunk von Towns nach einem Fullcourt-Pass von Russell brachten die Homeboys wieder nach vorne.

Das forderte wiederum die Weltauswahl heraus, die Jokic zurück aufs Feld brachte. Der spielte dann auch gleich mal einen Ganzfeld-Pass zum Alley von Lieblingspartner Hield. Kurz darauf zogen Murray und Chriss mit einer herrlichen Alley-Oop-Combo nach. Für Team USA antwortete immer wieder Simmons mit grandiosen Dunks. Zur Pause führte Team World dennoch mit 77:66.

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2. Halbzeit: Anfang der zweiten Hälfte stockte der Spielfluss etwas. Beide Teams leisteten sich merkwürdige Turnover und plötzlich mischten sich auch die Referees mit einigen Pfiffen ins Spielgeschehen ein. Mit zunehmender Spieldauer wurde auch ein bisschen intensiver verteidigt. Frank Kaminsky übernahm das Spiel und brachte Team USA wieder heran, ehe Jahlil Okafor per Dunk erstmals wieder für eine Führung der US-Amerikaner sorgte.

Beide Teams waren nun an dem Punkt angelangt, an dem sie dieses Spiel auch gewinnen wollten. Das hieß aber natürlich nicht, dass es nicht weiterhin reihenweise Highlights zu sehen gab. Sabonis mit dem Baseline Dunk für Team World und Marquese Chriss mit dem Putback Dunk ließen es krachen. Dann aber schlug die Stunde von Jamal Murray. Der Nuggets-Guard drehte komplett durch und verschaffte Team World durch mehrere irre Dreier wieder einen größeren Vorsprung und damit auch den 151:140-Sieg.

Team World vs. Team USA: Hier geht's zum BOXSCORE

Der Star des Spiels: Jamal Murray. Dass ein Bankspieler bei einem All-Star-Event zum MVP gewählt wird, passiert nicht allzu oft. Bei Murray war es definitiv eine verdiente Wahl. Der Kanadier drehte gerade in der zweiten Hälfte auf und traf nicht nur offene Dreier, sondern auch ein paar Dinger gegen ordentliche Defense. Seine 36 Punkte und 11 Assists bedeuteten in beiden Kategorien Bestwerte.

Die Szene des Spiels: Einen kleinen Vorgeschmack auf den morgigen Slam-Dunk-Contest gab es natürlich auch. Der wohl spektakulärste Dunk gelang Jonathan Simmons knapp vier Minuten vor der Pause. Nach einem Lob Pass von Malcolm Brogdon haute der Spurs-Forward den Reverse Alley Oop Dunk rein. Ein ganz feiner Move. Auch gut: Das Mode-Interview mit einem durchgestylten Russell Westbrook am Spielfeldrand während des Matches.

Das fiel auf:

  • Wie nicht anders zu erwarten war, spielte Defense lange Zeit überhaupt gar keine Rolle. Angriffe dauerten nie länger als zehn Sekunden und wurde in 90 Prozent der Fälle per Dreier oder Slam Dunk beendet. Jeder der physisch in der Lage war, zu dunken, durfte folglich auch mal fliegen.
  • Knapp zehn Minuten vor dem Ende änderte sich der Charakter des Spiels. Nachdem Team USA angeführt von Frank Kaminsky aufgeholt hatte und in Führung gegangen war, wollten sich beide Teams doch ganz gerne den Sieg sichern und begannen allmählich auch zu verteidigen, was sogar Airballs beim Dreier auf beiden Seiten nach sich zog und für defensive Highlights wie einen Chasedown-Block von Simmons knapp sieben Minuten vor Schluss sorgte.
  • Die Taktik von Team World war relativ schnell klar: Ohne ein Triple-Double sollte Nikola Jokic nicht aus diesem Spiel gehen Der Serbe bekam den Spalding immer wieder schnell in die Hände und enttäuschte die Fans nicht. Reihenweise segelten No-Look-Pässe auf die Teamkollegen. Der Serbe hielt sich im Anschluss aber merklich zurück.
  • Bei Team World sah alles etwas flüssiger aus. Die Weltauswahl hatte schon zur Halbzeit fast doppelt so viele Assists wie die US-Amerikaner gesammelt. Das lag auch daran, dass die großen Jungs um Jokic und Saric lieber auf den Dunk zugunsten des spektakulären Passes verzichteten. Dafür hatten die US-Amerikaner um Simmons und Kaminsky aber die etwas besseren Einzelaktionen. Das änderte sich am Schluss mit der Show von Jamal Murray.
  • Mit der bärenstarken Schlussphase verbaute Murray aber auch das Hometown-Märchen, denn in der ersten Halbzeit hatte Pelicans-Guard Buddy Hield noch mit 19 Punkten geglänzt und war auf dem besten Weg zum MVP in New Orleans zu werden.
  • Für das größte Spektakel des Events sorgte Jonathon Simmons, der gleich mit mehreren grandiosen Dunks glänzte und einen von drei Blocks des Spiels raushaute. Auch stark aus Sicht der US-Amerikaner war Frank Kaminsky. Die Dreierserie von Frank the Tank Mitte der zweiten Hälfte machte definitiv Laune.

Der Spielplan im Überblick

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