NBA

"Westbrook ist kein Top-3-MVP-Kandidat"

Stephen Curry, Dirk Nowitzki, Carmelo Anthony, James Harden - vier Protagonisten der Triangle-Offense!
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Erreichen die Mavericks nach ihrem Seuchenstart etwa doch noch die Playoffs? Wer kann den Cavaliers im Osten gefährlich werden? Wird Carmelo Anthony noch getradet - und wer hat bei den Warriors die Hosen an? Wer ist der MVP zum All-Star Break (das gesamte Wochenende live und auf Abruf bei DAZN)? Die SPOX-Redakteure diskutieren mit DAZN-Kommentator Alex Schlüter und NBA-Experte Sean Deveney von Sporting News.

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Washington ist im Osten die größte Bedrohung für Cleveland

Sean Deveney: Da muss ich direkt widersprechen. Ich stimme zu, dass Washington in letzter Zeit sehr stark auftritt und sich im Vergleich zum Saisonbeginn unheimlich gesteigert hat, die schwache Auswärtsbilanz von 9-14 kann ich aber nicht ignorieren. Zumal ihr Restprogramm hart ist: Sie haben einmal 13 von 18 Spielen in fremder Halle, zwei Trips an die Westküste stehen auch noch an - und bisher waren sie außerhalb der Hauptstadt einfach nicht gut. Deswegen werden sie Boston meiner Meinung nach auch nicht überholen. Stand jetzt würden sie dann in der zweiten Runde eine Serie ohne Heimvorteil gegen die Celtics bestreiten müssen - und da wäre meiner Meinung nach Endstation.

Martin Klotz: Siehst du das wirklich so deutlich, Sean? Wenn die Wizards das Feuer, das gerade in Washington brennt, mit in die Postseason nehmen können, sehe ich sie auf Augenhöhe mit den Celtics. Und in einer Serie über sieben Spiele könnte wirklich der Heimvorteil entscheiden. Denn zu Hause spielen Wall und Co. mit ungemein breiter Brust. Einer der Vorteile der Celtics ist zwar die Tiefe, aber die spielt in den Playoffs eine geringere Rolle, weil die Rotationen bekanntlich schrumpfen. Und eine Starting Five mit Wall, Beal, Porter, Morris und Gortat kann wirklich Schaden anrichten.

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Deveney: Da stimme ich dir zu! Ich glaube auch nicht, dass es ein Spaziergang für Boston wäre, im Gegenteil. Es könnte eine richtig gute Serie werden. Aber da würde ich Boston vorne sehen - sie haben absolute Edelverteidiger in Crowder und Bradley, dazu eine gute Bank und natürlich Isaiah Thomas. Der Junge ist in dieser Saison so unfassbar clutch, dass er auch in den Playoffs den Unterschied machen könnte. Und so gut Beal und Wall auch sind, Go-to-Scorer dieser Art sind sie für mich nicht.

Ole Frerks: Richtig, Sean. Als bekennender Celtics-Fan macht mir eigentlich nur Folgendes Sorgen: Wie wird Thomas in der Defense versteckt? Wenn die Wizards ihre Starting Five am Start haben, gibt es dafür keinen logischen Kandidaten, seitdem aus Porter ein verlässlicher Offensiv-Spieler geworden ist. Thomas gegen Wall oder Beal wäre eine Katastrophe, zumal Boston ja immer noch ein Rim-Protector fehlt. Nichtsdestotrotz sehe aber auch ich die Celtics als zweitstärkste Kraft im Osten, da ich von ihnen noch mindestens einen kleineren Trade erwarte, um die Schwächen in der Defense und beim Rebound etwas zu beheben. Ich habe vor der Saison schon gesagt, dass ich ihnen sogar den First-Seed zutraue, und da Kevin Love nun wirklich länger ausfällt, stehen die Chancen dafür nicht so schlecht. Weit weg sind sie ja jetzt schon nicht mehr. Wir stimmen aber überein, dass der Seed im Endeffekt egal ist, solange Cleveland in den Playoffs einigermaßen fit ist, oder? Mehr als zwei Siege in einer Serie traue ich den Celtics leider immer noch nicht zu. Den anderen Teams auch nicht, trotz des unfassbar einseitigen Ibaka-Trades.

Deveney: Ja. Auch wenn den Cavs auf jeden Fall noch ein Backup-Point-Guard wie etwa Deron Williams fehlt, wären sie mit ihrer Big Three weiterhin der Favorit, wahrscheinlich auch nur mit LeBron und Kyrie. Ganz egal, ob sie auf Platz eins oder vier starten.

Alex Schlüter: Auch wenn Boston momentan gut mit dabei ist, würde ich mein Geld in einer Serie trotzdem lieber auf Washington oder auch die zuletzt schwächeren Raptors setzen. Toronto und die Wizards sind ja im Grunde auch sehr ähnliche Teams - mit dominierendem Backcourt, 3&D auf Small Forward und einem soliden Center. Toronto war zuletzt zwar mies, der Ibaka-Trade dürfte den Raptors aber wieder Auftrieb verschaffen, zumal ihre Bank dadurch ebenfalls aufgewertet wurde. Das ist aber eine theoretische Überlegung, denn tatsächlich würde ich auf kein Team im Osten gegen Cleveland Geld setzen. Ganz so groß kann die Gefahr daher also nicht sein.