NBA

Payton zerpflückt desolate Hawks

Von Robert Arndt
Elfrid Payton verpasste ein Triple-Double nur knapp
© getty

Die Atlanta Hawks (32-25) haben die zweite Niederlage binnen 24 Stunden einstecken müssen. Bei den Orlando Magic (21-38) setzte es eine 86:105-Schlappe. Dennis Schröder war zwar wieder mit von der Partie, doch auch der deutsche Nationalspieler enttäuschte in einem schwachen Hawks-Team.

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Die Atlanta Hawks haben nach der Niederlage gegen die Miami Heat am Tag zuvor auch bei den Orlando Magic verloren. Zwar kehrte Dennis Schröder zurück, doch der deutsche Nationalspieler erwischte wie sein Team keinen guten Tag. 11 Punkte (4/17 FG) und 8 Assists standen am Ende zu Buche. Der Point Guard kam dabei nur von der Bank, weil er vor dem Spiel den Teambus verpasst hatte.

Auch Paul Millsap musste um jeden seiner Punkte hart kämpfen und kam ebenso auf 11 Zähler (3/10 FG). Tim Hardaway Jr. streute weitere 15 Punkte ein und war damit der Topscorer der Hawks. Dwight Howard (11 Punkte, 14 Rebounds, 3/7 FG, 5/13 FT) blieb bei seinem alten Team trotz Double-Double weitestgehend wirkungslos.

Auf Seiten von Orlando machte der Frontcourt einen guten Job. Sowohl Nikola Vucevic (16 Punkte, 14 Rebounds) als auch Aaron Gordon (18) präsentierten sich in guter Form. Eingesetzt wurden die Bigs dabei immer wieder von Elfrid Payton, der ein Triple-Double knapp verpasste (15 Zähler, 9 Rebounds, 9 Assists). Ebenfalls positiv zu erwähnen war Terrence Ross, der in seinem zweiten Spiel für Orlando mit gutem Shooting überzeugte und mit 24 Punkten sein Season High (25) knapp verpasste.

Das Shooting war dagegen das große Problem der Gäste. Über die 48 Minuten traf das Team von Mike Budenholzer lediglich 38,1 Prozent, von draußen ging im zweiten Durchgang kaum mehr etwas (2/11 3FG). Gleichzeitig schwächelte Atlanta vor allem wegen Howard an der Freiwurflinie, während Orlando starke 96 Prozent versenkte (23/24 FT).

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Die Reaktionen:

Mike Budenholzer (Head Coach Hawks): "Wir müssen kollektiv einen Weg finden, besser zu werden. Es ist wichtig, dass dies so schnell wie möglich geschieht."

über Schröder: "Respekt gegenüber den Teamkollegen ist bei uns wichtig. Es ist die Aufgabe des Klubs, unsere Kultur zu pflegen. Der Klub hat die Entscheidungen zu treffen. Wir müssen das akzeptieren. Dennis tut es leid."

Elfrid Payton (Magic): "Es hat Spaß gemacht. Ich denke, wir spielen nun unsere Stärken aus. Wir spielen schneller und haben jetz jede Menge Athletik auf dem Flügel."

Der SPOX-Spielfilm:

Vor dem Tip-Off: Nach seiner Suspendierung gegen die Miami Heat kehrte Dennis Schröder zumindest in den Kader zurück. Starten taten jedoch die gleich Fünf wie am Tag zuvor. Delaney und Bazemore besetzten den Backcourt, Hardaway Jr., Millsap und Howard die großen Positionen. Keine Veränderungen auch bei Orlando. Wie bei der Niederlage gegen Portland starteten Payton, Fournier, Ross, Gordon und Vucevic.

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1. Viertel: Bazemore erzielte die ersten sieben Punkte für Atlanta, doch die Magic hatten den besseren Start. Mit aggressiver Verteidigung forcierte das Vogel-Team früh Turnover und vollendeten in Transition. Highlight dabei ein fulminanter Dunk von Gordon. Nach sieben Minuten wurde dann auch Schröder von der Leine gelassen, der 11:0-Run der Magic endete alsbald. Zusammen mit Sefolosha machte er einige gute Plays und Atlanta war wieder in Schlagdistanz, da Orlando über fünf Minuten ohne Field Goal bleibt. 22:19 Magic.

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2. Viertel: Die beiden Teams erhöhten nun ein wenig das Tempo und vertrauten mehr auf den Distanzwurf. Schröder traf erst von Downtown und dann aus der Midrange, die Hawks gingen in Führung. Orlando hatte dagegen weiter Probleme den Korb zu finden. Auch offene Dreier fielen nicht. Atlanta spielte hier nicht überragend, doch baute den Vorsprung weiter aus. Howard holte sich derweil gegen Gordon bereits sein viertes Foul ab. Die Magic fingen sich und Ross glich per Dreier wieder aus. Dank Vucevic (bereits Double-Double) ging Orlando mit 49:46 in die Pause.

3. Viertel: Trotz vier Fouls begann Howard auch nach der Pause. Auch Schröder begann. Orlando erwischte aber den besseren Start und verfehlte erst nach vier Minuten den ersten Wurf. Payton und Gordon stellten die Hawks immer wieder vor große Probleme. Gleichzeitig wollte im Angriff wenig zusammenlaufen. Vor allem Schröder blieb sehr kalt Die Magic zogen in der Folge davon. 80:65 Magic.

4. Viertel: Bei Atlanta keimte noch einmal Hoffnung auf, als Prince schnell von draußen traf, doch diesmal machten Orlandos Reservisten einen besseren Job und konservierten die Führung. Rund sieben Minuten vor dem Ende betrug diese rund 20 Punkte. Ross polsterte sein Punktekonto dabei noch ein wenig auf. Als nur noch 240 Sekunden zu spielen waren, hisste Coach Budenholzer die weiße Flagge und schickte bei 18 Zähler Rückstand die zweite Garnitur. Orlando siegte mit 105:86.

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Der Star des Spiels: Elfrid Payton. Dominierte das Angriffsspiel der Magic und machte es seinen Bigs leicht, indem er sie nach Pick-n-Rolls immer wieder in guten Positionen fand. Suchte auch selbst den Weg in die Zone, wo er gut Fouls zog (9/10 FT). Zudem mit starker Verteidigung gegen Schröder, der nicht wie gewohnt seinen Speed einsetzen konnte und so einige schlechte Jumper nehmen musste. Kratzte zudem an einem vierten Karriere-Triple-Double und erlaubte sich nur einen einzigen Turnover.

Der Flop des Spiels: Dwight Howard. An alter Wirkungsstätte mit einem ganz schwachen Auftritt. Wirkte mal wieder teilnahmslos und nahm sich mit mehreren dummen Fouls selbst aus der Partie. Hatte gegen Vucevic und Biyombo große Probleme. Am offensiven Glas diesmal überhaupt kein Faktor. Am Ende standen zwar 14 Rebounds, doch die meisten davon waren uncontested und kamen, als das Spiel entschieden war.

Das fiel auf:

  • Schröder war sofort anzumerken, dass er etwas gut zu machen hatte. Allerdings überdrehte der deutsche Nationalspieler dabei einige Male und traf nicht immer die besten Entscheidungen. Teils zog er kopflos zum Korb. Als Folge wurde er dann von den Bigs der Magic abgeräumt. Auch der Wurf fiel in dieser Saison schon deutlich besser. Im zweiten Durchgang wollte dann nichts mehr fallen (1/8 FG). Er ging mit dem Team unter.
  • Gordon ist auf der Vier am besten aufgehoben. Der High Flyer überzeugte im Pick-n-Roll im Fournier und stellte die Hawks-Defense so öfters vor größere Probleme. Als Roll Man fiel er auch durch einige nette Kickouts zu den offenen Schützen auf. Auch die Chemie mit Vucevic sah vielversprechender als noch vor ein paar Monaten aus.
  • Vucevic machte unter dem Korb gegen Ex-Magic Howard einen exzellenten Job. Er schnappte sich fast jeden Rebound und verhinderte so zweite Chancen für den Hawks-Center. Auch in der Offensive zog der Montenegriner Superman immer wieder aus der Zone, da sein Jumper saß. Das öffnete gerade für Gordon das Feld, der die Freiräume mit seiner Athletik dankend annahm.
  • Millsap erlebte eine erste Halbzeit zum Vergessen. Versuchte sich im Post, per Drive, von draußen, doch erst wenige Sekunden vor der Pause wurde er von Downtown mit dem ersten Field Goal belohnt. Zuvor hagelte es sieben Fehlwürfe. Nach der Pause wurde es ein wenig besser, da er nun mehr zog und auch an die Foullinie kam. Defensiv hatte er aber mit dem agilen Gordon alle Hände voll zu tun und sah in einigen Szenen sehr alt aus.

Der Spielplan im Überblick

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