NBA

KD lässt OKC bei Rückkehr verstummen

Von Thore Beckmann
Kevin Durant ließ sich von den Pfiffen gegen ihn nicht beirren
© getty

Die Golden State Warriors haben bei der ersten Rückkehr Kevin Durants in seine alte Heimat deutlich mit 130:114 gegen die Oklahoma City Thunder gewonnen . In einer hitzigen Partie hatte ein überragender Russell Westbrook auf Seiten Oklahomas zu wenig Hilfe um sich gegen Stephen Curry und Durant zu behaupten.

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Ganz Oklahoma City schien von der Rückkehr Kevin Durants elektrisiert zu sein. Er selbst hatte sich im Vorfeld der Partie demütig gegenüber seiner Zeit im mittleren Westen geäußert und dennoch lehnten einige Restaurants seine Buchung für eine After-Game-Party ab. Die Stadt Oklahoma setzte außerdem die dreifache Zahl von Sicherheitskräften ein und in der Arena waren zahlreiche Anti-Durant-Plakate zu sehen.

Auf dem Hardwood machte Golden State das aber wenig aus. Die Kombination aus Durant, Curry und Klay Thompson war einfach zu viel für OKC. Curry steuerte 26 Punkte, 8 Rebounds und 9 Assists bei und leistete sich keinen Turnover. Durant war mit 34 Punkten bei 12/21 aus dem Feld bester Werfer bei den Warriors.

Russell Westbrook war einmal mehr der spielbestimmende Mann bei den Thunder. 47 Punkte legte er bei 14/26 aus dem Feld auf und griff sich auch noch 11 Rebounds ab und legte 8 Assists auf. Dem Alleinunterhalter unterliefen jedoch auch ganze 11 Turnover.

Die Reaktionen:

Kevin Durant (Golden State Warriors): "Es hat Spaß gemacht, auch wenn es ziemlich physisch war. Ich hätte es hier noch lauter erwartet. Wenn ich hier ausgebuht werde, dann gefällt mir das. Ob wir (Durant und Westbrook Anm. d. Red.) uns jetzt umarmen, interessiert mich nicht wirklich."

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Der SPOX-Spielfilm:

Vor dem Tip-Off: Steve Kerr schickte abermals JaVale McGee für den verletzten Pachulia an der Seite von Curry, Durant, Klay Thompson und Draymond Green auf das Feld. Billy Donovan musste weiter auf Enes Kanter verzichten. Die Startaufstellung hieß wie zuletzt Westbrook, Victor Oladipo, Andre Roberson, Domantas Sabonis und Steven Adams.

1. Viertel: Wie zu erwarten ging mit jeder Ballberührung Durants ein gellendes Pfeifkonzert durch die Chesepeake Arena. Der traf zwar seinen ersten Wurf, doch die Warriors wirkten in der Defensive nicht bereit, die Intensität der Thunder anzunehmen - 13:8. Durant und Westbrook fanden sich im weiteren Verlauf häufig im direkten Matchup wieder und entschieden sich zu oft für den eigenen Abschlüssen ohne wirkliches Ball Movement - Russ hatte bereits fünf Turnover nach dem ersten Viertel und Durant versenkte nur zwei von acht Würfen aus dem Feld. Ohne KD lief es für den Vizemeister dann besser - 24:30.

2. Viertel: Als KD saß, lief der Ball wie am Schnürchen bei den Warriors: Ein schneller 7:2 Run führte zum 37:26 und zur schnellen Auszeit Donovans. Unter der Regie von Shaun Livingston, der dreimal den Bernard King-Gedächtnis-Jumper an der Baseline netzte, konnten sich die Dubs weiter absetzen. Westbrook konnte sich zwar anschließend mehrere Male im Cross-Match gegen McGee beweisen, doch angeführt von einem überragenden Stephen Curry und den verbesserten KD und Klay zogen die Warriors weiter davon - 50:73.

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3. Viertel: Westbrook wurde immer mehr zum Alleinunterhalter in der Thunder-Offense, doch das dreiköpfige Monster der Warriros hatte kein Problem die Führung über 20 Punkten zu halten. Russ und KD brachten wieder Feuer ins Spiel! Der Point Guard wurde jetzt kontinuierlich von Durant verteidigt und scorte zweimal hintereinander. Beide hatten sich vor der anschließenden Auszeit noch einige nette Worte zu sagen. Durant mit dem And-One! Anschließend geht es wie im Stierkampf Kopf an Kopf mit Roberson. Trotz hohem Rückstand brannte die Chesepeake Arena - 87:105 .

4. Viertel: Die Thunder glaubten weiter an die Aufholjagd und ein schneller Dreier von Morrow verkürzte auf 96:108. Zwei wichtige Würfe von Thompson später schien sich GSW wieder gefangen zu haben, doch die angeheizten Fans und Westbrook ließen OKC nicht aufstecken. Dagger alert! KD erhielt den Ball zwei Meter hinter der Dreierlinie von Westbrook verteidigt und drückte einfach ab - Swish zum 104:123. Nach einem weiteren Curry-Dreier brachten beide Trainer ihre Ersatzspieler wieder aufs Parkett - Endstand 114:130.

Thunder vs. Warriors: Hier geht's zum BOXSCORE

Der Star des Spiels:

Stephen Curry. Befindet sich in den letzten Wochen in bestechender Form und war auch gegen OKC der beste Mann auf dem Platz. Schaffte es immer wieder in die Zone der Thunder zu penetrieren und von dort seine Mitspieler einzusetzen (9 Assists). Leistete sich außerdem keinen Turnover und erzielte 26 Punkte und griff noch 8 Rebound (3 Offensive) ab. Im Gegensatz zu den Playoffs deutlich effektiver, wenn er im Cross-Matchup gegen Adams kreieren musste.

Der Flop des Spiels:

Die Bank der Thunder. Der zuletzt noch starke Cameron Payne war mit Shaun Livingston vollkommen überfordert und fand auch offensiv gar keine Mittel. Insgesamt kam die Bank der Thunder auf mickrige 19 Punkte und 4 Assists. Enes Kanter fehlte als weitere offensive Option an allen Ecken, gerade um Westbrook mehr Pausen zu gönnen. Doch auch auf den Guard-Positionen war keiner in der Lage aus dem Pick-and-Roll für sich oder seine Mitspieler zu kreieren.

Das fiel auf:

  • Hätte man nicht in den Kalender geschaut, hätte das es auch ein Playoff-Spiel im Mai oder Juni sein können. Intensität, Atmosphäre und individuelle Klasse waren auf beeindruckendem Niveau für ein einfaches Regular Season Game.
  • In der Anfangsphase vergaßen sich beide Mannschaften etwas in der Storyline des Spiels. Vor allem mit Durant am Balll stockte das Ball Movement der Warriors zunehmend. Auch bei Westbrook merkte man die Nervosität zu Beginn mit 5 Turnovern im ersten Viertel und lediglich 2/7 aus dem Feld.
  • Von Downtown ging bei OKC gar nichts. Die Quote von 6/24 war eigentlich schon bitter genug, doch die langen Fehlwürfe führten dann auch noch oft zu langen Rebounds der Warriors. Die konnten dann ihrerseits in Transition starten und sich immer wieder frei an der Dreierlinie finden. Den Longball trafen sie gewohnt effektiv (13/31).
  • Die Warriors hatten mit ihrer Switch-Everything-Defense das Pick-and-Roll und im Grunde genommen die gesamte Halfcourt-Offense der Thunder gut im Griff. Das lag zum einen an der Länge und dem defensiven Talent von Spielern wie Iguodala, Livingston, Durant, Thompson und Green, aber auch an deutlich zu wenig Shootern in der Rotation der Thunder. Das machte das Feld für Westbrook immer wieder eng und führte zu einer Vielzahl seiner 11 Turnover.
  • Gerade Andre Roberson stellte teilweise ein echtes Problem für Oklahomas Offensive dar. Spielte defensiv zwar gewohnt stabil (11 Rebounds, 3 Blocks), war mit seiner Wurfschwäche aber ein nicht zu verkennender negativer Einfluss. Immer wieder konnte GSW Adams oder Westbrook mit dem Verteidiger Robersons doppeln und die Zone damit verkleinern. Beendete das Spiel 6 Punkten bei 3/9 aus dem Feld und 0/3 von der Dreierlinie.

Der Spielplan im Überblick

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