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Schröder gewinnt Duell gegen Isaiah Thomas

Schröder (l.) verteidigt gegen den Drive von Isaiah Thomas
© getty

Die Atlanta Hawks (33-26) haben ihr Gastspiel bei den Boston Celtics (38-22) souverän mit 114:98 gewonnen. Nationalspieler Dennis Schröder machte mit 21 Punkten ein starkes Spiel und stellte Gegenspieler Isaiah Thomas dabei klar in den Schatten. Auch der Rauswurf von Center Dwight Howard konnte Atlanta nicht stoppen.

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Mit einem Layup in den ersten Sekunden der Partie gegen Thomas machte Schröder (9/14 FG, 5 Assists) sofort klar, dass es diesmal nicht so einseitig werden würde wie beim letzten Aufeinandertreffen - da hatte er das Scoring-Duell gegen "IT" haushoch mit 4:28 verloren. Zudem hatte er nach der verspäteten Anreise und dem verpassten Bus etwas gut zu machen.

Nach einer weitgehend ausgeglichenen ersten Hälfte zogen die Hawks im dritten Viertel davon und verwandelten die Partie in den letzten Minuten in einen Blowout. Neben Schröder punktete die komplette Starting Five zweistellig, Paul Millsap gelang mit 17 Punkten und 10 Rebounds ein Double-Double.

Bei den Celtics fiel dagegen fast gar nichts. Aus der Starting Five punktete lediglich Thomas zweistellig (19), allerdings brauchte er dafür 21 Würfe aus dem Feld und verlor den Ball sieben Mal. Das Duell an den Brettern verloren die Hausherren klar (40:55), außerdem leistete man sich 18 Turnover und traf nur 10 von 34 Versuchen von der Dreierlinie.

Die Hawks konnten angesichts einer geschlossenen Mannschaftsleistung verschmerzen, dass Howard (17 Punkte, 12 Rebounds) vier Minuten vor Ende des dritten Viertels mit seinem zweiten technischen Foul zum Duschen musste: Das erste Technical hatte er für einen Stoß gegen Al Horford (6 Punkte, 3/9 FG) kassiert, das zweite gab es, nachdem er sich bei einem Dunk zu lange am Ring festhielt. Und das, wie die NBA später bestätigte, zu Unrecht (siehe unten).

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Die Reaktionen:

Dwight Howard (Hawks): "Das war ein guter Sieg von uns als Team. Ich habe mich bei den Jungs entschuldigt und unter anderem gesagt, dass ich da nicht die Fassung verlieren darf. Sie haben mich verstanden."

Brad Stevens (Coach Celtics): "Sie haben es uns schwer gemacht. Wir selbst haben es uns dann noch schwerer gemacht, weil wir ihnen so oft den Ball zugespielt haben."

Avery Bradley (Celtics): "Wir haben einfach nicht hart genug gespielt. Sie haben in der zweiten Hälfte härter gespielt als wir. Sie haben uns komplett dominiert."

Der SPOX-Spielfilm:

Vor dem Tip-Off: Nach seinem kleinen Denkzettel gegen die Magic rückte Dennis Schröder wieder in die Starting Five. Neben ihm begannen Sefolosha, Bazemore, Millsap und Howard. Bei den Celtics starteten Thomas, Bradley, Crowder, Johnson und Horford. Avery Bradley hatte zuvor mit Achillessehnenproblemen lange gefehlt.

1. Viertel: Schröder machte mit einem Layup gegen Thomas direkt die ersten Punkte der Partie, trotzdem gehörten die ersten Minuten den Celtics, bevor die Gäste einen 7:15-Rückstand durch einen kleinen Run konterten. Danach ging es hin und her: Ein Dreipunktspiel von Millsap gelang, auf der Gegenseite scheiterte Crowder bei seinem Versuch von der Linie. Gegen Ende des Viertels geriet der Spielfluss etwas ins Stocken, zu viele Fouls auf beiden Seiten. Schröder schon mit 8 Punkten. 24:24.

2. Viertel: Irgendwie war die ganz große Intensität in dieser Partie noch nicht da, teilweise ging es ziemlich wild den Court rauf und runter, weil dann doch der eine oder andere Turnover zu viel dabei war. Dwight Howard riss das Spiel zeitweise an sich und dominierte unter dem Korb. Auf der Gegenseite wollte der Wurf von Thomas zu selten fallen, er bediente aber auch immer wieder die Shooter von draußen. In den Minuten vor der Pause zogen die Hawks dann etwas an, Schröder fand Sefolosha zum offenen Dreier. 51:47 Hawks

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3. Viertel: Aufreger nach der Pause: Howard verlegte den ganz einfachen Layup, beschwerte sich über ein Foul und griff Thomas dann auf der Gegenseite frustriert mit beiden Händen um die Schultern, als der an ihm vorbeizog. Als er nach einem Foul von Horford für einen Schubser das Technical kassierte, war im Garden endgültig Druck auf dem Kessel. Aber das hielt nur kurz an, denn die Hausherren trafen einfach nichts. Three-Point-Play von Schröder, Atlanta baute die Führung aus. Und dann flog Howard! Zweites Technical, nachdem er sich beim Dunk am Ring hochzog Atlanta hatte trotzdem alles im Griff. 84:71 Hawks.

4. Viertel: Die Trefferquote der Celts krebste weiter im niedrigen 30er-Bereich, so kann man natürlich nicht verkürzen. Dafür schenkte man leichte Punkte her: Taurean Prince stopfte nach Turnover von Terry Rozier - und immer wenn die Zuschauer mal auf eine Rally ihres Teams hofften, war Atlanta da und traf. Das übliche Fourth-Quarter-Festival von Isaiah Thomas entfiel, sein Arbeitstag war gute drei Minuten vor der Sirene beendet. Am Ende hatte Boston nichts mehr entgegenzusetzen. Atlanta gewann mit 114:98.

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Der Star des Spiels: Dennis Schröder. Es hätte auch Howard werden können, der in der Zone dominierte, sich dann durch seine Ejection aber disqualifizierte. So wurde Schröder mit 21 Punkten in 30 Minuten Topscorer der Partie und steuerte zudem 5 Assists und 4 Rebounds bei nur zwei Turnover bei. Gerade bei Drives zum Korb und aus der Mitteldistanz war er extrem sicher, dazu kam gute, physische Defense gegen IT. Eindrucksvolle Vorstellung innerhalb des Hawks-schen Kollektivs.

Der Flop des Spiels: Jae Crowder. Da bieten sich gleich einige Kandidaten aus Boston an, die Ehre geht hier aber an Crowder. 2/9 aus dem Feld, 1/3 von der Linie, nur 4 Rebounds in 31 Minuten und mit -19 das mit Abstand schlechteste Plus/Minus aller Starter. So macht er die Hoffnungen nach einer Verpflichtung von Gordon Hayward im Sommer ganz sicher nicht zunichte ...

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Das fiel auf:

  • Es war von Anfang an klar, dass die Hawks diesmal nicht Opfer der Thomas-Show werden wollten. Als der kleine Dribbler in die Zone zog, warteten teilweise gleich drei Verteidiger auf ihn - wenn, dann sollte der Supporting Cast die Gäste schlagen. Und das gelang diesmal nicht. Zwar erarbeitete sich Boston durch gutes Drive-and-Kick immer wieder offene Dreier, aber die fanden ihr Ziel zu selten.
  • Umgekehrt wollten die Hawks ihre Größenvorteile in der Offensive nutzen und spielten den Ball vor allem unter den Korb, wo Millsap und vor allem Howard dominierten. Boston gehört zu den schwächsten Rebounding-Teams der Liga - und wenn Thomas mit sieben Boards der beste Mann in dieser Kategorie ist, dann sagt das auch schon alles.
  • Ein Inside-Out-Spiel konnte Atlanta nicht aufziehen, selbst traf man nur kümmerliche 6 von 25 Dreiern. Allerdings war man trotz der kollabierenden Celtics-Defense unter dem Korb weit überlegen: 60:34 Points in the Paint.
  • Es war letzten Endes auch einfach nicht der Tag von Isaiah Thomas. Würfe, die er zuletzt auch im Schlaf versenkte, wollten diesmal nicht fallen. 4/21 aus dem Feld, 1/6 von Downtown. Er verteilte immerhin 7 Assists, aber es war sicherlich eine seiner schwächeren Saisonleistungen. Damit riss auch seine Serie von 20-Punkt-Spielen: 43 Mal in Folge hatte er immer mindestens 20 Punkte erzielt und damit einen neuen Franchise-Rekord aufgestellt.
  • Kurz nach dem Spiel veröffentlichte die NBA ein Statement, wonach Howard bei seinem Dunk und dem anschließenden Hängen am Ring eigentlich ein unsportliches Foul hätte kassieren müssen, aber kein zweites technisches Foul. Es hätte also nicht zur Ejection kommen dürfen.

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