NBA

Blowout! Jokic dominiert London-Spektakel

Nikola Jokic sorgte in London für ein Spektakel gegen die Indiana Pacers
© getty

Wer hätte das gedacht? Nach fünf Pleiten am Stück schicken die Denver Nuggets (15-23) den Favoriten Indiana Pacers (20-19) mit einer Packung nach Hause. Beim 140:112 für die Nuggets verzaubert vor allem Nikola Jokic das Londoner Publikum.

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Fünf Spiele in Folge hatten die Pacers gewonnen, ebenso viele, wie die Nuggets am Stück verloren hatten. In London war davon aber wenig zu sehen. Schon zu Beginn des Spiels hatten die Pacers Probleme, aber im dritten Viertel brachen endgültig alle Dämme und die Fans in Großbritannien konnten einen mitunter spektakulären Blowout bestaunen.

Auf Seiten der Nuggets, die durch den Sieg im Westen an den Pelicans vorbei auf Platz zehn springen konnten, überzeugten vor allem Nikola Jokic (22 Punkte, 10 Rebounds, 7 Assists), Wilson Chandler (21 Punkte, 8 Rebounds), Kenneth Faried (15 und 9), Danilo Gallinari (18) und Gary Harris (16).

Die Pacers, weiter Platz fünf im Osten, enttäuschten nahezu alle; die besten Punktesammler waren noch Jeff Teague (14 Punkte, dazu 9 Assists) und C.J. Miles (20).

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Der SPOX-Spielfilm:

Vor dem Tip-Off: Die Nuggets eröffneten die Partie mit Mudiay und Harris im Backcourt, dazu starteten Chandler, Jokic und Gallinari, der zuletzt noch angeschlagen gewesen war. Bei den Pacers starteten Teague, Robinson, George, Young und Turner.

1. Viertel: Die Nuggets erwischten den besseren Start - vor allem dank Gallinari, der seine ersten drei Würfe von Downtown traf und fast im Alleingang für die 11:4-Führung sorgte. Teague und George antworteten allerdings umgehend und in der Folge ging es rauf und runter. Nach einem Viertel führte Denver mit 30:29.

2. Viertel: Wieder startete Denver etwas besser, allerdings schien die Partie ein wenig vor sich hinzuplätschern. Dann war es Faried, der wieder Stimmung in die Bude brachte - unter anderem nach einem absoluten Traum-Lob von Jokic per Alley-Oop. Indiana ließ noch immer die nötige Energie vermissen und ging zweistellig in Rückstand. Ein Dreier von George Sekunden vor Schluss verkürzte zwar auf 9 - doch dann pennten die Pacers wieder und ließen 1,2 Sekunden vor dem Ende noch einen offenen Layup zu. Symptomatisch - 67:56 Denver zur Pause.

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3. Viertel: Die Fans hatten sich kaum wieder gesetzt, da führten die Nuggets schon mit 20 - und sie ließen einfach nicht nach. Vor allem Jokic drehte jetzt komplett auf und ließ Gegenspieler Turner ein ums andere Mal ganz schlecht aussehen. Die Führung wuchs zwischenzeitlich auf 32 Punkte an, am Ende des Viertels hieß es: 106:76 für Denver!

4. Viertel: Im Endeffekt wurde zwölf Minuten lang ausgelaufen. Ein Aufbäumen gab es nicht mehr, dafür durfte Faried noch ein paar Mal durch die Lüfte segeln. Endstand: 140:112 für Denver.

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Der Star des Spiels: Nikola Jokic. Was für eine Leistung des Serben! Jokic zeigte offensiv sein ganzes Arsenal, häufig im direkten Duell gegen Turner, und zauberte dazu jede Menge feine Pässe aus dem Handgelenk. Auch beim Rebound mehr als überzeugend - am Ende stand er bei bärenstarken 22 Punkten (7/12 FG), 10 Rebounds und 7 Assists in 30 Minuten. Ebenfalls stark: Wilson Chandler und Kenneth Faried.

Der Flop des Spiels: Paul George. Die Pacers agierten im Kollektiv desolat, aber der Franchise Player wird eben an den höchsten Standards gemessen - und niemand agierte weniger effizient (10 Punkte, 2/12 FG) als PG-13. Das war nichts vom Pacers-Star.

Das fiel auf:

  • Zu Beginn gingen beide Teams ein enorm hohes Tempo: Es war auffällig, dass beide Teams den europäischen Fans etwas bieten wollten. Das war überwiegend nett anzusehen, allerdings übertrieben es beide teilweise auch etwas mit dem Spektakel. Verteidigt wurde lange Zeit kaum, zumindest mit keiner großen Intensität - das erklärte auch die 123 Punkte in der ersten Halbzeit.
  • Indiana, eigentlich ja der klare Favorit, präsentierte sich zu Beginn des Spiels erschreckend lethargisch. Nur Teague erreichte vom Start weg Normalform, der Rest des Teams wirkte, als hätte er noch Jetlag. Mehrere Auszeiten in der ersten Hälfte brachten nichts, Denver wirkte bissiger und hatte auch beim Rebound Vorteile. Besonders konfus wurde es, sobald McMillan seine Starter vom Court nahm, aber auch diese bekleckerten sich nicht gerade mit Ruhm.
  • Denver war nach fünf Pleiten in Folge zwar nicht mit übermäßigem Selbstvertrauen angereist, die blutleere Vorstellung der Pacers hauchte den Nuggets aber neues Leben ein. Im dritten Viertel brachen dann alle Dämme, als Denver einen unfassbaren 32:9-Run hinlegte und Indiana nach Strich und Faden auseinander nahm. Besonders auffällig: 15/32 Dreier!
  • Die Pacers sind zwar generell nicht mehr so defensivstark wie in der Vergangenheit, diese Vorstellung war aber auch für die "neuen" Verhältnisse eine absolute Katastrophe. Nach drei Vierteln hatte Denver, all andere als ein Top-Team, bereits 106 Punkte auf dem Konto - das meinte Larry Bird sicher nicht, als er "mehr Tempo" von seinem Team forderte.
  • Die Nuggets sind normalerweise für ihre Tiefe und ihre starke Bank bekannt, in dieser Partie waren es aber die Starter, die fast alles erledigten. Alleine Jokic, Gallinari, Chandler und Harris sorgten für 69 Punkte - nach nur drei Vierteln. Danach begann ohnehin schon die Garbage Time.

Der Spielplan im Überblick

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