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Nowitzki-Vergleich? "Ein großes Kompliment"

Von SPOX
Giannis Antetokounmpo absolviert derzeit seine vierte Saison bei den Milwaukee Bucks
© getty

Bei den Milwaukee Bucks ist Giannis Antetokounmpo zum unumstrittenen Star aufgestiegen und ist bereits mit 21 Jahren der Leader der Mannschaft. Der Start war ausbaufähig, doch die Zukunft des jungen Teams sieht rosig aus. Im Conference Call mit Medienvertretern sprach der Greek Freak über Vergleiche mit Dirk Nowitzki und seinen Traum vom MVP-Award.

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Frage: Nach dem All-Star Break in der vergangenen Saison hat sich Ihre Rolle stark verändert. Sie waren vorher Forward, dann ging Jason Kidd Risiko und setzte Sie als Point Guard ein. Was mussten Sie physisch und mental verändern, um der neuen Herausforderung gerecht zu werden?

Giannis Antetokounmpo: Als erstes habe ich natürlich viel mit meinen Teamkollegen gesprochen. Ich würde nicht sagen, dass es eine Risiko-Entscheidung war, denn Coach Kidd weiß, dass ich gut im Spielaufbau bin. Er hat mich in eine Position gebracht, in der ich Plays für meine Mitspieler machen kann. Sie glauben an mich und das gibt mir Stärke.

Frage: Denken Sie, dass Ihre Berufung auf die Eins andere Team sbeeinflusst hat?

Antetokounmpo: Ich denke nicht, dass es noch so etwas wie Positionen im Basketball gibt. Wir haben diese zumindest nicht. Zum Beispiel denke ich, dass Marc Gasol einer der besten Spieler der Liga ist. Er ist ein Center, der das Spiel machen kann. Ich sehe mich selbst nicht als Point Guard, sondern als Spielmacher. Coach Kidd hatte diese verrückte Idee und deswegen habe ich jetzt öfters den Ball in der Hand. Ich denke auch, dass sich die Liga immer mehr dahin entwickelt, dass nicht mehr in Positionen gedacht wird. Sogar Center treten nun nach draußen und werfen Dreier. Das ist gut für das Spiel, denn Basketball hat so viele Facetten.

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Frage: Was sind dieses Jahr Ihre Ziele mit dem Team?

Antetokounmpo: Unser Ziel ist es, die Playoffs zu erreichen. Das geht nur Schritt für Schritt, Spiel für Spiel. Wir werden alles tun, um dorthin zu kommen.

Frage: Khris Middleton konnte wegen einer Verletzung noch kein Spiel bestreiten. Wie wirkt sich sein Fehlen auf das Team aus?

Antetokounmpo: Khris ist unser bester Spieler. Seine Verletzung war natürlich ein herber Rückschlag für uns, aber wenn er dann zurückkehrt, wird uns das noch einmal einen Schub geben. Aber nun müssen sich andere Spieler zeigen. Malcolm Brogdon oder auch Rashad Vaughn machen es im Moment gut, aber natürlich können wir es kaum erwarten, dass Khris wieder auf dem Court steht.

Frage: Das Zusammenspiel mit Jabari Parker funktioniert in dieser Saison bislang fantastisch. Wie ist Ihre Beziehung neben dem Feld?

Antetokounmpo: Zunächst mal muss ich sagen, dass Jabari und ich Nachbarn sind und auch Zeit abseits des Courts miteinander verbringen. Er ist zudem ein toller Mitspieler. Seine Skills am Ball bei seiner Größe sind unglaublich. Er arbeitet jeden Tag sehr hart.

Frage: Was müssen die Bucks verändern, um in der Eastern Conference mit den Cleveland Cavaliers mithalten zu können? Und was haben Sie an ihrem Spiel verändert, um zu einem der besten Spieler der Liga zu werden?

Antetokounmpo: Wir werden besser und besser, jeder im Team, von Tag zu Tag. Das wird sich bald auszahlen. Ich persönlich muss noch ein wenig mehr die Initiative übernehmen und das Team anführen. Ich muss alles tun, damit wir gewinnen. Unsere Zukunft ist golden, aber natürlich müssen wir noch ein ganzes Stück gehen, um LeBron und die Cavaliers ernsthaft gefährden zu können.

Frage: Welche Bereiche Ihres Spiels müssen Sie noch verbessern?

Antetokounmpo: Viele. (lacht) Da ich den Ball nun mehr in den Händen habe, muss ich noch mehr Struktur ins Spiel bringen. Ich muss dafür sorgen, dass meine Mitspieler an den richtigen Positionen sind und ins Spiel eingebunden werden. Ich muss aber auch meinen Wurf trainieren. Ich denke, da kann ich wirklich noch besser werden. Aber ich arbeite jeden Tag daran.

Frage: Jason Kidd hat sie bereits mit Dirk Nowitzki verglichen, vor kurzem wurden Sie sogar vor Dirk zum besten internationalen Spieler der Liga gekürt. Was bedeuten dieser Vergleich und die Wahl für Sie?

Antetokounmpo: Dirk Nowitzki ist der beste Europäer, der jemals Basketball gespielt hat. Die Dinge, die er in der Liga erreicht hat, sind außergewöhnlich. Coach Kidd hat mit ihm bei den Dallas Mavericks zusammengespielt und für mich ist es ein großes Kompliment, mit Dirk verglichen zu werden. Aber ich versuche, meinen Kopf unten zu halten. Es ist ein weiter Weg und kann noch ein ganzes Stück besser werden.

Frage: Viele Beobachter sehen Sie als eines der Gesichter der Zukunft in der NBA. Was halten Sie davon?

Antetokounmpo: Wissen Sie, es ist nur ein schönes Kompliment, mehr nicht. Jeder hat seine eigene Meinung und manche sagen, ich könnte in Zukunft die Liga prägen, andere sehen das nicht. Ich kann es nicht beeinflussen. Daher werde ich einfach weiter an mir arbeiten.

Frage: Denken Sie, dass Sie eines Tages wie Nowitzki MVP der Liga werden könnten?

Antetokounmpo: Ich glaube schon, dass das möglich ist. Natürlich bin ich noch weit davon entfernt und muss noch unglaublich viel Arbeit investieren. Ich muss mein Team viel besser machen, bevor ich überhaupt in die Diskussion komme, und auch dann gibt es keine Garantien. Aber ja: Ich arbeite darauf hin und habe mir das persönliche Ziel gesetzt, eines Tages MVP zu werden.

Frage: Sie repräsentieren eine Generation von Spielern, die die Art und Weise verändern, wie Basketball gespielt wird - und das als ein Spieler aus Griechenland. Wie fühlt es sich an, von einem Kind in Europa zu einer Ikone der neuen NBA zu werden?

Antetokounmpo: Ich bin wirklich stolz auf mich selbst. Ich hatte gerade neulich ein Gespräch mit meiner Familie über die Anfangszeit und wo ich nun stehe. Bezogen auf meine Herkunft und mein Leben habe ich viele Entscheidungen getroffen, auf die ich stolz sein kann. Gerade als ein Kind aus einer armen Familie. Ich habe immer weiter gekämpft und das hat sich ausgezahlt.

Frage: Mit 21 Jahren sind Sie schon die erste Option Ihres Teams. Was müssen Sie abseits des Feldes für Führungsqualitäten unter Beweis stellen?

Antetokounmpo: Es ist nicht so hart, denn wir verteilen das auf mehrere Schultern. Jason Terry ist 39 Jahre alt, Mirza Teletovic 31 Jahre alt. Sie sind nicht 21 und wissen, wie man die Jungs in die gleiche Richtung bringt. Ich versuche aber schon, mit den anderen Spielern essen zu gehen und mit ihnen über das Leben zu reden. Von Mann zu Mann. Ich werde besser darin, auch weil Jason Kidd mir einiges beigebracht hat.

Frage: Sie haben schon mehrere Triple-Doubles in ihrer kurzen Karriere aufgelegt - etwas, das nur wenige Spieler überhaupt in ihrer Laufbahn schaffen. Legen Sie es gezielt darauf an?

Antetokounmpo: Nein, ich bin da nicht hinterher. Ich spiele einfach im Flow des Spiels und dann werden gute Dinge passieren.

Frage: Mit den Minnesota Timberwolves, den Los Angeles Lakers und Ihren Bucks gibt es einige hoffnungsvolle junge Teams. Denken Sie, dass die Bucks das futuristischste Team der NBA sind?

Antetokounmpo: Die anderen haben natürlich auch tolle Teams, doch mit mir und Jabari Parker haben wir einen guten Kern und auch Thon Maker steht schon in den Startlöchern. Unsere Zukunft sieht rosig aus.

Giannis Antetokounmpo im Steckbrief

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