NBA

Ein Krimi zum 18.

Von Philipp Jakob
Dennis Schröder kann mit den Atlanta Hawks den bereits 18. Sieg in Folge feiern
© getty

Wer soll diese Hawks noch stoppen? Die Portland Trail Blazers (32-15) liefern zwar einen starken Kampf, müssen sich den Atlanta Hawks (39-8) aber dennoch mit 105:99 (BOXSCORE) geschlagen geben. Auch der hervorragend aufgelegte LaMarcus Aldridge kann gegen die starke Teamleistung der Hawks am Ende nichts ausrichten. Was folgt ist der 18. Sieg in Serie für Atlanta.

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Gleich sechs Akteure auf Seiten der Gastgeber kamen auf eine zweistellige Punkteausbeute, angeführt von Paul Millsap mit 21 Zählern. Al Horford steuerte 17, Kyle Korver 16 Punkte bei und Jeff Teague legte 13 Zähler, 8 Assists und 7 Rebounds auf. Entscheidend war neben der guten Defense aber vor allem die starke Leistung der Bank-Spieler.

Angeführt von Kent Bazemore (12 Punkte, 5 Rebounds) entschieden die Reservisten der Gastgeber das Duell der Bänke mehr als deutlich mit 38:18 für sich. Einen großen Anteil hatte daran auch Dennis Schröder, der auf 6 Punkte und 7 Assists kam und auch in der Crunch-Time ran durfte.

Da konnte sich Atlanta erstmals im Spiel ein wenig absetzen, nachdem die Partie zuvor extrem eng, spannend und umkämpft war. Beide Teams begegneten sich auf Augenhöhe, wobei die Blazers dies eigentlich nur LaMarcus Aldridge zu verdanken hatten. Der 29-Jährige stemmte sich mit seinen 37 Punkten (15/24 FG) und 11 Rebounds quasi im Alleingang gegen die Hawks.

Denn die Unterstützung seiner Mitspieler ließ doch etwas zu wünschen übrig. Zwar kamen Wesley Matthews (16) und Damian Lillard (13 und 11 Asissts) ebenfalls auf eine zweistellige Punkteausbeute, doch die Wurfquoten der beiden waren enttäuschend. So konnte also auch Portland die Siegesserie der Hawks nicht stoppen. Dank dem 18. Sieg in Folge hat Atlanta nun übrigens ganze 39 Siege auf dem Konto - das sind schon jetzt mehr als in der kompletten letzten Saison!

Die Reaktionen:

Al Horford (Atlanta Hawks): "Wir haben Stops bekommen, als wir es nötig hatten und sind in der Offensive in einen guten Rhythmus gekommen."

LaMarcus Aldridge (Portland Trail Blazers) über den Einbruch im vierten Viertel: "Wenn ich es erklären könnte, dann wäre das nicht passiert. Aber das gehört dazu. Das müssen wir einfach wegstecken. Sie sind ein gutes Team. Wir hätten zwar besser spielen können, aber sie sind einfach ein gutes Team."

Mike Budenholzer (Hawks-Coach): "Als Thabo (Sefolosha) verletzt raus musste und DeMarre (Carroll) ja sowieso verletzt war, war es schön zu sehen, wie Kent Bazemore ins Spiel gekommen ist und so gut gespielt hat. Das war eine tolle Teamleistung, jeder hat seinen Beitrag geleistet."

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Der SPOX-Spielfilm:

Vor dem Tip-Off: Aufgrund einer leichten Verletzung von DeMarre Carroll, muss Head Coach Mike Budenholzer seine Starting Five anpassen. Jeff Teague, Kyle Korver, Thabo Sefolosha, Paul Millsap und Al Horford starten für das Top-Team des Ostens. Für die Trail Blazers stehen Damian Lillard, Wesley Matthews, Nicolas Batum, LaMarcus Aldridge und Chris Kaman von Beginn an auf dem Parkett.

6.: Während Horford auf der einen Seite noch wenig bis gar nichts trifft, scheint LaMarcus Aldridge von Beginn an heiß zu sein. LMA hat bereits 7 Punkte auf dem Konto und sorgt für die 11:8-Führung der Blazers.

10.: Zwar hämmert Lillard eiskalt einen Dreier durch die Reuse, aber Pero Antic antwortet ebenfalls von Downtown - wenn auch ein wenig glücklich. Der Spalding springt erst vom Ring ab ans Brett, fällt dann aber doch noch rein zum 21:21.

12.: Als glücklich kann man diesen Wurf von Steve Blake allerdings auch bezeichnen! Korver verteidigt den Blazers-Guard zwar ziemlich gut, doch der versenkt aus dem Laufen heraus dennoch den Dreier mit Ertönen des Buzzers. Dabei springt Blake vom falschen Fuß ab und nimmt auch noch das Brett mit - 29:27 Portland.

17.: Catch and Shoot wie aus dem Lehrbuch. Korver bekommt den Ball an der Dreierlinie zugespielt und ohne zu zögern dreht sich der Scharfschütze Richtung Korb und drückt ab - nothing but net! Atlanta geht mit 41:39 in Front.

22.: Die Hawks sind seit mehr als vier Minuten ohne Punkte, doch so wirklich ausnutzen können das die Gäste nicht. Immerhin bringt Aldridge sein Team mit einem Dreier und einem Korbleger wieder mit 46:43 in Führung.

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28.: Chris Kaman sorgt mit einem Korbleger für die ersten Punkte der Blazers in der zweiten Halbzeit. Al Horford scheint davon aber eher wenig beeindruckt zu sein und hämmert einen Dreier durch die Reuse. Atlanta liegt mit 58:53 vorne.

33.: Die Blazers haben sich von der kleinen Schwächephase nach der Halbzeit wieder erholt. Jetzt haben aber die Hawks mit kleineren Problemen zu kämpfen und kommen in der Offense nicht mehr so richtig in Fahrt. Portland führt mit 68:63.

39.: Spätestens jetzt sind auch die Fans da! Nachdem Horford den Korbleger von Will Barton blockt, hämmert Mike Scott im anschließenden Fastbreak einen krachenden Dunk durch die Reuse. Die Hawks übernehmen wieder die Führung - 78:76.

42.: Was für ein Kampf! Kein Team möchte auch nur einen Zentimeter herschenken. Der mittlerweile 11. Steal der Hawks führt zu einem erneuten 2-Punkte-Vorsprung für die Gastgeber. Atlanta liegt mit 87:85 vorne.

45.: Crunch-Time für Dennis Schröder. Der Deutsche versenkt einen extrem wichtigen Korbleger und kurz darauf verwandelt Millsap auch noch einen Dreier. Die Hawks setzen sich jetzt bis auf 97:91 ab. Portland nimmt sofort eine Auszeit.

48.: In der Philips Arena sitzt mittlerweile keiner mehr. Erst recht nicht, nachdem Batum seinen Dreier bei einem 4-Punkte-Rückstand nur an den Ring setzt. Doch ein fahrlässiger Turnover von Horford ermöglicht Matthews die nächste Chance von Downtown - wieder nur der Ring. Korver bringt den Sieg schließlich von der Freiwurflinie nach Hause.

Hawks vs. Blazers: Hier geht's zum BOXSCORE

Der Star des Spiels: Kent Bazemore. Da DeMarre Carroll schon vor der Partie ausfiel und sich Ersatzmann Thabo Sefolosha bereits nach zweieinhalb Minuten an der Wade verletzte und nicht mehr weitermachen konnte, musste Kent Bazemore in die Bresche springen. So stand der 25-Jährige 40 Minuten auf dem Parkett und erledigte seinen Job hervorragend. Mit 12 Zählern, 5 Rebounds, 3 Assists sowie 2 Steals und 1 Block beeindruckte Bazemore mit seiner Vielseitigkeit und er wusste auch in der Crunch-Time zu überzeugen.

Der Flop des Spiels: Damian Lillard. Vielleicht war der 24-Jährige ein wenig eingeschnappt, weil er bei der Wahl des All-Star-Teams übergangen wurde. Auf jeden Fall lief es für den Point Guard der Blazers überhaupt nicht gut. Lillard beendete die Partie zwar immerhin mit 11 Assists, kam allerdings nur auf 13 Punkte - und dass, obwohl er 20 Würfe nahm. Vor allem aus der Distanz lief für Lillard an diesem Abend rein gar nichts zusammen (1/9 3FG) und zu guter Letzt leistete er sich auch noch 6 Turnover.

Das fiel auf:

  • Die Hawks verstanden es zu Beginn recht gut, in die gegnerische Zone zu ziehen und sich unter dem Korb der Blazers Freiräume zu verschaffen. Da weder Meyers Leonard, noch Chris Kaman, noch LaMarcus Aldridge einen Ruf als exzellenten Shotblocker genießen (zu Recht), konnte Atlanta auch einige Male relativ einfach in der Zone abschließen. So erarbeiteten sich die Gastgeber in der ersten Halbzeit mit 20:14 points in the paint einen leichten Vorteil.
  • Dieser Zug zum Korb war bei den Trail Blazers dagegen so gut wie gar nicht zu sehen, auch weil Atlanta sehr gut die eigene Zone dicht machte. Wirklich vor Probleme gestellt, hat das das Team von Head Coach Terry Stotts allerdings nicht. In bekannter Manier hämmerte Portland fleißig aus der Distanz drauf los und versenkte 7 der ersten 8 Versuche von Downtown.
  • Im weiteren Spielverlauf hatte Portland aber immer mehr Probleme mit dem Distanzwurf, sodass die Blazers die Partie mit einer Dreierquote von nur 36,7 Prozent (11/30 3FG) beendeten. Dank teils spektakulärer Korbleger von Lillard und Co. konnten sie den anfänglichen Vorteil der Hawks in der Zone aber wieder ausgleichen.
  • Die oftmals zaghaften Attacken der Blazers machte sich aber bei der Freiwurf-Statistik bemerkbar. In der ersten Halbzeit fand Portland nur ein einziges Mal den Weg an die Linie, während die Hawks 10 Versuche auf dem Konto hatten. Am Ende kamen die Blazers immerhin auf 11 Freiwürfe, die Hawks hatten aber dennoch doppelt so viele. Diesen Vorteil konnte Atlanta aufgrund der schwachen Quote (14/22 FT, 63,6 Prozent) aber nicht ausnutzen.
  • Ein wichtiger Faktor in der Partie war die Bank von Atlanta. Angeführt von Dennis Schröder, Kent Bazemore und Mike Scott kamen die Reservisten der Hawks auf 38 Zähler. Die Bank von Portland steuerte dagegen nur 18 Punkte bei. Schröder und Bazemore spielten auch in den entscheidenden Minuten der Partie eine wichtige Rolle.

Der Spielplan im Überblick

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