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Die Cubs scheitern in Runde eins

Marcus Blumberg (SPOX); Eigentlich spricht alles für die Nationals, zumal auch Bryce Harper rechtzeitig zurück ist und mit Ryan Zimmerman und Anthony Rendon so gute Protection wie eigentlich noch nie hinter sich weiß. Aber die Oberschenkelprobleme von Pitching Ace Max Scherzer kamen natürlich zur Unzeit. Dadurch wird die Sache wieder spannender, besonders wenn die Serie länger gehen sollte. Die Nationals bleiben zwar der Favorit, zumal ihr Bullpen insgesamt stabiler daher kommt, aber in Sachen "Intangibles" spricht vieles für Chicago. Sie sind der Champion, dessen Herz man nie unterschätzen darf. Und die Nationals haben die Angewohnheit, im Oktober zu versagen. Seit dem Umzug nach D.C. haben sie in bisher drei Anläufen noch keine Postseason-Serie gewonnen. Dies gelang ihnen auch nur einmal insgesamt, nämlich 1981 als Montreal Expos.

Ryan Fagan (Sporting News): Vor zwei Wochen hätte ich diesem Statement noch ohne zu zögern zugestimmt. Aber du hast Recht, Marcus, es hängt einfach so viel von der Gesundheit von Star-Pitcher Max Scherzer ab. Diese Oberschenkelproblematik muss den Nationals-Fans schlaflose Nächte bereiten. Wenn der wahrscheinliche Cy-Young-Gewinner nicht mit voller Kraft spielen kann oder vielleicht nur ein Spiel in der Serie pitcht, dann ist das ein großes Problem. Das Lineup der Cubs ist dazu in der Lage, viele Pitches zu sehen und sich durch Bullpens zu kämpfen. Und Gio Gonzalez, der Linkshänder der Nationals, der über weite Teile der Saison richtig gut war, gab in seinen letzten sechs Starts im Schnitt 5.85 Runs ab. Zudem überlebte er in der Zeit nur zweimal das fünfte Inning.

Axel Goldmann (Just Baseball): Gegen die Nationals müssten sich die Cubs schon gehörig gegenüber ihrer bisherigen Jahresleistung steigern. Es hat am Ende zwar dann doch noch recht komfortabel für den Divisions-Sieg gereicht, aber über weite Strecken der Saison waren die Männer aus dem Norden Chicagos eigentlich eine große Enttäuschung, wenn man sich das gesammelte Talent in der Truppe vor Augen führt. In der Regular Season trafen die Cubs dieses Jahr sieben Mal auf die Nationals, am Ende verlor man diese Serie mit 3-4. Das größte Argument für ein frühes Ausscheiden in diesem Jahr ist allerdings der 1-2-3-Punch der Nationals, bestehend aus Max Scherzer, Stephen Strasburg und Gio Gonzalez. Gerade in einer kurzen Serie sehe ich hier die Nationals klar im Vorteil gegenüber Arrieta, Quintana und Lester. Ich könnte mir sogar einen Sweep der Nationals vorstellen.

Lukas Zahrer (SPOX): Da, werter Axel, muss ich dir leider vehement widersprechen! Klar, bis zum All-Star-Break war das alles andere als beeindruckend, aber die Pause hat den Cubs gut getan. Nur die Indians waren im zweiten Abschnitt der Saison besser, die Cubs erzielten sogar seit Juli die meisten Runs überhaupt. Die goldene Regel des Baseballs lautet zwar "Pitching wins Championships", dennoch haben die Cubs einige Spiele in dieser Saison durch ihre vielseitige Offense gewonnen: Sechs Spieler sind über .500 im Slugging, Joe Maddon kann auf eine herausragende Tiefe an der Plate bauen. Auch gegen die Nationals wird die Offense das Duell entscheiden.