Drama:"Delpo" kämpft Nadal nieder

SID
Juan Martin del Potro spielt ein fantastisches Turnier
© getty

Juan Martin del Potro ist Silber nach dem dramatischen 5:7, 6:4, 7:6 (7:5) gegen den Spanier Rafael Nadal nicht mehr zu nehmen.

Anzeige
Cookie-Einstellungen

Im Endspiel trifft der nach drei Handgelenksoperationen wiedererstarkte Argentinier am Sonntag auf den britischen Favoriten Andy Murray. Der Wimbledonsieger hatte sich im ersten Halbfinale des Tages klar mit 6:1, 6:4 gegen Kei Nishikori (Japan) durchgesetzt.

"Ich brauche jetzt erstmal etwas Anständiges zu essen und muss mich dann gut regenerieren", sagte Murray, der besonders mit seinem Service zufrieden war: "In dieser Woche komme ich beim Aufschlag nah an meine Bestleistung heran."

Damit steht der an Position zwei gesetzte Murray, Olympiasieger von London 2012, vor einem historischen Triumph. Der 29-Jährige hat die große Chance, als erster Tennisprofi zweimal in Folge Einzel-Gold zu gewinnen. Del Potro indes setzte seine wundersame Reise fort. Der einstige New-York-Champion hatte in der ersten Runde bereits Branchenführer Novak Djokovic (Serbien) ausgeschaltet.

Nadal verpasst Doppel-Gold

Del Potro, Bronzemedaillen-Gewinner von London 2012, hatte erst Ende Juni in Wimbledon sein Grand-Slam-Comeback nach zweieinhalbjähriger Pause gefeiert. Im ATP-Ranking steht er nur auf Platz 141. Mit brachialen Grundlinienschlägen entzauberte del Potro vor 10.000 Zuschauern auch Nadal. Die vielen "Gaucho"-Fans feierten ihren Landsmann immer wieder mit Sprechchören. Nach 3:08 Stunden hatte er die Überraschung vollbracht.

Nadal hatte am Vortag mit Marc Lopez den Doppel-Wettbewerb gewonnen und stand kurz davor, als zweiter Tennisprofi in der olympischen Geschichte nach dem Chilenen Nicolas Massu (2004 in Athen) Gold im Doppel und Einzel bei einem Event zu holen.

Murray präsentierte sich im Halbfinale gegen Nishikori in blendender Verfassung. Dabei hatte der Schotte im Viertel- und Achtelfinale noch dicht vor dem Aus gestanden. Erst nach knappen Dreisatzerfolgen gegen Steve Johnson (USA) und den Italiener Fabio Fognini war er in die jeweils nächste Runde eingezogen.

Murray ließ nie einen Zweifel daran, dass Olympia 2016 eine besondere Bedeutung in seinem Turnierplan genießt. Kein Wunder, dass er vor Beginn der Spiele indirekt die Absagenflut seiner Kollegen kritisierte. "Es ist schade, dass sie nicht hier waren", sagte Murray und wunderte sich: "Normalerweise spielen die meisten besser, wenn sie für ihr Land antreten." Zehn Profis aus den Top 20 fehlen am Zuckerhut.

Olympia in der Übersicht

Artikel und Videos zum Thema