Dujardin und Valegro verteidigen Gold

SID
Charlotte Dujardin holte sich erneut Gold
© getty

Es war ihr letztes tränenreiches Hurra, und die sonst so beherrschte Charlotte Dujardin hatte ihre Emotionen danach nicht mehr im Griff: Großbritanniens Dressur-Queen und ihr Wunderpferd Valegro haben ihren Platz im Olymp erfolgreich gegen alle deutschen Anstrengungen verteidigt und in Rio zum zweiten Mal nach London 2012 Gold gewonnen.

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Es war ihr letztes tränenreiches Hurra, und die sonst so beherrschte Charlotte Dujardin hatte ihre Emotionen danach nicht mehr im Griff: Großbritanniens Dressur-Queen und ihr Wunderpferd Valegro haben ihren Platz im Olymp erfolgreich gegen alle deutschen Anstrengungen verteidigt und in Rio zum zweiten Mal nach London 2012 Gold gewonnen.

Der fantastischen Kür des britischen Traumpaares konnten die deutschen Amazonen nicht wie erhofft Paroli bieten - Silber für Isabell Werth und Bronze für Kristina Bröring-Sprehe waren an diesem Tag das maximal Mögliche. Für Werth ist es bereits die zehnte Olympiamedaille.

Tränenüberströmt nahm Dujardin in den Interviews Abschied von ihrem Valegro. Das Pferd wird aller Voraussicht nach jetzt in Rente gehen, schon in Rio war klar, dass er die Genialität seiner frühen Jahre nur noch mit viel Mühe und Anstrengung ein letztes Mal erreicht hat.

"Die Luft war raus"

Isabell Werths Weihegold hat dagegen die Zukunft noch vor sich. Erneut war Werth mit der nachtschwarzen Stute als Letzte ins Viereck gegangen, und Weihegold tanzte so wunderschön, wie sie es schon im Special getan hatte. Dass es am Ende mit 89,071 Punkten nicht zu Gold reichte, war kein Drama, Isabell Werth hatte ein noch längst nicht fertiges und erst elfjähriges Pferd wieder einmal in die Medaillenränge geführt - wie schon so oft in ihrer einzigartigen Karriere.

Kristina Bröring-Sprehe war als erste Reiterin der letzten Gruppe in den finalen Tanz um Gold gestartet, und der wunderschöne Desperados tanzte, als hätte es den nicht ganz zufriedenstellenden Special am Freitag nie gegeben. Die Reiter-Pferd-Kombination war eine perfekte Einheit, geschmeidig, locker und leicht schwebte der Rapphengst durch das Viereck. Es war keine Unsicherheit zu erkennen, 87,142 Prozentpunkte waren der Lohn für eine fantastische Darbietung.

"Die Luft war raus, Desperados ist müde nach diesen langen Tagen", sagte Bröring-Sprehe, die dennoch zufrieden mit ihrem vierbeinigen Partner war: "Er hat für mich noch einmal alles getan, aber ich habe gemerkt, dass es wirklich sehr dicht für ihn war heute. Das Ergebnis ist deshalb für uns aller Ehren wert, ich bin damit sehr zufrieden."

Enttäuschung für Schneider

Direkt nach Sprehe ging London-Olympiasiegerin Charlotte Dujardin ins Viereck, und das britische Traumpaar zeigte, warum es auch nach dem kleinen Fehler im Grand Prix Special als die Nummer eins der Welt gilt. Dujardin zeigte eine mit Höchstschwierigkeiten gespickte Kür, die B-Noten für den künstlerischen Ausdruck schoss mit jedem neuen Element weiter nach oben. Zum Abschluss drehte Valegro eine perfekte Fächer-Pirouette, eine der absoluten Highlights in der Dressur - 93,128 Prozentpunkte waren der Lohn.

Dorothee Schneider und ihr Showtime, nach der überragenden Performance im Special fast so etwas wie die Geheimfavoriten, zeigten in der Kür Nerven. Showtime geriet ein paarmal aus dem Takt, einige kleine technische Fehler und ein unsauberer Übergang in die Passage drückten die Noten. Die sicher geglaubte Medaille war mit 82,946 Prozentpunkten damit außer Reichweite. Nur Platz sechs: Eine herbe Enttäuschung für Schneider nach einem für sie bislang überragenden Jahr.

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