Medaillengewinner Artykov dopt mit "Rattengift"

SID
Izzat Artykov wurde des Dopings überführt
© getty

Bei den Olympischen Spielen in Rio de Janeiro ist der erste Medaillengewinner des Dopings überführt worden. Der kirgisische Gewichtheber Izzat Artykov, der sich in der Klasse bis 69 kg Bronze gesichert hatte, wies in einer Probe Spuren des Stimulans Strychnin auf.

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Das teilte der Internationale Sportgerichtshof CAS am Donnerstag mit.

Der 22-jährige Artykov wurde von den Olympischen Spielen ausgeschlossen, seine Medaille wurde ihm aberkannt. Der Kolumbianer Luis Javier Mosquera Lozano rückt als Vierter des Wettkampfs nach. Strychnin wird in der Verbotsliste der Nationalen Anti Doping Agentur (NADA) unter dem Punkt "Spezifische Stimulanzien" geführt. Die Substanz ist im Allgemeinen für ihre Verwendung als Rattengift bekannt.

Artykows Fall bringt das Gewichtheben einmal mehr in Verruf. Die Sportart gilt als stark dopingbelastet. Allein 31 Nachtests der Spiele in Peking und London fielen positiv aus, auch Medaillengewinnern wurde die Einnahme verbotener Substanzen nachgewiesen.

"Es muss sich etwas verändern"

In Rio standen mehrfach Heber mit Dopingvergangenheit auf dem Podest. So war etwa Lascha Talachadse (Georgien), Weltrekordler und am Dienstag Sieger der Königsklasse über 105 kg, bereits wegen der Einnahme von Stanozolol zwei Jahre gesperrt gewesen. Der zweitplatzierte Gor Minasjan (Armenien) war 2013 mit Nandrolon erwischt und ebenfalls für zwei Jahre aus dem Verkehr gezogen worden.

Die Mitglieder der deutschen Gewichtheber-Nationalmannschaft hatten ihren Unmut über die eklatanten Doping-Probleme während der Spiele in Rio mehrfach zum Ausdruck gebracht. "Es muss sich etwas verändern. Fair Play gehört hier her. Das ist nicht der Fall", sagte Bundestrainer Oliver Caruso.

Gewichtheber aus Russland und Bulgarien durften aufgrund der hohen Anzahl an Dopingfällen nicht an den Olympischen Spiele in Rio teilnehmen. Sperren für Kasachstan und Weißrussland sind vom Weltverband IWF ausgesprochen, aufgrund laufender Verfahren aber noch nicht umgesetzt. Caruso fordert den Ausschluss von weiteren Ländern.

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