Petersen schießt Fidschi ab

SID
Nils Petersen erzielte fünf Tore
© getty

Angeführt vom fünffachen Torschützen Nils Petersen sind die deutschen Fußballer mit einem Kantersieg ins Viertelfinale der Olympischen Spiele gestürmt. In einer einseitigen Partie bezwang das Team von DFB-Trainer Horst Hrubesch den krassen Außenseiter Fidschi in Belo Horizonte klar mit 10:0 (6:0).

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Das DFB-Team verpasste aber den Gruppensieg. Gegner in der Runde der letzten Acht ist somit am Samstag Portugal.

Der überragende Petersen (14./33./40./63. Foulelfmeter/70.), Max Meyer (30./49./52.) sowie Serge Gnabry (8./45.) mit seinen Turniertreffern Nummer vier und fünf sorgten für den zweithöchsten deutschen Sieg der Olympia-Geschichte - und den ersten seit 28 Jahren. Deutlicher war nur das 16:0 gegen Russland 1912 in Stockholm ausgefallen. Höher gewann bei Olympia zuletzt Schweden gegen Südkorea 1948 in London (12:0).

Da im Parallelspiel Südkorea 1:0 (0:0) gegen Olympiasieger Mexiko gewann, musste sich das DFB-Team in Gruppe C dennoch mit Rang zwei hinter den Asiaten begnügen. Im Viertelfinale muss es deshalb in die Hauptstadt Brasilia umziehen. Dort wartet in Portugal einer der Mitfavoriten. Und: Gegen den Nachwuchs des Europameisters hatte die deutsche U21 vor einem Jahr im EM-Halbfinale eine deftige 0:5-Pleite kassiert.

Fidschi-Torhüter wird Publikumsliebling

Vor 15.000 Zuschauern im Mineirao-Stadion hätte das Hrubesch-Team noch deutlich mehr Tore schießen müssen. Die Sympathien der Fans gehörten klar dem Fußball-Zwerg aus dem Südpazifik - wohl auch, weil viele Brasilianer die 1:7-Schmach durch Deutschland im WM-Halbfinale 2014 an gleicher Stelle noch nicht vergessen haben.

Das erste Etappenziel war schnell erreicht, als der erneut starke Arsenal-Profi Gnabry wie schon gegen Mexiko (2:2) und Südkorea (3:3) traf. Wenig später erhöhte Petersen, der wegen der angepeilten Torflut erstmals von Beginn an spielte, per Abstauber. Fidschi agierte bisweilen hilflos, das Geschehen spielte sich aber weitestgehend in einer Hälfte ab.

Ersatzkapitän Meyer und zweimal der Freiburger Petersen erhöhten auf 5:0, zu diesem Zeitpunkt hatte das DFB-Team das Viertelfinale quasi schon sicher. Gnabry machte mit einem Freistoßtreffer noch vor der Pause das halbe Dutzend voll.

Für den größten Jubel im Publikum sorgte Torhüter Simione Tamanisau, von Beruf Polizist, der in der 58. Minute einen Foulelfmeter von Meyer hielt. Der ehemalige Bayern-Profi Petersen machte es wenig später besser und verwandelte gegen Tamanisau vom Punkt. Später ließ er noch einen Kopfballtreffer folgen.

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