Fredericks tritt auch von IOC-Amt zurück

SID
Frankie Fredericks zog die Konsequenzen aus dem Korruptionsverdacht
© getty

Der unter Korruptionsverdacht stehende ehemalige Weltklasse-Sprinter Frankie Fredericks ist von seinem Amt als Vorsitzender der IOC-Evaluierungskommission für die Olympischen Spiele 2024 zurückgetreten.

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Das teilte der 49-Jährige am Dienstag in einer persönlichen Erklärung mit. Sein Nachfolger auf diesem Posten ist der Schweizer Patrick Baumann, Generalsekretär des Basketball-Weltverbandes FIBA und seit 2016 Präsident von Sportaccord, der weltweiten Dachorganisation der Sportfachverbände.

Fredericks kündigte zudem an, nicht an der Wahl des Olympia-Gastgebers 2024 im September in Lima teilzunehmen. Auch legte er sein Amt als Leiter der Koordinierung der Olympischen Jugendspiele 2018 in Buenos Aires nieder. Bereits am Montagabend war Fredericks von seinem Amt beim Leichtathletik-Weltverband IAAF zurückgetreten. Dort arbeitete er in der IAAF-Kommission zur Aufklärung des russischen Dopingskandals.

Wie das IOC am Dienstagnachmittag mitteilte, wird der ehemalige 200-m-Weltmeister Fredericks, der bei Olympischen Spielen insgesamt viermal Silber über 100 und 200 m gewann, trotz aller Unschuldsvermutungen provisorisch von seinen beiden IOC-Posten suspendiert, ebenso für die Wahl in Lima.

Bestechungen in Rio

"Ich bestreite kategorisch jegliche direkte oder indirekte Beteiligung an unrechtmäßigen Vorgängen. Ich habe nie Gesetze, Vorschriften, oder Ethikregeln in Bezug zu irgendeinem Bewerbungsverfahren des IOC gebrochen", sagte Fredericks: "Ich habe persönlich entschieden, dass es im besten Interesse des Bewerbungsverfahrens ist, dass ich als Vorsitzender zurücktrete." Es sei essentiell, dass die Arbeit der Kommission als glaubwürdig und fair wahrgenommen werde.

Die französische Tageszeitung Le Monde hatte am vergangenen Freitag über eine mögliche Verwicklung Fredericks in eine Bestechung vor der Olympiavergabe an Rio berichtet. Im Mittelpunkt steht die Familie des ehemaligen IAAF-Präsidenten Lamine Diack, allerdings soll auch IOC-Mitglied Fredericks 300.000 Dollar (ca. 283.000 Euro) von Diacks Sohn Papa Massata erhalten haben. Diese Zahlungen sind derzeit Gegenstand von Ermittlungen der Ethikkommission des Internationalen Olympischen Komitees.

"Ich werde weiterhin vollumfänglich mit der Ethikkommission zusammenarbeiten, weil ich darauf vertraue, dass sie schnell zu dem Schluss kommen wird, dass die in dem Bericht enthaltenen Unterstellungen verleumderisch sind", sagte Fredericks weiter: "Diese Artikel haben nicht nur mich als Ziel, sondern auch die gesamte Integrität des IOC-Bewerbungsverfahrens."

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