"Olympia stirbt": Scharfe Kritik am IOC - Preisgeld für Olympiasieger vorgeschlagen

SID
Wolfgang Maier übt scharfe Kritik an Olympia.
© getty

Prominente Vertreter des alpinen Ski-Rennsports haben am Rand der Weltcup-Rennen in Kitzbühel scharfe Kritik an den Olympischen Spielen geübt und darüber hinaus Preisgeld für die Medaillengewinner gefordert. "Ich glaube, wenn wir so weitermachen, dass Olympia stirbt", sagte der Alpindirektor des DSV, Wolfgang Maier, beim Symposium "Mountain Peak" zum Zustand der Olympischen Spiele.

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Maier kritisierte in einem Debattenbeitrag, dass sich die Prioritäten längst in die falsche Richtung verschoben hätten. "Das Wichtigste bei Olympia ist nicht mehr der Sportler", sagte er. Er habe seine Athleten gewarnt, dass sie in einem Jahr, in dem Olympia sei, nun wieder "wie Schafe" getrieben würden. "Jede Weltmeisterschaft", bemängelte er darüber hinaus, sei "besser organisiert als Olympische Spiele".

Darüber hinaus warf Maier die Frage auf, warum Olympiasieger bei Olympischen Spielen "nicht 500.000 oder eine Million Euro Preisgeld" erhielten. Eine Anregung, die der Präsident des Österreichischen Ski-Verbandes (ÖSV), Peter Schröcksnadel, gerne aufgriff. "Warum ist es nicht möglich, dem Olympiasieger Preisgeld zu zahlen?", fragte auch der einflussreiche Multi-Funktionär.

Maier sieht das Grundübel der Entwicklung bei den Entscheidern in den Verbänden wie dem Internationalen Olympischen Komitee (IOC). "Der Tod dieser großen Sportveranstaltung ist der heutige Sportfunktionär", die Realität sei, dass Märkte und Kommerz wichtiger seien als Sportler. Unterstützung erhielt Maier vom ehemaligen Rennläufer Marco Büchel, der mittlerweile auch als Experte für das ZDF arbeitet. "Sport ist für das IOC ein Vehikel, um Geld zu machen", sagte der Liechtensteiner.

Auch Schröcksnadel ist der Meinung, dass die Sportler wieder mehr in den Mittelpunkt gerückt werden müssten, "sie müssen die Träger der Olympischen Spiele sein und nicht die Funktionäre", sagte er.

Auch der deutsche Ski-Star Felix Neureuther hatte zuletzt mehrfach den Zustand der olympischen Bewegung harsch kritisiert.

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