Hörmann sieht keinen Plan B für Winterspiele in Pyeongchang

SID
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Bei einer Zuspitzung der politischen Krise zwischen Nordkorea und den USA gibt es aus Sicht von DOSB-Chef Alfons Hörmann keinen Plan B zu den Winterspielen in Pyeongchang. "Ich sehe keine Alternative, die in der zur Verfügung stehenden Zeit umsetzbar wäre", erklärte der Präsident des DOSB im Interview mit der Stuttgarter Zeitung und den Stuttgarter Nachrichten.

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Nicht einmal in absolut etablierten Gebieten oder hoch professionellen Weltcup-Standorten, wie man sie in Deutschland hätte, könnten Olympische Spiele in vier Monaten organisiert werden.

"Und dabei denke ich nicht an die Sportstätten, das wäre vielleicht noch machbar. Im Gegensatz zu den Unterbringungsmöglichkeiten. Olympische Spiele haben da eine riesige Dimension", sagte der 57-Jährige.

Außerdem "könne man doch, nicht nur wegen der vielen vertraglichen Verpflichtungen und drohender Regressforderungen, Pyeongchang die Spiele jetzt nicht einfach wieder wegnehmen - dieses Szenario ist aus meiner Sicht ausgeschlossen."

Hörmann garantiert Sicherheit von deutschen Sportlern

Der DOSB werde bei der Beurteilung der Lage die Sicherheit seiner Sportler "an die erste Stelle setzen". Wenn zu irgendeinem Zeitpunkt ein Risikoszenario entstehe, "bei dem wir das Gefühl haben, dass es nicht zumutbar oder zu gefährlich und damit nicht verantwortbar ist, dann wissen wir alle, was wir zu tun haben", sagte Hörmann.

Stand heute gebe es vom Auswärtigen Amt keinerlei Warnung oder Empfehlung, nicht nach Südkorea zu reisen.

"Im Moment gehen wir folglich davon aus, dass die Olympischen Winterspiele ganz normal stattfinden werden", führte Hörmann aus. Aber die Lage könne sich stündlich ändern, "das ist uns bewusst. Am Ende wird der Abwägungsprozess, ob man eine Teilnahme verantworten kann oder nicht, womöglich sehr schwierig werden."

Keine Pflicht zur Teilnahme für Sportler

Verständnis äußerte Hörmann für Athleten, die sich über einen Startverzicht Gedanken machen.

Es werde "natürlich niemand gezwungen oder vertraglich in die Pflicht genommen, in Pyeongchang zu starten.

Menschen denken und empfinden sehr unterschiedlich." Wenn Athleten für sich entscheiden würden, nicht anreisen zu wollen, weil sie sich nicht sicher oder wohl genug fühlen, "dann hätte ich dafür natürlich Verständnis", sagte Hörmann.

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