"Mit Medaille springt es sich einfacher"

Von Für SPOX in Lahti: Felix Keil
Drei Medaillen in drei Springen: Wellinger freut sich wie ein Schneekönig
© getty

Andreas Wellinger hat beim Einzel von der Großschanze im finnischen Lahti seine dritte WM-Medaille im dritten Springen geholt und sich damit in die Geschichtsbücher eingetragen. Im Interview nach dem Wettkampf spricht er über seine Gefühlslage beim entscheidenden letzten Sprung, gibt einen Ausblick auf das Team-Event am Samstag und zieht Bilanz.

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SPOX: Herr Wellinger, dritte WM-Medaille im dritten Wettkampf. Wie fühlt sich das an?

Andreas Wellinger: Hier wieder auf dem Podium zu stehen, ist ein großartiges Gefühl. Vor allem weil der Wettkampf heute wirklich auf sehr hohem Niveau stattgefunden hat. Die ersten drei Plätze trennen nur zwei Punkte.

SPOX: Was ging Ihnen beim letzten Sprung von Stefan Kraft durch den Kopf?

Wellinger: Ich war echt nervös, weil es eben so eng zuging. Ich habe gesehen, dass er auf der grünen Linie war. Und dann beginnt natürlich das Zittern: Bin ich Erster oder Zweiter? Aber am Ende muss man sagen, dass er heute wieder der Beste war. Und ich bin einfach nur glücklich, diese Silbermedaille geholt zu haben.

SPOX: Wie kamen Sie mit den Bedingungen zurecht?

Wellinger: Sehr gut. Die Winderverhältnisse waren - vor allem hier in Lahti - besser als erwartet. Ich denke, die besten Springer waren heute vorne dabei.

SPOX: Am Samstag steht mit dem Teamspringen der letzte Wettkampf an. Folgt da das nächste Edelmetall?

Wellinger: Das werden wir sehen. Mit Deutschland, Österreich, Norwegen und Polen sind es vier Nationen, die auf sehr hohem Niveau Skispringen, viele gute Leute haben und es wird in jedem Fall spannend, wer sich da am Ende aufs Podest stellen darf. Die Challenge, in allen acht Durchgängen so weit wie möglich nach vorne zu kommen, werden wir annehmen und natürlich unser Bestes geben.

SPOX: Sie sind nach Martin Schmitt und Severin Freund erst der dritte deutsche Skispringer, der mindestens drei Medaillen von einer WM mit nach Hause bringt. Kennen Sie diese Statistik?

Wellinger: (lacht) Nein, davon habe ich noch nicht gehört und das spielt beim Springen auch keine Rolle. Aber dass es so gut läuft, ist einfach nur unbeschreiblich.

SPOX: Haben Sie vor dem Turnier damit gerechnet?

Wellinger: Nein, überhaupt nicht. Selbst wenn ich nur eine Medaille mit Heim gebracht hätte, wäre das ein cooles Erlebnis gewesen. Wenn der erste Wettkampf so läuft wie hier, ist direkt ein Plus an Lockerheit zu spüren. Wenn man schon eine Medaille in der Tasche hat, springt es sich noch leichter.

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