Dopfer wird Zweiter

SID
Fritz Dopfer kam in der letzten Saison im Gesamt-Weltcup auf Rang 11
© getty

Ski-Rennläufer Fritz Dopfer ist ein Start nach Maß in die alpine WM-Saison gelungen. Beim Riesenslalom zum Auftakt des Weltcups im österreichen Sölden belegte der 27-Jährige einer hervorragenden zweiten Rang.

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Fritz Dopfer schrie seine Freude schon kurz nach der Zieleinfahrt in den strahlend blauen Himmel, kurze Zeit später fiel er Alpindirektor Wolfgang Maier in die Arme: Auf einem der schwierigsten Hänge im alpinen Weltcup gelang dem 27-Jährigen ein beinahe perfekter Start in die WM-Saison.

Beim Riesenslalom auf dem Rettenbachgletscher über den österreichischen Sölden fuhr Dopfer auf einen herausragenden zweiten Rang hinter dem alles überragenden Marcel Hirscher aus Österreich, der 1,58 Sekunden schneller war.

"Wohooooo! Fritz Dopfer wird Zweiter in Sölden!!!! Wahnsinn!!!", jubelte die zurückgetreten Maria Höfl-Riesch gleich nach Ende des Rennens bei twitter. "Das war für den Fritz ein Hammerauftakt.

Das ist für ihn mit Sicherheit ein Motivationsschub", sagte Maier, der zudem betonte: Die fünfte Podestplatzierung von Dopfer im Weltcup sei ein "Megageschenk", er müsse nun "nicht mehr beweisen, dass er einer der Weltbesten ist." Der neue Cheftrainer Mathias Berthold lobte: "Das war super vom Fritz."

Neureuther-Comeback in Finnland?

Dopfer war in Sölden bislang noch nie mit dem extrem schwierigen Hang zurechtgekommen. Umso größer war seine Freude: "Ich bin sehr, sehr happy und stolz, dass es gerade in Sölden so ausgegangen ist."

Im ersten Lauf hatte der Olympiavierte im Slalom von Sotschi noch auf Rang drei hinter Hirscher sowie dem zuletzt dreimal in Sölden erfolgreichen Olympiasieger Ted Ligety (USA) gelegen - im Finale rückte er einen Rang nach vorne, weil Ligety patzte und auf Rang zehn zurückfiel. Dritter wurde Alexis Pinturault (Frankreich).

Das Rennen war der Beweis, dass die deutschen Männer auch ohne Felix Neureuther Erfolg haben können. Der Slalom-Vizeweltmeister ließ den Weltcup-Auftakt wegen seiner Probleme mit dem Rücken aus, er plant, am 16. November in Levi/Finnland in die Weltcup-Saison einzusteigen.

Mit Neureuther, behauptete Maier, "wären wir noch stärker gewesen, aber man hat gesehen, wenn er nicht dabei ist, dass andere in die Bresche springen können." Neureuther hat in Sölden allerdings auch noch nie etwas gerissen.

"Gute Arbeit im Sommer"

Maier wertete Dopfers Leistung "als Signal, dass wir im Sommer gut gearbeitet haben." Beweisen können hätte dies außerdem Stefan Luitz aus Bolsterlang: Der 22-Jährige hatte in Sotschi für Haareraufen gesorgt, als er im ersten Lauf des Riesenslaloms als einziger mit dem alles überragenden Ligety mithalten konnte - am letzten Tor vor dem Ziel aber einfädelte.

In Sölden war er nach dem ersten Lauf bemerkenswerter Neunter, stürzte dann aber im Finale und fiel auf Rang 27 zurück. "Für den Stefan tut es mir Leid", sagte Berthold.

Der neue Cheftrainer machte allerdings im Augenblick der Freude auch gleich deutlich, dass es noch Raum für Verbesserungen bei den deutschen Männern gibt. Bei Luitz ebenso wie bei Dominik Schwaiger (Königssee/39.), Linus Strasser (München/41.) Benedikt Staubitzer (Mittenwald/49.) und Alexander Schmid (Fischen/Sturz), die allesamt den Finallauf verfelten.

Außerdem, sagte Berthold: "1,6 Sekunden Rückstand auf Marcel Hirscher ist mir etwas zu viel, auch wenn ich den selten so stark gesehen habe. Daran müssen wir arbeiten."

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