Deutschland scheitert im Viertelfinale

SID
Georg Grozer und das DVV-Team schieden im Viertelfinale aus
© getty

Nach einer schwachen Leistung sind die deutschen Volleyballer bei der EM in Bulgarien und Italien im Viertelfinale ausgeschieden. Das Team von Bundestrainer Vital Heynen unterlag Co-Gastgeber Bulgarien auch im zweiten Duell mit 0:3 (19:25, 23:25, 23:25).

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Die Sehnsucht nach der ersten EM-Medaille für das deutsche Team überhaupt bleibt unerfüllt.

Wie schon bei der EM in Dänemark und Polen vor zwei Jahren waren die bulgarischen "Löwen" in der Runde der letzten Acht Endstation.

Die Auswahl des Deutschen Volleyball-Verbandes (DVV) beendete die EM damit nur auf dem achten Platz und verpasste auch die direkte Qualifikation für das nächste Kontinentalturnier 2017 in Polen.

Im Hexenkessel der Armeec-Arena von Sofia fehlte den Deutschen einfach der Mut, es mit dem Angstgegner aufzunehmen. Der WM-Dritte agierte unglücklich, den Angriffen über die Außenpositionen fehlte es an Durchschlagskraft.

Lediglich die vielen Aufschlagfehler der Bulgaren hielten Deutschland überhaupt im Spiel.

Viele unnötige Fehler

Das Heynen-Team gab durch eigene Fehler unnötig viele Punkte ab. Im zweiten Durchgang nahm der Trainer seine etatmäßigen Angreifer Georg Grozer und Christian Fromm vom Feld, die wie schon im ersten Duell gegen die Bulgaren große Probleme hatten, und brachte unter anderem Kapitän Jochen Schöps.

Der Routinier sorgte zwar für Stabilität, doch Deutschland verpasste den Ausgleich knapp und fand auch im dritten Satz keine Lösung.

Das deutsche Team war in Sofia eigentlich angetreten, um endlich die erste deutsche EM-Medaille zu gewinnen. Das gelang allerdings auch im 21. Anlauf nicht.

Dabei hatte Heynen nach der Auftaktpleite gegen Bulgarien in der Vorrunde gepokert und das Spiel gegen die Niederlande abgeschenkt, um in der K.o.-Runde erneut auf Bulgarien zu treffen - doch die Rechnung ging nicht auf.

Kein Halbfinale seit 22 Jahren

Zuletzt hat eine deutsche Mannschaft vor 22 Jahren ein EM-Halbfinale erreicht, kam aber wie 1991 über den vierten Rang nicht hinaus. Die DDR-Auswahl holte 1967 und 1971 jeweils den vierten Platz.

Im Halbfinale in Sofia spielt nun Bulgarien gegen Frankreich, das sich gegen Serbien mit 3:1 durchsetzte. Im zweiten Semifinale trifft Slowenien, das überraschend Weltmeister Polen ausgeschaltet hatte, auf den Sieger der Partie zwischen Co-Gastgeber Italien und Olympiasieger Russland. Beide Halbfinals sowie die Medaillenspiele finden am Samstag und Sonntag in der Armeec-Arena statt.

Vor der EM hatte Heynen selbstbewusst den Titel gefordert, seine Mannschaft schien nach WM-Bronze und dem Sieg bei den Europaspielen in Baku reif für den nächsten Coup. Doch nun stehen die Volleyballer in Sofia mit leeren Händen da.

Weltmeister Polen ebenfalls draussen

Weltmeister Polen ist bei der Volleyball-EM in Bulgarien und Italien überraschend schon im Viertelfinale ausgeschieden. Gegen Slowenien unterlag der Europameister von 2009 in Sofia trotz einer Leistungssteigerung 2:3 (17:25, 19:25, 25:23, 25:19, 14:16).

Für Slowenien geht es am Samstag an gleicher Stelle gegen Titelverteidiger Russland oder Vize-Europameister Italien um den Finaleinzug.

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