Bulgarien schockt DVV-Team

SID
Deutschland war als Favorit in das Turnier gegangen, verlor aber das Auftaktspiel
© getty

Die Hoffnungen auf die historische erste EM-Medaille haben gleich zum Auftakt einen herben Dämpfer erhalten. Im Schlüsselspiel gegen Co-Gastgeber Bulgarien unterlag die Mannschaft von Bundestrainer Vital Heynen mit 0:3 (20:25, 17:25, 20:25) und hat damit den direkten Einzug ins Viertelfinale wohl schon verspielt.

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Nur die Ersten der vier Vierergruppen ziehen direkt in die Runde der besten Acht ein. Deutschland trifft in der Vorrunde in Sofia noch auf die Niederlande (Samstag, 16.30 Uhr) und Tschechien (Sonntag, 16.45 Uhr). Oranje hatte sich im ersten Spiel des Tages mit 3:1 gegen die Tschechen durchgesetzt.

"Wir sind einfach nicht ins Spiel gekommen. Das Heimpublikum hat Bulgarien sehr gut unterstützt", sagte Heynen. "Wir sind nicht gut im ersten Spiel, das weiß ich, aber ich hatte gehofft, dass wir besser sind als heute", so der Belgier. Kapitän Jochen Schöps sagte: "Wir haben so eine Erste-Spiel-Krankheit in den letzten Jahren gehabt, und die war hier leider auch da."

Georg Grozer: Der Hammerschorsch des Grauens

Um sich eine gute Ausgangsposition für das Play-off-Spiel am Dienstag zu schaffen, muss Deutschland die nächsten beiden Partien gewinnen. Dann geht es voraussichtlich gegen den Dritten der Gruppe C um ein Ticket für die Runde der letzten Acht.

Das Team um Diagonalangreifer Georg Grozer hatte gegen die Bulgaren große Probleme und hielt dem Druck offenbar nicht stand. Den Gastgebern gelang - angefeuert von rund 12.000 Zuschauern - nahezu jede Aktion, der WM-Dritte agierte nervös. Besonders die Aufschläge fanden unter lautstarken Buhrufen selten ihr Ziel.

Mit Titel-Ambitionen gestartet

Der 46-Jährige hatte bereits vor EM-Beginn gewarnt, die guten Ergebnisse der Vorbereitung nicht überzubewerten. "Deutschland geht zum ersten Mal als Favorit in ein Turnier. Das kann gut sein, muss aber nicht," sagte Heynen. Auch die Annahme des WM-Dritten wackelte, gute Aktionen waren Mangelware.

Auch im weiteren Spielverlauf fand die Auswahl des Deutschen Volleyball-Verbandes (DVV) nicht zu ihrem Spiel und ließ den Gegner noch deutlicher davonziehen. Erst im dritten Durchgang konnten die Gäste phasenweise mithalten, doch die Leistungssteigerung reichte nicht für einen Satzgewinn.

Für die DVV-Auswahl ist die EM eine wichtige Zwischenstation auf dem Weg zu den Olympischen Spielen in Rio de Janeiro. Deswegen hatte Heynen vor Turnierbeginn selbstbewusst den Titel gefordert. "Vielleicht haben wir mit Platz vier schon ein gutes Gefühl. Aber wenn man Platz vier schafft, ist es besser, Platz drei zu holen. Und Platz drei haben wir schon gemacht, also ist es besser Platz zwei zu holen. Und zwei am liebsten auch nicht", so der Belgier.

Beim ersten Auftritt allerdings offenbarten seine Schützlinge noch viel Luft nach oben. Auf den möglichen Gruppenzweiten könnte bereits im Viertelfinale ein hochkarätiger Gegner warten.

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