Jubel über Platz vier - WM-Turner dürfen für Olympia 2024 in Paris planen

SID
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Erst eine Zitterpartie, dann die vorzeitige Olympia-Qualifikation: Die deutschen Kunstturner müssen nicht bis Sonntag auf die ersehnten Paris-Tickets warten, sondern durften schon vorher jubeln. Nach der ersten Ausscheidungsrunde ist das Team von Cheftrainer Valeri Belenki bei den Weltmeisterschaften in Antwerpen Vierter und ist nicht mehr von einem olympischen Startplatz zu verdrängen.

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"Meine Jungs haben keine Nerven gezeigt und wirklich gut gearbeitet", sagte Belenki: "Es war ein Steigerungslauf, bei dem wir uns am Ende noch selbst belohnt haben."

Nach einem soliden Start am Reck warfen zwei fehlerbehaftete Übungen am Boden das deutsche Quintett zurück. Am eher gefürchteten Pauschenpferd lief es wieder besser, der Hallenser Nils Dunkel lieferte an seinem Paradegerät, an dem er bei den letztjährigen europäischen Titelkämpfen die Bronzemedaille gewonnen hatte, mit 14,600 Punkten ein Topergebnis ab.

Beim Sprung leistete sich ausgerechnet der bis dahin überzeugende deutsche Mehrkampf-Meister Pascal Brendel aus Wetzlar einen Sturz, so standen nur 12,833 Zähler zu Buche. Aber das machte der Olympia-Zweite Lucas Dauser aus Unterhaching mit dem Tageshöchstwert am Barren wieder wett. "Auf diesen Moment haben wir immer hingearbeitet", sagte Dauser: "Es ist ein sehr schönes Gefühl, jetzt entspannt schlafen gehen zu können."

Mit großer Spannung wird am Sonntag der erste Auftritt von Rekord-Weltmeisterin Simone Biles erwartet, die wegen psychischer Probleme eine mehr als zweijährige Wettkampfpause eingelegt hatte. Die 26-Jährige geht ab 17.45 Uhr für die Riege aus den USA an die Geräte.

Derweil droht dem deutschen Team ein weiterer verletzungsbedingter Ausfall. Die Chemnitzerin Lea Quaas klagte nach dem Podiumstraining im Sportpaleis nach einem Sprung über Schmerzen am Knie. Die Entscheidung, ob die 18-Jährige am Montag (17.45 Uhr) an der Qualifikation teilnehmen kann, soll am Sonntag fallen, als Ersatz steht Anna-Lena König aus Karlsruhe bereit.

Die deutsche Riege, die sich bei den Welttitelkämpfen in Belgien ebenfalls für Olympia qualifizieren will, muss bereits das Fehlen von zwei Leistungsträgerinnen kompensieren. Nicht starten können die deutsche Rekordmeisterin Elisabeth Seitz aus Stuttgart (Achillessehnenriss) sowie die letztjährige Schwebebalken-Europameisterin Emma Malewski aus Chemnitz (Fußverletzung).