Federer und Murray nach Krimis weiter

Von SPOX
Andy Murray pushte sich zu seinem Fünfsatzsieg gegen Tsonga
© getty

Die Fans im All England Lawn Club bekommen auf dem Centre Court zwei Wahnsinns-Spiele zu sehen. Sowohl Roger Federer als auch Andy Murray dabei müssen über die maximale Distanz gehen. Milos Raonic stoppt den Djokovic-Killer und Tomas Berdych hat mit Außenseiter Lucas Pouille leichtes Spiel.

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Herren - Viertelfinale (alle Matches)

Roger Federer (SUI/3) - Marin Cilic (CRO/9) 6:7 (4:7), 4:6, 6:3, 7:6 (11:9), 6:3

Thriller auf dem Centre Court! Cilic startete furios und zeigte einen beeindruckenden ersten Satz, den er schließlich im Tie-Break für sich entschied. Es war der erste Satzverlust für Federer im Turnier. Der zweite Satz ging sogar noch deutlicher zugunsten des Kroaten aus. Cilic bezwang den Schweizer bereits einmal bei der US Open und bewies, dass er dieses Kunststück nicht verlernt hat.

Doch dann schlug FedEX zurück und holte sich den dritten Satz locker. Anschließend ging der hochkarätige Thriller erst so richtig los. Im vierten Durchgang stand Federer mit dem Rücken zur Wand und musste einen Matchball nach dem anderen abwehren. Im Tie-Break behielt er schließlich seine Nerven und bescherte den Zuschauern einen fünften Satz.

Im letzten Durchgang bewies Federer den längeren Atem, zeigte sich zwingender als Cilic und drehte die Partie so nach einem 0:2-Rückstand. Der Schweizer steht damit absolut verdient im Halbfinale.

"Der Traum lebt weiter, ich habe großartig gekämpft und ab dem vierten Satz toll gespielt", sagte Federer, der mit dem 307. Sieg bei einem der vier Grand-Slam-Turniere Martina Navratilova überholte und auch in dieser Statistik zum erfolgreichsten Spieler der Geschichte avancierte: "Ich bin überglücklich. Das war episch."

Andy Murray (GBR/2) - Jo-Wilfried Tsonga (FRA/12) 7:6 (12:10), 6:1, 3:6, 4:6, 6:1

Zweiter Fünfsatzkrimi auf dem Centre Court. Zum ersten Mal wurde Andy Murray an der Church Road dieses Jahr wirklich gefordert. Von Anfang an entwickelte sich eine hochklassige Partie. Dies resultierte im ersten Satz in einem epischen Tie-Break, in dem Tsonga mehrere Satzbälle durchaus leichtfertig vergab. Lokalmatador Murray pushte sich und das Publikum und machte den Durchgang mit zwölf zu zehn zu.

Tsonga hatte damit im zweiten Durchgang zu kämpfen. Wegen einer unterirdischen Quote für den ersten Aufschlag und deutlich zu vielen Unforced Errors musste er den Satz abschenken. Aber Tsonga fightete sich zurück ins Match. Durchgang drei und vier ging dank starker Netzangriffe, verbessertes Returnspiel und zum Teil unglaublicher Passierschläge des Franzosen an ihn.

"Das Ende des 4. Satzes war unglaublich eng, das war richtig starkes Tennis", sagte ein erleichterte Murray danach im Interview. Das Momentum schien nach diesem auf Seiten von Tsonga. Gleich zu Beginn des Fünften hatte der Franzose sogar Breakball, konnte diesen aber nicht nutzen (insgesamt nur vier von 13). Der Brite nahm Tsonga den Aufschlag dagegen zweimal ab und beendete die Partie standesgemäß mit einem Ass.

Milos Raonic (CAN/6) - Sam Querrey (USA/28) 6:4, 7:5, 5:7, 6:4

Milos Raonic gab sich gegen Sam Querrey keine Blöße. In vier Sätzen entschied er das Match gegen den Djoker-Killer für sich. Querrey hatte mit dem extrem starken Aufschlagspiel des Kanadiers Raonic zu kämpfen. Nach den ersten zwei Sätzen sah es so aus, als würde das Match schnell zugunsten von Raonic entschieden werden.

Querrey ritt im dritten Satz volle Attacke und wurde belohnt. Mit einem Ass genau auf die Linie beendete er den dritten Satz für sich. Im vierten Satz startete Querrey gut, doch zwei unnötige Vorhandfehler brachten ihn in die Bredouille. Damit schenkte er Raonic zwei Matchbälle. Der nutze gleich den ersten und beendete das Spiel nach 151 Minuten. Damit steht Raonic zum zweiten Mal nach 2014 im Halbfinale von Wimbledon. Der Weltranglistensiebte löste die Aufgabe mit Bravour und ließ selten Zweifel aufkommen.

Tomas Berdych (CZE/10) - Lucas Pouille (FRA/32) 7:6 (7:4), 6:3, 6:2

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