Kerber stark - Stan muss Koffer packen

Von SPOX
Angelique Kerber zog gegen Annika Beck ins Viertelfinale ein
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Herren - Achtelfinale (alle Matches)

Milos Raonic (CAN/13) - Stan Wawrinka (SUI/4) 6:4, 6:3, 5:7, 4:6, 6:3

Eigentlich schien nach den ersten beiden Sätzen bereits alles für einen schnellen Erfolg von Milos Raonic zu sprechen. Der Außenseiter aus Kanada hatte in 76 Minuten seinem favorisierten Gegenüber, Stan Wawrinka, nicht nur vier Mal dessen Service abgenommen, sondern gleichzeitig auch nur eine einzige Breakchance des Schweizers zugelassen und zudem sechs Asse serviert.

Auch in Sachen Winner (24:19) und bei den Unforced Errors (15:16) hatte der aggressiv zu Werke gehende Raonic, der allein im ersten Satz 15 Mal am Netz auftauchte, die Nase vorn. Doch Stan wäre nicht Stan, wenn er nicht mit Aus vor Augen sämtliche Kräfte mobilisieren könnte. Der Schweizer, nutzte die kurze Unterbrechung vor dem dritten Satz, um sich zu sammeln und agierte im Anschluss zumindest etwas sicherer.

Zwar blieb Raonic vor allem bei eigenem Service, am Ende verbuchte der 25-Jährige insgesamt starke 24 Asse, dominant, Wawrinka, der seine Fehler minimierte, schaffte es allerdings dennoch sich das Momentum zu sichern und nach etwas mehr als drei Stunden mit einem guten Gefühl in den entscheidenden Durchgang zu gehen.

In selbigem drehte Raonic, der zwischenzeitlich schlampig agierte (28 unnötige Fehler in den Sätzen drei und vier) und so seinen Anteil am Comeback Wawrinkas hatte, dann allerdings wieder bärenstark. Allein im letzten Abschnitt hämmerte der Kanadier seinem Gegenüber sieben Asse um die Ohren, sicherte sich elf von 16 Punkten am Netz und schlug 20 Winner bei nur zehn Unforced Errors. Am verdienten Viertelfinaleinzug gab es deshalb nichts zu rütteln.

"Am Ende war entscheidend, dass ich es geschafft habe, in meinen Rhythmus zu finden", strahlte Raonic nach dem Krimi. "Ich versuche immer, in meinem Rhythmus zu spielen, das Tempo zu diktieren und so die Mitte des Courts unter Kontrolle zu haben." Der Sieg sei für ihn der "nächste Schritt auf dem Weg zu seinem großen Ziel", so der Kanadier, für den es der erste Sieg in der Rod Laver Arena war, weiter. In der Runde der letzten Acht trifft Raonic auf Gael Monflis, der zuvor bereits Andrey Kuznetsov ausschalten konnte.

David Ferrer (ESP/8) - John Isner (USA/10) 6:4, 6:4, 7:5

Der Lauf von David Ferrer geht weiter und so langsam dürfte die Konkurrenz ein wenig nervös werden. Der Spanier warf nicht nur John Isner glatt in drei Sätzen aus dem Turnier, sondern blieb gleichzeitig auch im Achtelfinale ohne Satzverlust.

In der Hinsense Arena ließ Ferrer dabei von Anfang an kaum Zweifel aufkommen, wer das Duell gewinnen würde. Zwar servierte Isner in Durchgang eins fünf Asse, allerdings leistete sich der US-Amerikaner im Gegenzug auch 23 Unforced Errors. Bei Ferrer, der Probleme mit der Zuverlässigkeit seines ersten Aufschlags hatte, waren es neun. Ansonsten zog der 33-Jährige sein Spiel aber unaufgeregt durch und nutzte eine seiner vier Breakchancen zum Satzgewinn.

Auch in den folgenden zwei Durchgängen bot sich den Zuschauern das gleiche Bild. Isner versuchte einiges, leistete sich jedoch im Gegenzug Fehler um Fehler, während Ferrer bei seinem Service deutlich sicherer wurde und seinem Gegenüber keine einzige Möglichkeit mehr bot, ein Break zu erzielen.

Im Anschluss an seinen Erfolg genoss Ferrer den Moment sichtlich. "Ich will noch gar nicht an meinen nächsten Gegner denken", sagte die Nummer acht der Welt. "Ich habe gerade mein Match beendet und möchte einfach nur den Moment genießen." Er fühle sich allerdings sehr gut, so Ferrer weiter. "Ich fühle mich gut, da ich gut spiele. Ich habe Spaß an dem, was ich auf dem Court mache."

Andy Murray (GBR/2) - Bernard Tomic (AUS/16) 6:4, 6:4, 7:6 (7:4)

Auch die Nummer zwei der Welt, Andy Murray, gab sich keine Blöße. Bernard Tomic wehrte sich zwar nach Kräften, doch am Ende war die Fehlerquote des Australiers deutlich zu hoch, um dem Schotten wirklich gefährlich werden zu können. 56 Unforced Errors standen zu Buche, bei Murray waren es hingegen nur 22.

Ansonsten lagen beide Kontrahenten in der Partie, die nur etwas mehr als zwei Stunden dauerte, von den Zahlen her eigentlich recht nah beieinander. Am Ende des Tiebreaks des dritten Satzes machte Murray allerdings kurzen Prozess und verwertete seinen dritten Matchball zum Sieg.

"Irgendwie war das heute ein komisches Match", analysierte Murray nach dem letzten Ballwechsel. "Ich denke nicht, dass wir unser bestes Tennis gezeigt haben." Im Viertelfinale trifft der Brite nun auf David Ferrer, der sich zuvor überraschend glatt gegen John Isner durchgesetzt hatte.

Gael Monfils (FRA/23) - Andrey Kuznetsov (RUS) 7:5, 3:6, 6:3, 7:6 (7:4)

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