Nadal raus! Kerber beißt sich durch

Von SPOX
Angelique Kerber will bei den Australian Open 2016 in die zweite Runde einziehen
© getty

An Tag zwei der Australian Open war für Alexander Zverev gegen Andy Murray in Runde zwei Endstation, während auch Rafael Nadal gegen Fernando Verdasco überraschend die Segel streichen musste. Stan Wawrinka hatte kaum Probleme. Bei den Damen zitterte sich Angelique Kerber in Runde zwei. Sabine Lisicki gab sich keine Blöße und auch beim Großteil der restlichen deutschen Starterinnen lief alles nach Plan.

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Damen - 1. Runde (alle Matches)

Garbine Muguruza (ESP/3) - Anett Kontaveit (EST) 6:0, 6:4

Es schien, als hätte es Garbine Muguruza eilig. Nicht einmal eine Stunde benötigte die Nummer drei der Welt, um ihre Kontrahentin aus Estland zu demontieren. Beginnend mit dem ersten kraftvollen Aufschlag des ersten Satzes war der Spanierin der Siegeswille anzusehen - und sie machte keine Kompromisse.

Nach klarem erstem Durchgang nahm Kontaveit im zweiten Satz etwas Fahrt auf, hatte aber nur bei eigenem Aufschlag eine reelle Chance zu punkten. Lediglich zwei Pünktchen gab Muguruza bei ihrem Ersten ab, da konnte die Außenseiterin nicht mithalten.

Für Muguruza war die erste Runde ohnehin nicht mehr als eine Aufwärm-Station auf dem Weg zum großen Wurf. Die 22-Jährige, die 2015 ihre Breakout-Saison erlebte, blickt schon Richtung Finale: "Wenn man ein Grand Slam Turnier gewinnen will, muss man höchstwahrscheinlich auch irgendwann Serena Williams schlagen. Ich bin aufgeregt, aber es wäre toll, hier gegen sie zu spielen."

Johanna Konta (GBR) - Venus Williams (USA/8) 6:4, 6:2

Autsch! Was war denn da los? Venus Williams, die ehemalige Nummer eins der Welt, darf gleich nach der ersten Runde die Koffer packen. Gegen Johanna Konta tat sich die Favoritin ungewohnt schwer und musste bereits im dritten Spiel das erste Break hinnehmen.

Nachdem Williams im vergangenen Jahr das Viertelfinale erreicht hatte, ließ sie sich in der Folge von der Britin, die in Down Under debütierte, an die Wand spielen. Das Aufbäumen von Williams kam zu spät - und die Überraschung war perfekt.

Die in Sydney geborene Konta verriet nach dem Spiel das Geheimnis ihres Erfolgs: "Ich war einfach heiß da draußen. Ich bin gegen eine unglaublich gute Spielerin angetreten. Das weiß jeder. Ich war zwar nervös, aber ich habe mich auf meine Atmung konzentriert und wusste, dass es nicht vorbei ist, bis sie mir am Ende die Hang geschüttelt hat."

Für Williams ist es bereits das zweite Erstrunden-Aus in Melbourne der jüngeren Vergangenheit. 2014 war gegen Ekaterina Makarova früh Endstation.

Angelique Kerber (GER/7) - Misaki Doi (JPN) 6:7 (4:7), 7:6 (8:6), 6:3

Durchatmen, tief durchatmen. Angelique Kerber, die den ersten Durchgang trotz einer schnellen 4:0-Führung aufgrund eines beispiellosen Einbruchs noch abgegeben hatte, stand im Tie Break des zweiten Satzes am Abgrund, musste sogar einen Matchball der Außenseiterin aus dem Land der aufgehenden Sonne abwehren.

Die an Position sieben gesetzte Deutsche behielt jedoch die Nerven, konnte das drohende Aus abwenden und übernahm fortan die Kontrolle. Zwar profitierte Kerber von der Tatsache, dass Misaki Doi sich auch im dritten Satz mit 19 Unforced Errors immer wieder selbst ein Bein stellte, dennoch wirkte das Auftreten sicher.

"Ich habe überhaupt nicht ins Spiel gefunden, dazu hat sie phasenweise wirklich toll gespielt", sagte Kerber, die in Runde zwei nun auf Alexandra Dulgheru treffen wird, im Anschluss an die 2:41 Stunden dauernde Schlacht bei Eurosport. "Ich muss besser spielen, ich kann mich nur noch verbessern."

Sabine Lisicki (GER/30) - Petra Cetkovska (CZE) 6:4, 6:4

Ein schweres Stück Arbeit für Sabine Lisicki, doch am Ende steht der Einzug in Runde zwei. Gegen Petra Cetkovska erwischt die 26-Jährige einen holprigen Start, leistete sich im ersten Satz viele unnötige Fehler. Ihren druckvollen Winner war es zu verdanken, dass sie den Satz dennoch für sich entscheiden konnte.

Im zweiten Durchgang profitierte die Nummer 32 der Welt von vielen leichten Fehlern der Tschechin, die versuchte, das Spiel an sich zu reißen. Doch weiterhin war es Lisicki, die das Spiel bestimmte. Sie leistete sich zwar ebenfalls einige Fehler, konnte aber dank ihres nun besseren Aufschlags viele direkte Punkte einfahren.

Vor allem am Netz machte Lisicki eine gute Figur (11/13), ganz im Gegensatz zu ihrer Kontrahentin. Cetkovska wagte sich ebenfalls häufig nach vorn, konnte dadurch aber nur selten punkten. Geradezu fahrlässig ging sie mit ihren Breakchancen um (0/4), während es der Deutschen in jedem Satz einmal gelang, den Aufschlag die Tschechin zu brechen. Das reichte am Ende zum knappen Sieg. Als nächstes wartet Denisa Allertova.

Hawk-Eye der Damen: Schlägt das Imperium zurück?

Shuai Zhang (CHN) - Simona Halep (ROU/2) 6:4, 6:3

Die Zuschauer dürften sich wohl gleich mehrfach die Augen gerieben haben, ob der Darbietung, die sich ihnen bot. Während Simona Halep ungewohnt defensiv agierte und nach 78 Minuten auf lediglich elf Winner kam, zeigte Shuai Zhand von Beginn an eine äußerst aggressive und richtig beherzte Leistung.

Zwar leistete sich die Nummer 133 der Welt 24 Unforced Errors (Halep 17), ihre 31 direkten Gewinnschläge glichen dies allerdings locker wieder aus. Da die Chinesin zudem fünf ihrer sieben Breakchancen nutzen konnte und Halep stolze neun liegen ließ (3/12), war die Überraschung nach nur zwei Sätzen tatsächlich perfekt - und Halep das nächste prominente Opfer der ersten Runde Down Under. Zhang trifft nun auf Alize Cornet.

Karolina Pliskova (CZE/9) - Kimberly Birrell (AUS) 6:4, 6:4

Julia Görges (GER) - Andreea Mitu (ROU) 6:3, 6:4

Annika Beck (GER) - Priscilla Hon (AUS) 6:0, 6:3

Laura Siegemund (GER) - Kiki Bertens (NED) 6:4, 7:5

Tatjana Maria (GER) - Olga Govortsova (BLR) 6:4, 6:3

Vania King (USA) - Mona Barthel (GER) 3:6, 7:5, 6:4

Saisai Zheng (CHN) - Carina Witthöft (GER) 6:1, 6:2

Die Weltrangliste der Damen im Überblick

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