Hentke düpiert Konkurrenz

SID
Franziska Hentke düpierte die Konkurrenz mit ihrem Halbfinalsieg über 200m
© getty

Die deutschen Schwimmstars sind endlich im WM-Becken - und mit ihnen kam der Erfolg: An ihrem ersten Wettkampftag in Budapest düpierte Franziska Hentke die internationale Konkurrenz mit ihrem Halbfinalsieg über 200 m Schmetterling, 20 Minuten später wahrte auch Philip Heintz als Sechster über 200 m Lagen seine Medaillenchancen für das Finale am Donnerstag.

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Weltmeister Marco Koch führte danach in seinem ersten WM-Rennen die gemischte 4x100-m-Lagenstaffel auf Platz sieben. Im Sog der Vorschwimmer wurde der 19-jährige Florian Wellbrock im ersten WM-Finale mit deutscher Beteiligung über 800 m Freistil Siebter (7:52,27 Minuten). Der jüngste Schwimmer im Team und die drei Etablierten sorgten für den aus deutscher Sicht bislang erfolgreichsten WM-Tag in der Duna Arena.

Vor allem Hentke setzte ein deutliches Ausrufezeichen. Die Europameisterin schwamm als Schnellste (2:06,29) ins Schmetterling-Finale am Donnerstag und blieb nur um elf Hundertstel über ihrer Weltjahresbestzeit. "Ich bin froh, dass ich in einem großen Wettkampf endlich zeige, was ich kann", sagte die Magdeburgerin: "Die Mädels können aber alle noch schneller schwimmen, es wird eng." Bundestrainer Henning Lambertz war dennoch stolz: "Sie hat gezeigt, dass sie zu den Besten der Welt gehört."

Dass im Finale Ungarns Schwimm-Idol Katinka Hosszu und ihre Landsfrau Liliana Szilagyi die Halle zum Kochen bringen werden, schreckt Hentke nicht: "Das sollte kein Problem für mich sein, denn ich habe dafür einen Plan im Kopf."

Heintz zeigt sich enttäuscht

Heintz war dagegen nach Platz sechs im Halbfinale (1:57,27) etwas enttäuscht. "Ich habe alles reingehauen, mehr war nicht drin", sagte der Weltjahresbeste, der vor fünf Wochen in Berlin noch anderthalb Sekunden schneller gewesen war. Aufgeben wollte der Heidelberger den Kampf um die Medaillen aber noch nicht: "Die anderen sind genauso nervös wie ich."

Kochs Staffel-Start war eine kleine Überraschung. Bundestrainer Lambertz wollte, dass sich der Darmstädter für seine Titelverteidigung ab Donnerstag über 200 m Brust einschwimmt. "Es hat Spaß gemacht, die Zeit ist okay. Für morgen bin ich optimistisch", sagte Koch. Für eine WM-Medaille wie Bronze vor zwei Jahren in Kasan reichte es aber nicht, am Ende hatte das DSV-Quartett mit Koch, Lisa Graf, Aliena Schmidtke und Damian Wierling knapp fünf Sekunden Rückstand auf Bronze.

Gold holte sich die Lagenstaffel der USA (3:38,56), die im Vorlauf und Finale für die Weltrekorde Nummer sechs und sieben sorgte. Der britische Olympiasieger Adam Peaty, der im Vorlauf und Halbfinale über 50 m Brust Weltrekord geschwommen war, verpasste diese Marke bei seinem Finalerfolg um vier Hundertstel.

Ledeckys Siegeszug wurde gestoppt

Der Siegeszug von Rekordweltmeisterin Katie Ledecky wurde dagegen gestoppt - von Italiens Schwimmstar Federica Pellegrini. Die 28-Jährige, die bereits bei Olympia 2008 Gold gewonnen hatte, setzte sich in einem packenden Finale über 200 m Freistil mit einem Vorsprung von 0,45 Sekunden vor Ledecky durch. Die Amerikanerin kann damit in Budapest "nur" noch auf fünf Titel kommen.

Wellbrock war von den Medaillenrängen in seinem ersten WM-Beckenfinale wie erwartet weit entfernt, auch die im Vorlauf erzielte Bestzeit verpasste der Magdeburger knapp. Trotzdem war er zufrieden: "Es war eine Ehre, das erste Finale für Deutschland zu schwimmen."

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