Al-Musallam wird wiedergewählt

SID
Husain Al-Musallam wurde erneut zum Vizepräsidenten des Weltverbandes FINA gewählt
© getty

Der skandalumwitterte Husain Al-Musallam bleibt trotz schwerwiegender Korruptionsvorwürfe Erster Vizepräsident des Schwimm-Weltverbandes FINA. Der Kuwaiti wurde auf dem Kongress am Samstag in Budapest ebenso wiedergewählt wie Präsident Julio Maglione. Der 81-Jährige Uruguayer, seit 1984 im Präsidium, profitierte bei der Wiederwahl von der vorherigen Abschaffung des Alterslimit.

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Chancenlos war wie erwartet Herausforderer Paolo Barelli, Chef des Europäischen Schwimm-Verbandes LEN, der mit 77:258 Stimmen gegen Maglione verlor. Auch Christa Thiel, langjährige Präsidentin des DSV, scheiterte klar mit ihrer Bewerbung für das erweiterte FINA-Präsidium. "Es gibt bei der FINA große Probleme in Sachen Führung, aber wir wollen positiv denken", sagte Barelli: "Die FINA muss sich schneller und in eine andere Richtung bewegen."

Es wird vermutet, dass Maglione nicht die volle Amtszeit über vier Jahre ausführt, sondern dass Al-Musallam als sein erster Stellvertreter noch vor den nächsten Wahlen 2021 als FINA-Interimspräsident übernimmt. "Sie müssen verrückt sein!", antwortet Maglione einem Journalisten auf die Frage danach: "Ich bin für vier Jahre gewählt worden. Ich habe die Verantwortung, für vier Jahre hier zu sein."

Alles "hundertprozentig demokratisch" abgelaufen

Maglione sprach nach dem Kongress generell davon, dass alles "hundertprozentig demokratisch" abgelaufen sei. Außerdem versprach er nicht näher definierten Athletenvertretern einen Sitz in der Exekutive und im Technischen Komitee.

Al-Musallam soll in seiner Funktion als Generaldirektor des Olympischen Rats Asiens (OCA) bei einem Sponsorendeal eine persönliche Kommission verlangt haben. Darüber hatten Spiegel Online und die Londoner Times berichtet. Al-Musallam bestreitet die Vorwürfe vehement.

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